Ansichten eines Informatikers

Digitalisierung in Deutschland: Nicht nur rückständig, sondern sogar rückläufig

Hadmut
19.1.2023 12:52

Über brennende Autos, Amazon und die Deutsche Bank.

Nicht selten werden die Gedanken, die mir morgens unter der Dusche durch den Kopf gehen, zu Blog-Artikeln, sobald ich mal trocken und angezogen bin.

Heute ging mir die Sache mit den 25 brennenden Amazon-Lieferwagen und diesem entsetzlichen Schwachsinn durch den Kopf.

Wie dämlich kann jemand sein, um a) sowas zu tun und b) auch noch so einen hirnverbrannten Schwachsinn als Begründung abzuliefern?

Es sind Leute dieser Kategorie von Zivilversagern, die selbst gar nichts hinbekommen, und es dann nicht ertragen können, wenn andere etwas leisten. Die Kategorie von Leuten, die auf dem Schulhof Leute verprügelte, die gute Schulnoten brachten, weil sie selbst im Vergleich damit so dumm und faul aussehen. Es ist eine Kategorie von Leuten, die es nicht ertragen können, wenn irgendetwas funktioniert oder ein Ergebnis bringt, weil sie sich selbst in diesem Totalversagertum eingerichtet haben, das in Berlin vom Länderfinanzausgleich gefüttert wird.

Dann ging mir aber durch den Kopf, dass es ganz so einfach nicht ist. Das Problem ist größer, schwerer, denn auch in der Politik, diesem ganzen linken Gebilde, zeigt sich ja immer wieder ein Effekt, über den ich schon oft geschrieben habe, und den man auch in den Standpunkten gegenüber Facebook, Twitter, Youtube usw. findet:

  • Wir kriegen selbst gar nichts hin. (vgl. De-Mail, ePerso, Krankenkarte usw.) Deutschland spielt digital praktisch keine Rolle.
  • Wir erwarten aber, dass die Amerikaner uns an Software alles vorsetzen und liefern, bevorzugt kostenlos.
  • Und wir verlangen dann, dass es unseren Moral- und Gerechtigkeitsvorstellungen zu entsprechen habe, angefangen beim Datenschutz.

Seltsamerweise kommt aber nie die Frage auf, warum „wir“ – in seinen verschiedenen Inkarnationen – das nicht besser können oder einfach selbst machen, um es so zu kochen, dass es uns auch schmeckt.

Diese Situation findet sich nun oben in der Politik auf Regierungsebene, und ebenso bei den brennenden 25 Autos. Denn das gemeinsame ist diese linke Denkweise (befördert von der Frankfurter Schule mit ihrer „kritischen Theorie“, wonach man sich mit haltlosem Rummotzen und dessen gewaltsamem Durchsetzen eigentlich schon genug ist). Es sind Leute, die an Amazon rummotzen, aber – wie bei Linken immer – nicht sagen können, wie es denn dann laufen soll. Es wird nur zerstört, kritisiert, abgelehnt, aber es gibt keine positive Aussage, wie das Gesellschaftsmodell denn dann laufen soll. Es gibt immer diese sektenhafte Erwartung, dass sich das Paradies schon einstellen werde, wenn erst alles zerstört ist, weil man von einem wundersamen natürlichen Idealzustand ausgeht, und alles Menschliche, Soziale, Gesellschaftliche nur negativ sei und alles herunterziehe. Man müsse nur die Krankheiten bekämpfen, dann werde alles gut. Eine der Gemeinsamkeiten zwischen Linkstum und Scientology. Es ist vor allem so billig, weil man damit Leute aufwiegeln kann, selbst aber nichts können, leisten, liefern muss. Das ganze Genderding beruht auf dieser Sichtweise, weil man ja stets annimmt, dass es von Natur aus einen irgendwie wunderbaren, geschlechts- und schmerzlosen Zustand gibt, und nur finstere Mächte beschlossen haben, die Menschen in das Herrengeschlecht und die unterdrückten Sklavinnen zu teilen. Der Ansatz findet sich, mit viel Kitsch und Zuckerguss drauf, auch in der Bibel. Wir hatten das Paradies, den wunderbaren Garten Eden, und nur verwerfliches Handeln hat uns daraus vertrieben, nach unten gezogen.

