Ansichten eines Informatikers

„Zypern entwickelt sich zu einem neuen Hotspot der Flüchtlingskrise.“

Hadmut
30.12.2022 21:19

Na, wunderbar. Der große Migrationsschwindel?

Ich hatte mich heute noch mit dem Elektriker unterhalten, dass wir eigentlich beide Flüchtlinge seien, weil der ja auch nicht aus Zypern war, weil immer mehr Länder in Europa einfach spinnen. Er wissen von einer Frau in England, dass sie notfallmäßig ins Krankenhaus musste, dringend und notfallmäßig behandelt werden musste, und der Arzt ihr erst einmal einen Vortrag hielt, dass er nicht binär sei und nicht mit he oder she angesprochen werden wolle, sondern irgendwas mit they oder so sowas. Das sei doch vollig panne. Wenn man Arzt sei und ein Notfall reinkomme, habe man zuerst einmal seine Arbeit zu machen, bevor man die Patienten vor seinen persönlichen Klaps einspannt.

Er meinte, dass das hier in Zypern noch viel, viel besser sei, man aber inzwischen merke, dass das auch in diese Richtung treibe.

Was mich wiederum daran erinnert, dass ich vor Monaten mit einem Makler über den Niedergang Deutschlands gesprochen hatte, weil der sich wunderte, warum merklich mehr Deutsche da auftauchten. Beispielsweise, dass man in Deutschland für jedes falsche Wort verfolgt, angeklagt, abgemahnt werde. Er meinte, sowas habe es in Zypern bisher nicht gegeben, aber es sein festzustellen, dass die damit auch so langsam anfangen – es sei der negative Einfluss der EU.

Was mir aber auch auffiel, dass mir mehrere Makler Wohnungen aus zunächst unklaren Gründen einfach nicht anboten. Als ich nachgebohrt habe, sagten mir manche, dass es inzwischen bei allen Maklern so wäre, dass die Wohnungen nicht mehr anbieten, wenn in der unmittelbaren Nähe Flüchtlinge untergebracht sind, weil es einfach zu viele Probleme gibt. In Zypern ist das normalerweise alles so friedlich, keine Kriminalität, keiner klaut, kein Streit, das sei dort aber nicht mehr so, weshalb die Wohnungen nicht mehr vermittelt werden, weil man sich den Ruf nicht kaputt machen wollen. Ich hatte ursprünglich ein andere Wohnung auf der Maklerwebseite gefunden und wollte die sehen. Der wollte mir die partout nicht zeigen. Keine Ahnung, was dahintersteckte. Als ich mich aber darüber mit jemandem unterhielt, hieß es. dass das wohl daran liege, dass das der Stadtteil Chloraka sei, und da wolle man nicht wohnen, da gebe es zuviele Flüchtlinge. Das kann ich so jetzt zwar nicht bestätigen, denn derselbe Makler hatte mir am selben Tag durchaus eine andere Wohnung in Chloraka gezeigt hatte. Ich war dann auf eigene Faust in Chloraka rumgefahren, um das Haus mit der Wohnung zu finden, die er mir nicht zeigen wollte, habe sie aber nicht gefunden. Beim Rumfragen empfahl man mir, doch mal beim Pizzaservice zu fragen, denn die kämen am meisten rum und würden sich am besten auskennen, aber die kannten das Haus auf den Fotos auch nicht.

Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass es auf Zypern praktisch keine Einbrüche gibt. Die gab es früher auch nicht. Beim Besichtigen von Wohnungen sagte mir aber eine Frau, dass das nicht mehr so wäre, dass zumindest in manchen Wohnanlagen inzwischen sehr seltsame Leute rumschlichen. Ein Deutscher schrieb mir die Tage, dass es hier inzwischen doch täglich Einbrüche gäbe, und die Polizei praktisch nichts macht, weil sie darauf gar nicht eingerichtet ist. Die Polizei von Zypern scheint im Umgang mit Einbrüchen nicht geübt zu sein.

