Ansichten eines Informatikers

Diversitätskriege: Die Kurden in Paris

Hadmut
25.12.2022 17:05

Zum Fest der Liebe (Liebe, mit L, nicht Hiebe) Aktuelles aus dem Reich der Diversität.

In Paris hatte doch vor ein paar Tagen ein – je nach Pressemeldung – 68-Jähriger oder 69-Jähriger drei Menschen erschossen und weitere verletzt.

Die großen Medien

Die deutschen Medien berichteten darüber verblüffend wenig. Man hörte immer nur, ach, er ist Rassist. So etwa der MDR:

Ein 69-Jähriger hat in Paris drei Menschen durch Schüsse getötet, weitere sind zum Teil schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter hat jetzt zugegeben, dass er aus rassistischen Gründen gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft Paris teilte am Freitagmittag mit, dass sie Untersuchungen wegen vorsätzlicher Tötung und schwerer Gewalt einleite. Der Verdächtige war der Polizei bereits wegen zwei versuchter Tötungen bekannt.

Oder die ZEIT:

Ein 69-jähriger Mann, der in Paris mehrere Menschen getötet haben soll, hat Rassismus als Tatmotiv genannt. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen. Der Mann habe bei seiner Festnahme gesagt, er habe gehandelt, weil er Rassist sei. Wie die Ermittler weiter mitteilten, habe der Mann einen Koffer mit zwei Magazinen und mindestens 25 Patronen vom Kaliber 45 bei sich gehabt.

Bei dem Angriff in einem kurdisch geprägtem Viertel waren drei Menschen getötet worden. Drei weitere Personen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Bezirksbürgermeisterin Alexandra Cordebard schoss der Mann in dem Gemeindezentrum sowie in einem gegenüberliegenden Restaurant und einem Friseursalon.

Bei den Getöteten handelt es sich laut dem kurdischen Verband CDK-F um kurdische Aktivisten, unter ihnen eine junge Frau und ein Musiker. “Wieder einmal haben es die französischen Behörden versäumt, uns zu schützen”, sagte ein Vertreter des Kulturzentrums zur Zeitung Le Monde – und nahm damit Bezug auf eine Tat vom Januar 2013. Damals waren drei Kurdinnen in Paris durch Kopfschüsse getötet worden. Die Sicherheitskräfte “überwachen uns, anstatt für unsere Sicherheit zu sorgen”, sagte der Sprecher. “Für uns ist dieser Angriff ein Terrorakt.”

Der mutmaßliche Täter war bereits in der Vergangenheit wegen rassistischer Gewalt angeklagt und erst vor wenigen Tagen aus der Haft entlassen worden. Im vergangenen Jahr hatte er ein Zeltlager von Migranten angegriffen und mehrere Menschen verletzt. 2016 soll er Medienberichten zufolge einen Mann mit einem Messer attackiert haben.

Der Täter ist Rassist. Und wenn man ihn fragt, warum er die drei ermordet hat, dann sagte er, er habe sie umgebraucht, weil er eben Rassist sei.

Mehr muss, soll, darf man nicht wissen. Ein Rassist läuft herum und mordet, weil er eben Rassist ist. Rassisten machen das so. Und es hat eben ein paar Kurden getroffen. Ende der Geschichte, ein paar arme Opfer tot, Migranten, vom Rassisten dahingerafft. Das Stadtviertel sei eben „kurdisch geprägt“ und es habe halt so irgendwie drei Kurden erwischt, Aktivisten.

Ob er das wortwörtlich so gesagt hat, oder ob man das so ins Politische übersetzt hat, wird nicht klar.

In den Nachrichten hieß es irgendwo knapp, ich glaube, es war die Tagesschau, es sei zu „Ausschreitungen“ gekommen.

Inzwischen schreiben sie dann schon etwas mehr:

Nach den tödlichen Schüssen in einem kurdisch geprägten Viertel in Paris ist es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Am Rande einer friedlichen Demonstration zum Gedenken an die drei Toten vom Freitag gab es Zusammenstöße mit der Polizei.

Am Rande einer friedlichen Demonstration.