Ein konstruktives Handeln, ein Aufbauen und Entwickeln, kommt in dieser Weltsicht nicht vor. Auch der Vorwurf des „Kapitalismus“ beruht auf dieser Sichtweise: Es gibt kein positives Handeln oder Schaffen, alles ist nur Störung des natürlichen Paradieszustandes, in dem Milch und Honig, erneuerbare Energie und bedingungsloses Grundeinkommen von den Bäumen regnen, uns die vegane gebratenen Tauben ins Maul fliegen, die Verkehrsmittel kostenlos sind und der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk die Versorgung mit Pornos gewährleistet. Drogen werden gereicht. Und dass unser real existierendes Daseinseled davon signifikant abweicht, lastet man jedem, der sich irgendwie bewegt, der irgendwas macht, als Schuld an. Jeder, der irgendetwas macht, egal was, stört damit nur den Paradieszustand, und Aufgabe einer erleuchteten Kaste ist es, das ständig zu kritisieren.

Das Prinzip ist schütteldumm, aber es herrscht nun einmal in Deutschland vor.

Und eine der Auswirkungen ist, dass wir die letzten 30 Jahre Digitalisierung verschlafen haben, weil wir uns auf politischer Ebene nicht mehr mit dem Gedanken einigen können, dass etwas positiv konstruiert, gebaut, eingesetzt werden muss, sondern alles, was passiert, nur noch Anlass zur Kritik und sonst gar nichts mehr ist. Im Zuge dessen hat man die Digitalisierung auch nur in die Liste der inhaltslosen sinnentleerten Begriffe aufgenommen, die schon irgendwie passieren werden, und das ganze Feld der IT mit seinen schönen Gehältern als eine Vorwegnahme des erwarteten Paradieses angesehen, in dem man es sich nach den Prinzipien der Teilhabe und Verteilungsgerechtigkeit bequem machen kann ohne etwas zu leisten oder können zu müssen, weil es ja um Paradies geht, da bekommt man nur. Und so zog sich durch die linksfeministische Szene dann eine Sichtweise, die sich in Slogans wie „Teilhabe“, „Part of the fun“ oder „quality is a myth“ niederschlug, als wäre das nur ein Besuch auf dem Rummelplatz.

Das operative Ergebnis ist unter Null.

Weil wir es hinbekommen haben, nicht nur nichts zu leisten und zu entwickeln, sondern sogar das noch zu verlernen, was wir nie konnten.

Mental hängen wir faktisch noch immer im 19. Jahrhundert fest. Unsere Denk- und Arbeitsweisen entfernen sich nur mühsam, und manchmal auch gar nicht, von denen im preußischen Kaiserreich, den Zuständen, die den Hauptmann von Köpenick hervorgebracht haben.

Was in diesem Fall eine spezifische Krankheit der Deutschen ist. Denn eigentlich waren wir in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts technologisch führend, die Weltmacht, was Wissen und Know How angeht. Aber die eine Hälfte derer, die das wussten, haben wir umgebracht oder verjagt, und von der anderen Hälfte manche im Krieg umgebracht oder einige sind gegangen, und den Rest davon haben die Nachkriegsmoral und politische Korrektheit erledigt. Während andere Länder, vor allem die USA, ihre Lehren aus dem Krieg gezogen haben und die IT und Raketentechnik entwickelt haben, und einen Technologie-Schub hingelegt haben, sind wir mental durch die Neutralisierung der Entwicklung in eine Zeit vor 1920 zurückgefallen und dann steckengeblieben, weil danach dann diese unüberwindliche Hürde bestand.

Damit sind wir letztlich in ein Universitätssystem gerutscht, das den Zuständen im korrupten Beamtenstaat Preußens entsprach, wo der Posten alles war und die Korruption Teil der Jobbeschreibung.

Im Ergebnis haben wir die Digitalisierung weitgehend verschlafen und uns selbst in einen komatösen Zustand gebracht, aus dem wir nicht mehr entrinnen können.