Ansonsten ist mir bisher nichts oder nicht viel von Flüchtlingen aufgefallen. Bis auf einen Umstand, dass mir in manchen Bereichen auffällt, dass man immer wieder Schwarze in einfachen Jobs findet, meist solche Hilfstätigkeiten, die irgendwo sauber machen oder sowas. Ich habe zweimal was bei IKEA bestellt, und beidesmal kam von der Spedition ein Zypriote als Fahrer und Chef von det janze, und als Beifahrer Schwarze, die nur wenig sagten, und die Sachen trugen. Was insofern beachtlich ist, weil in Zypern Schwarze eigentlich nicht zur Bevölkerung gehören. Auch bei meinem einzigen kurzen Besuch in Nordzypern sind mir viele aufgefallen. Aber nicht negativ. Schweigsame, stille Leute, die irgendeiner Arbeit nachgehen.

Nun schreibt aber FOCUS: Durch die Hintertür nach Europa – Neuer Hotspot verschärft EU-Flüchtlingskrise – und Erdogan gießt Öl ins Feuer

Zypern entwickelt sich zu einem neuen Hotspot der Flüchtlingskrise. Aber die geteilte Insel wird alleingelassen, weil sich die EU einfach nicht auf einen gemeinsamen Asylkurs einigen kann.

[…]

Nach den Krawallen erklärte Zyperns Innenminister Nikos Nouris, es sei nicht länger hinnehmbar, dass die Insel die Hauptlast bei der Zuwanderung in Europa trage. Tatsächlich ächzt Zypern mit seinen 904.000 Einwohnern im Verhältnis zur Bevölkerung unter der höchsten Zahl von Asylanträgen in der EU. Hatten sich die Zahlen 2021 gegenüber dem Vorjahr schon auf rund 13.000 mehr als verdoppelt, so kalkuliert die Regierung in diesem Jahr mit etwa 20.000 Asylbewerbern. Dazu kommen noch mindestens 15.000 Ankömmlinge aus der Ukraine. Zypern ist damit völlig überfordert und hat die EU schon mehrfach regelrecht um Hilfe angefleht.

„Die Republik Zypern entwickelt sich gerade zur Nahtstelle einer neuen, einzigartigen Zuwanderungskrise in Europa“, sagt der Migrationsforscher Gerald Knaus von der Berliner Denkfabrik „Europäische Stabilitätsinitiative“. Für Afrikaner oder Asiaten gebe es keinen leichteren, billigeren und ungefährlicheren Weg in die EU. „Kein anderes Land Europas ist in einer vergleichbaren Lage.“

Die EU hatte den besonders von Zuwanderung betroffenen Mittelmeerländern im Juni zwar zugesagt, ihnen im Rahmen eines „freiwilligen Solidaritätsmechanismus“ rund 8.000 Asylbewerber abzunehmen – doch musste EU-Innenkommissarin Ylva Johansson im November einräumen, dass bislang nur etwa 100 Geflüchtete umgesiedelt worden seien. Beim Sondertreffen der EU-Innenminister Ende November in Brüssel wurde einmal mehr über die Lösung der Flüchtlingskrise debattiert. Konkrete Ergebnisse? Fehlanzeige. Innenminister Nouris betont, sein Land sei dankbar für jede Hilfe. „Aber wir glauben, dass die freiwillige Aufnahme nicht funktioniert und setzen uns daher für verpflichtende Regelungen ein.“ Die aber scheinen in weiter Ferne. Viele EU-Länder weigern sich einfach, mehr Menschen aufzunehmen, und bringen nun ein neues Argument vor: Es gebe keine freien Kapazitäten mehr, die Unterkünfte seien von Ukrainern belegt.

Und wie kommt’s?

