Schlimmer Fall von Zeitschwund

Es ist fürchterlich.

Kurz vor Silvester dachte ich noch „Moment mal, Silvester war doch gerade erst eben“. Es kam mir vor, als hätte ich die letzte (Online-)Silvesterfeier gerade erst vor drei Tagen gehabt, und schon wieder ist ein Jahr rum. So eines von der Sorte, von denen man nur so 70 oder 80 hat, wenn es gut läuft.

Gerade fühle ich mich, als sei Silvester 2022/23 etwa zwei Stunden rum, und ich schaue auf die Datumsanzeige, und es ist schon wieder der 8. Januar. Wo ist die Woche hin?

Selbst im Ausland bin ich so sehr mit Rechtsanlegenheiten, Steuersachen, Formalien, Fristsachen beschäftigt, dass mir hinterher einfach die Zeit fehlt.

Ist Euch mal aufgefallen, wieviel Zeit man als deutscher Staatsbürger damit vergeudet, eben genau das zu sein und sich schikanieren zu lassen?

Deutschland ist nicht nur eine Unverschämtheit sondersgleichen in Bezug auf die Höhe der Steuern und Sozialabgaben. Was sich ja letztlich auch in Lebenszeit umrechnen lässt, denn ohne die Steuern und Sozialabgaben müsste man nicht einmal die Hälfte arbeiten. Ich finde das immer so drollig, wenn sich Frauen am Equal Pay Day hinstellen und behaupten, sie hätten bis dahin kostenlos arbeiten müssen, weil sie 22% weniger Lohn bekämen (was längst widerlegt und frei erfundener Unfug, Fake News der Sorte Tagesschau war). Dass eine ganze Menge Leute über die Hälfte des Jahres, über die Hälfte ihrer Arbeitszeit arbeiten müssen, und dafür gar nichts bekommen, weil der Staat alles nimmt, aber keinerlei Gegenleistung mehr bringt, das erwähnt keiner. Es gibt keinen Equal Pay-Vergleich mit anderen Ländern, der betrachtet, wie lange man in anderen Ländern arbeiten muss, um sich ein Haus zu kaufen oder eine auskömmliche Rente zu erwerben.

Was aber noch obendrauf kommt, ist die Lebens- und Arbeitszeit, die einem der ganze Behörden- und Gängelungsapparat unmittelbar wegnimmt. Die immer größere Zahl von Politikern, Beamten, Bürokraten, deren einziger Lebensinhalt es ist, andere zu schikanieren und das Leben schwer zu machen. In aller Regel Leute, die der Steuerzahler dann auch noch selbst bezahlt. Leute, die etwas machen, das ausschließlich deshalb gemacht wird, damit der, der dafür zuständig ist, es zu machen, etwas zu tun hat.

Man muss diese Leute nicht nur mit seinen Steuergeldern bezahlen. Man muss auch noch seine Lebenszeit aufwenden, damit diese Leute glauben, das hätte einen Sinn, was sie machen.

Und dann sitzt man da und fragt sich, wo die Woche hin ist. Oder das Jahr.

Manchmal frage ich mich, wo die letzten 20 Jahre eigentlich hin sind.