Unter Merkel hatten wir als Digitalstaatsministerin eine bayerische Paradieshenne, der nicht mehr eingefallen ist, als von Flugtaxis zu faseln. Weil man eben jeden Posten als vorweggenommene Teilhabe am Paradies betrachtete. Unter Scholz kann ich mich jetzt gar nicht erinnern, zum Thema Digitalisierung schon etwas gehört zu haben, was über den Ausfall von Puma-Panzern hinaus ginge.

Jedes Jahr von neuem sitze ich an meiner Steuererklärung und kämpfe mich tagelang durch einen Stapel Rechnungen, die alle irgendwie anders gemacht sind, bei denen die wichtigen Informationen alle unterschiedlich angeordnet sind, bei denen jeder druckt, wie es ihm gerade gefällt. Eine systematische Aufstellung mit allen Daten bekomme ich eigentlich nur – von Amazon. Wenn man da einen Business-Account hat, kann man sich am Jahresende eine Liste aller Käufe runterladen und muss sich nicht mühsam durch die einzelnen Bestellungen quälen. Aber Amazon zündet man an, weil die zu digital, zu modern seien.

Hier in Deutschland herrscht noch immer das Rechnungswesen des 19. Jahrhunderts. Alles auf Papier, Ausdrucken, und Lesen.

Oh, es gibt Läden, die sowas digital anbieten. Neulich habe ich bei Decathlon eingekauft. Da kann man an der Selbstbedienungskasse wählen, ob man einen ausgedruckten Zettel oder eine Zusendung per Mail will. Ich habe mal Mail gewählt. Und bekam eine Graphik, einen Screenshot einer Abrechnung zugesandt, was man nicht mal per copy paste behandeln kann, sondern wieder lesen und abtippen.

LIDL wirbt damit, dass man sich mit deren App die Kassenzettel auf dem Handy anzeigen lassen kann. Anzeigen. Dann bin ich noch auf das Handy und die App als zusätzliche Problemstellung angewiesen und muss dann noch vom Handy-Display ablesen und scrollen. Das macht es nicht leichter, sondern schwerer.

Die Rechnungen von Handy, Telefon, Versicherung und so weiter schaffe ich schon gar nicht mehr, alle ranzuholen, weil da wirklich jedes Arschloch in irgendeiner IT eine völlig andere Weboberfläche baut, und ich mich auf jeder Webseite durch irgendeinen anderen Irrgarten von Menüs kämpfen muss, um irgendeinen anderen modus operandi der Rechnungsstellung zu finden und irgendwelche Rechnungen herunterzuladen, die dann als PDF die Sparversion eines Papierausdruckes sind, von dem man in der Regel auch nur wieder einzeln abschreibt.

Auf die Idee, das gesamte Abrechnungsdings mal maschinenlesbar zu machen, und ich dann ein für allemal einfach festlege, dass ein Stück Butter eine steuerlich nicht absetzbare Privatsache ist, eine Festplatte es dagegen durchaus sein kann, um mir einfach die Arbeit zu erleichtern, kommt man da nicht. Im Gegenteil, es wird nicht leichter, sondern immer schlimmer. Weil gerade durch die Digitalisierung die Sache immer komplizierter wird und die Leute auf immer mehr dumme Ideen kommen. Noch vor dreißig Jahren bekam man eine Rechnung auf Papier, hat die gesammlt, am Jahresende einen Stapel gehabt, und fertig. Jetzt macht das jeder irgendwie anders. Einer schickt eine HTML-Mail, der nächste ein PDF, der wieder nächste hat irgendwas zum Download, und ein anderer einen Button, um die Rechnung anzufordern.

Gerade vor ein paar Tagen habe ich mich wahnsinnig geärgert. Bis zum Durchbrennen.

Ich bin seit über 40 Jahren bei der Postbank. Damals noch das Postscheckamt. Weil man da auch als Jugendlicher problemlos ein Konto bekam, es kostenlos war, und man damals, als es noch keine Geldautomaten gab, man nicht zu seiner Hausbank musste, sondern in jedem Postamt Geld abheben konnte, deutschlandweit. Auch wenn sie ansonsten sehr komisch, rustikal waren und nicht am Giro-System teilnahmen, oder das nur mit sehr komischen Umwegen. Als ich dann Student war, wusste ich es sehr zu schätzen, dass gleich an der Uni ein kleines Postamt war, an dem ich einfach an Bargeld kam, und das Postscheckamt gleich in der Nähe der Fußgängerzone. Das Postscheckamt, später dann Postbank, war immer sehr, sehr komisch, aber ich war zufrieden. Und bekam jede Woche ein Kuvert mit den Kontoauszügen.