Dann wiederholt der Minister einen häufigen Vorwurf gegen den Nachbarn Türkei: „Ankara sendet uns absichtlich irreguläre Migranten aus Subsahara-Ländern.“ 94 Prozent der Flüchtlinge seien in diesem Jahr über den türkisch besetzten Norden Zyperns gekommen. Sie würden meist über Istanbul nach Nordzypern fliegen und dann von Schleusern in den Süden gebracht. Da die Türkei die Republik Zypern als Staat nicht anerkenne, seien direkte Verhandlungen mit Ankara unmöglich. Die nordzyprische Regierung weist die Beschuldigungen zurück und schlug im Juli ein gemeinsames Komitee vor, um Wege zur Eindämmung der irregulären Migration zu finden. Doch darauf hat die südzyprische Seite bislang nicht reagiert.

Inzwischen ist Zypern das Top-Land in der EU für irreguläre Migranten aus dem Kongo, Nigeria, Indien oder Pakistan geworden – alles keine typischen Asylbewerberländer. „Bei den meisten handelt es sich um Wirtschaftsflüchtlinge“, meint Innenminister Nouris. Zypern sei gerade im Begriff, mit diesen Ländern Rücknahmevereinbarungen zu verhandeln.

Das heißt, dass Erdogan das gezielt als Druck- und Erpressungsmittel einsetzt. Denn Südzyprioten wollen die Wiedervereinigung und schimpfen in multipler Weise über die Teilung (viele weigern sich, auch nur einen Fuß nach Nordzypern zu setzen, weil sie es nicht akzeptieren, in ihrem eigenen Land einen Reisepass zu brauchen. Von „the dark side“ ist die Rede. Hier demonstrieren Studenten für die Wiedervereinigung, und die Tage sah ich beim Testen einer DVB-T-Antenne im zypriotischen griechischsprachigen Fernsehen einen Film über die 80er Jahre mit augiebigem Film-Bericht über den Mauerfall in Berlin, wie da die Leute über die Wiedervereinigung jubelten.

Erdogan dagegen will eine „Zweistaatenlösung“, dass also Nordzypern als Staat anerkannt wird, die Türkei sich also militärisch einfach an Stück abbeißen könne, was aber der Rest der EU nicht mitmacht.

Und laut FOCUS sind das nicht alles nur echte Flüchtlinge, denn es gebe da Fake-Universitäten.

Die Fake-Universitäten

Wegen der Corona-Pandemie und der Auswirkungen der türkischen Wirtschaftskrise auf Nordzypern kommen Menschen über die „Green Line“, die eigentlich im Norden studieren wollten, aber plötzlich in existenzielle Not gerieten. „Und wer gar keine Möglichkeit mehr sieht zu überleben, geht eben in den Süden, wo er die Chance hat, versorgt zu werden“, sagt Flüchtlingshelfer Polykarpou. Seit etwa zwei Jahren kämen zudem viele Migranten über den Norden, die nur vorgäben zu studieren, in Wahrheit aber direkt in die EU wollten.

[…]

Der Norden akquiriert Studenten aus Asien und Afrika. Auskunft darüber kann Abdessalem Dkhil geben. Er ist ein leger gekleideter, höflicher Tunesier, der seit zwei Jahren in der nordzyprischen Hafenstadt Girne für die dortige „American University“ als Koordinator ihrer Anwerbeagenten arbeitet. Die Universität mit mehr als 5.000 Studierenden gilt als eine der zwei besten Hochschulen Nordzyperns mit internationalem Ansehen.

Daneben existieren weitere 24 Privatuniversitäten, oftmals Neugründungen reicher Geschäftsleute mit nur wenigen Hundert Studierenden. „Die Universitäten sind die wichtigste Einnahmequelle Nordzyperns“, sagt Dkhil. Von den 400.000 Einwohnern des Teilstaats sind nach offiziellen Angaben mehr als ein Viertel Studierende. „Ohne sie bricht die Wirtschaft hier völlig zusammen.“

Dkhil beaufsichtigt 14 Werber, die für seine Universität Studierende rekrutieren. „Pro Person, die sie an Land ziehen, bekommen sie 500 bis 600 Euro Provision“, sagt er. Rund 1.500 Studenten würden allein an der Girne American University jedes Jahr neu immatrikuliert, in ganz Nordzypern schätzungsweise 10.000. „Manche Agenten bringen 300 Studenten, andere nur zwei.“