In Paris sind mehrere Tausend Menschen nach dem tödlichen Angriff in einem kurdischen Kulturzentrum auf die Straße gegangen. Vertreter kurdischer Gruppen, linker Parteien, antirassistischer und anderer Gruppen versammelten sich auf dem Place de la République im Osten der französischen Hauptstadt, um der Opfer des Angriffes zu gedenken. Einige Teilnehmer riefen Parolen gegen die türkische Regierung.

[…]

Zuvor hatte ein Mann in einem kurdischen Gemeindezentrum sowie einem Restaurant und einem Friseursalon gegenüber des Zentrums mehrere Schüsse abgefeuert und drei Menschen getötet. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Nach Angaben des kurdischen Verbandes CDK-F sind alle Opfer kurdische Aktivisten, unter ihnen eine junge Frau und ein Musiker.

Der CDK-F beschuldigte den türkischen Staat und dessen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, für die Tat verantwortlich zu sein und bezeichnete den Angriff als “terroristische Attacke”, zu der es nach zahlreichen türkischen Drohungen gekommen sei. Die Türkei bekämpft seit langem kurdische Unabhängigkeitsbestrebungen, die unter anderem von der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vorangetrieben werden.

Social Media

In den Social Media stellt sich das aber doch deutlich anders dar.

Da heißt es, der Täter habe einen „türkischen Hintergrund“.

Was sich nach hiesiger Doktrin ja gegenseitig ausschließt, weil nach hiesiger Doktrin Türken nicht Rassisten sein können, dafür aber immer Opfer von Rassisten sind. Nur die ganz Weißen könnten Rassisten sein, und könnten es nicht nur, sie seien es auch ausnahmslos alle. Hat man die Nachricht also so beschnitten, dass sie in die Doktrin passt?

Es gibt außerdem Behauptungen, dass sich an den „Ausschreitungen“, dazu unten gleich mehr, nicht nur Kurden beteiligt hätten. Auch Agitateure der türkischen „grauen Wölfe“ hätten daran teilgenommen und das mit hochgekocht. Es entsteht damit der – noch unbestätigte, aber zu untersuchende – Eindruck, dass dort der Krieg der Türken gegen die Kurden ausgetragen wird, also Diversitätskriege, und diese Information uns hier vorenthalten wird, weil sie nicht in die Propaganda von der ach so tollen und guten Diversität passt.

Die Frage ist nun: Sind die Videoschnipsel, die auf Twitter gestreut sind, auch echt und authentisch oder Teil einer Medienkampagne?

Eins muss man Kurden ja lassen: Sie haben eine charmante Art, sich beim Gastland für ihre Aufnahme zu bedanken und zu zeigen, welchen wirtschaftlichen und kulturellen Beitrag sie zur Gesellschaft leisten.

Der Abgeordnete Delogu war übrigens laut der französischen Wikipedia mal kurz in der Kommunistischen Partei, ist aber wieder ausgetreten, weil sie ihm nicht genug Vielfalt geboten habe.

Die Flagge auf dem Foto ist wohl die der türkischen Marksist-Leninist Komüunist Partisi – MLKP aber mir ist nicht klar, auf welcher Seite die da auftreten, laut der deutschen Wikipedia und ihrem Twitter-Account aber auf kurdischer Seite:

Beachtlich, dass man die Polizei da auch meistens auf dem Rückzug sieht:

Man sollte es jetzt auch nicht überschätzen, denn ein paar zerstörte Autos und ein ramponierter Straßenzug sehen auch schon dramatisch aus, wenn man es nur von genügend vielen Seiten filmt.

Trotzdem sollte man sich mal die Frage stellen, wie Kurden eigentlich mit ihrem Gastland umspringen und ob sie in der Gesamtbilanz mehr Nutzen oder mehr Schaden bringen. Und wenn da die Türken und die Kurden ihren Privatkrieg in Frankreich austragen, dann kann das leicht sehr weit eskalieren.

Keine Diskussion?

Warum gibt es keine Diskussion darüber, ob Diversität überhaupt funktionieren kann und ob sie wirklich Vorteile oder doch mehr Nachteile bringt?