Das ging bergab, als die von der Deutschen Bank aufgekauft wurden. Eigentlich wollte ich nie zur Deutschen Bank, unter keinen Umständen, aber beide Banken, bei denen ich Konten habe, wurden von der Deutschen Bank aufgekauft.

Aber so schlimm, dass ich da gekündigt hätte, war es nie.

Vor allem konnte man bei der Postbank auf der Banking-Webseite bisher immer eine digitale Version der Kontobewegungen so ungefähr des letzten Vierteljahres als CSV und XML herunterladen und weiterverarbeiten. Ich fand das sehr bequem, weil man die halbwegs geradeaus in eigene Software einlesen kann.

Fast. Am Prinzip einer Datenbank sind die schon immer gescheitert. Und sie verstanden es nicht einmal, wenn man es ihnen sagt.

Ein Problem: Sie konnten die Kontobewegungen nicht richtig sortieren. Nur nach Datum, aber nicht innerhalb eines Tages. Hatte man beispielsweise drei Kontobewegungen innerhalb eines Tages, konnten sie als A B C dastehen, lud man aber ein paar Tage später nochmal, dann als C A B oder B C A usw. Das ist übel, weil zwar die Bewegungen an sich gleich sind, aber der Saldo in jeder Bewegung anders verläuft, weil der ja von der Reihenfolge abhängt, und es dann sehr schwer wird zu erkennen, ob man die Buchung schon gelesen hat oder nicht, vor allem dann, wenn man, was vorkommen kann, mehrere identische Zahlungen an einem Tag geleistet hat. Typischer Fehler bei Datenbankabfragen. Bei Datenbankabfragen ist die Reihenfolge nicht spezifiziert und kann willkürlich erfolgen, sofern man nicht klar eine Sortierreihenfolge angibt. Und wenn man dann eben nur nach Tagesdatum sortiert, dann ist die Reihenfolge innerhalb des Tages zufällig. SQL Basics.

Ein anderes Problem: Ein und dieselbe Buchung kann auch unabhängig vom Saldo-Problem mal so und dann anders aussehn, weil sie die Zeilen im Überweisungstext mal mit, mal ohne Leerzeichen verbinden, mal irgendwas groß und mal klein schreiben und so weiter. Da murkst gerade jeder, wie uns was er will.

Immerhin, es ging. Beim Girokonto. An der Kreditkarte sind sie schon immer gescheitert. Die läuft nicht nur instabil, und manchmal werden Zahlungen aus unerfindlichen Gründen trotz Kontendeckung abgewiesen, und keiner weiß, warum, weshalb ich ja schon mal daran gescheitert bin, 35 Cent zu bezahlen, sondern die Kreditkartenabrechnung erfolgen nur per PDF, also einer Darstellung wie beim Papierausdruck, und das noch so verwurschtelt, dass man mit Tools wie pdf2text auch nichts erreicht. Muss man alles wieder von Hand abtippen.

Wenn man fragt, wieso das nicht besser gehe: Das läge an VISA, da könne die Postbank nichts dafür. Komischerweise kann eine andere Bank, von der ich eine zweite Kreditkarte als Reserve habe, weil es eben so häufig hakt, die VISA-Kreditkartenabrechnungen auch zum Download anbieten. Freilich als Excel-Sheet, sonst wäre es ja zu einfach und einheitlich, aber immerhin: Es geht. Also erzählt mir die Postbank einfach Bullshit.

Letztes Jahr hatten sie angekündigt, dass sie Plattform wechseln und auf eine neue umziehen, weshalb die Banking-Webseite zum Jahreswechseln zwei, drei Tage nicht erreichbar sein werde.

Es war aber klar, dass sie vom Postbank- in das Deutsche Bank-System umziehen, denn man bekam dabei auch eine neue Kontonummer, die dem Deutsche-Bank-Schema entsprach.

Also wollte ich kurz vor Silvester noch die Kontobewegungen herunterladen, ging aber nicht, weil sie das Portal schon vor dem angekündigten Termin dicht gemacht hatten.