Das hieße, dass Nordzypern wesentlich davon lebt, den Leuten Fake-Studienplätze zu verkaufen, und das nächste, was die dann machen, ist, sich über die Grenze in die Republik Zypern zu schleichen. Ich muss mal rumfragen, ob mir das jemand bestätigen kann. Scheint mir aber plausibel, denn sowas gibt es an den Berliner Universitäten sicherlich auch, die haben ja auch Fake-Studiengänge wie Gender-Studies, die nur dem Reinschleichen dienen.

Die Migrationslüge

Das wirft eine gehörige Frage auf.

Warum uns nämlich unsere Regierung (die in Deutschland) ständig erzählt, dass wir da dringend Migration bräuchten, auf Zuwanderung angewiesen seien, sie aber dann nicht bereit sind, die aus Zypern abzuholen.

Ständig schippert man im Mittelmeer herum, um da Flüchtlinge zu fischen, dass man die aber viel billiger bekommen könnte, indem man sie in den Billigflieger steckt, wird nicht geklärt.

Warum?

Es heißt bei FOCUS, dass die Länder der EU voll seien und die keine Aufnahmekapazitäten mehr hätten. Warum aber sagt man das dann nicht? Warum erzählt man ständig, man brauche mehr Migration, wenn man sie doch faktisch inzwischen eher blockiert?

Wenn Deutschland doch so sehr auf Migration angewiesen sei, warum holen sie die dann nicht einfach hier ab? Ist es eher im Gegenteil so, dass man die Kontrolle über die Migration völlig verloren hat, und der Bevölkerung nur noch erzählt, dass das so gewollt sei?

Und wenn man wirklich voll ist, warum geht man Erdogan dann nicht härter an?

Man könnte das Problem bekämpfen, indem man die Grenze richtig dicht macht, da gibt es ja eine bereits befestigte Grenze. FOCUS:

Mitten durch die Insel verläuft die von UN-Soldaten bewachte, über 200 Kilometer lange Waffenstillstandszone namens „Green Line“. Sie ist keine internationale Grenze und größtenteils nicht einmal mit einem Zaun markiert. Die UN-Beobachter haben zudem keinen Auftrag, Migranten an der illegalen Überquerung der Pufferzone zu hindern. Sie sollen nur Zwischenfälle zwischen Zyperngriechen und -türken abwenden.

Nouris will nun mehr „physische Barrieren“ errichten und mehr Nationalgardisten an der Linie einsetzen. Dagegen legte die UN-Truppe allerdings Widerspruch ein. Auch Doros Polykarpou, Chef der südzyprischen Flüchtlingshilfsorganisation KISA in der geteilten Hauptstadt Nikosia, hält Grenzverstärkungen für eine gefährliche Entwicklung, weil sie Spannungen schürten. „Wir können keine harte Grenze errichten oder eine Mauer bauen, denn erstens will hier niemand die Insel teilen, und zweitens würde es die Türkei zu Gegenmaßnahmen provozieren.“ Polykarpou meint, nur zusammen mit Nordzypern sei das Problem in den Griff zu kriegen. „Der Schlüssel ist die Lösung des Zypernproblems. Aber davon sind wir weit entfernt.“

Und Erdogan steht ja auf dem Standpunkt, dass die Lösung des Zypernproblems nur in einer Zweistaatenlösung liege, Nordzypern also anerkannt und damit so eine Art Frontstaat der Türkei wird.

Man solte man dringend klären, wie die Flüchtlingslage in der EU eigentlich liegt und was von #WirHabenPatz noch übrig ist. Zugegeben, die Ukraine-Krise kam etwas unerwartet, aber es geht ja nicht um Entschuldigungen, sondern um den aktuellen Status.

Warum also erzählen uns die Bundesregierung und die Parteien, dass wir auf Migration angewiesen seien und sie bräuchten, wenn sie tatsächlich blockieren?