Nach Silvester ging es aber auch nicht, denn als das Portal dann wieder offen war, sah es zwar schön und bekömmlich aus, aber die Download-Funktionen fehlten.

Und für Nachfragen niemand erreichbar, sie alle mit Kundenbeschwerden überlastet. Irgendwann bekam ich dann doch eine Antwort auf meine Frage, wie das jetzt gehe:

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

Sie vermissen eine Funktion im Online-Banking, die Sie bisher immer genutzt haben. Es tut mir leid, diesen Service bieten wir im neuen Online-Banking nicht mehr an.

Alle Informationen und die wichtigsten Fragen dazu finden Sie auch auf www.postbank.de/gutzuwissen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Postbank E-Mail-Team 15

Das heißt, es gibt das jetzt gar nicht mehr digital im Sinne einer Maschinenlesbarkeit, sondern die Auszüge nur noch als PDF, sprich, wie in der Papierversion. Wie im 19. Jahrhundert. Vor 40 Jahren bekam man die immerhin noch wöchentlich, jetzt nur noch monatlich. Es gibt zwar eine Ansicht, aber zumindest bei Kontobewegungen letzten Jahres steht bei den vielen Kartenzahlungen dann nur sowas wie „V-Pay“, aber keine Einzelheiten. Die stehen erst im Kontoauszug, auf den man dann bis zu einem Monat warten muss (was schlicht nicht tragbar ist, wenn man z. B. Umsatzsteuervoranmeldung machen muss). Immerhin ist das PDF jetzt etwas geordneter, man kann da mit pdftotext oder pdf2text was probieren.

Aber prinzipiell haben die die Digitalisierung gerade rückabgewickelt und sind wieder auf dem Stand wie vor 100 Jahren.

Ich hatte vor einigen Jahren mal versucht, etwas über HBCI zu machen. Aber das habe ich aufgegeben, weil ich nicht an implementierungstaugliche Dokumentation kam und weil sie sagten, dass sie das nicht wollen, dass da jeder mit seiner eigenen Software drangehe, sondern nur die großen Hersteller. Außerdem sei unklar, wie lange das noch unterstützt werde.

Auf die Idee, dass man mal Rechnungen und Kontoauszüge digital vereinheitlicht und maschinenlesbar macht, kommt da niemand, schon gar nicht unsere Regierung.

Und was mir eben auffällt: Zahlungen mit Kreditkarte sind äußerst wackelig und unzuverlässig, und selbst wenn sie funkionieren, oft sehr umständlich mit drei Logins auf App und Bestätigung per SMS, wobei es mir einige Male passierte, dass ich die vielen Autorisierungsschikanen nicht innerhalb des Timeouts schaffte. Und wenn es nicht geht, weiß keine Sau, warum nicht. Schlicht nicht auzuklären.

Paypal und Amazon Pay funktionieren. Einfach so. Schnell und unproblematisch. Ein einziges Mal gab es bei Paypal ein Problem, das war aber bei einem zweiten Versuch ein paar Sekunden später schon wieder weg.

Ich kann die Daten auch digital runterladen. Paypal fummelt zwar auch manchmal dran herum und ändert die Spaltennamen, aber im Prinzip ist es stabil.

All das bekommen wir hier in Deutschland nicht hin.

Wir sind zu dämlich dazu und faseln von Flugtaxis. Und es reicht uns schon, wenn die Frauenquote erfüllt ist, und man das auf dem Gruppenfoto sieht. Mehr braucht es hier nicht. Es geht nur darum, dass der Posten korrekt besetzt ist, alles andere ist völlig egal.

Und wenn Jeff Bezos mit Amazon das besser hinbekommt, zünden wir deren Autos an.

Wir werden die Digitalisierung nicht nur nicht schaffen. Ich habe den Eindruck, dass der Stand gerade sogar rückläufig ist und wir es nicht mal mehr schaffen, den bisher erreichen Status Quo zu halten.

Und ich habe den Verdacht, dass nicht nur Dummheit, sondern auch Absicht dahintersteckt. Dass man fürchtet, dass eine Digitalisierung Posten und Stellen kosten würde, auf denen Leute bisher das so ein bissschen tun, was eigentlich überflüssig ist.