Ansichten eines Informatikers

Twitter-Screenshots

Hadmut
29.1.2023 22:44

Weil gerade so viele Leser schreiben…

Einige Leser schreiben, dass es beim Chrome-Browser eine Funktion gäbe, um das ganze Browserfenster als Screenshot zu nehmen.

Ja.

Weiß ich alles.

Gibt es übrigens auch bei Firefox und dort noch einfacher zu finden. (Rechte Maustaste, Bildschirmfoto aufnehmen.) Verwende ich sogar sehr oft, nur eben nicht bei Twitter.

Aber mal ganz abgesehen davon, dass der „einfachere“ Weg, den viele Leute vorschlagen, in Wirklichkeit viel umständlicher ist und viel länger dauert, weil ich dann nämlich nochmal ein extra Programm starten muss, um das auszuschneiden, während ich es beim Screenshot aus dem Bildschirm gleich richtig ausschneiden kann, das nach 2 Sekunden erledigt ist, weil es halt eben nicht immer schneller und einfacher ist, wenn man irgendeinen Trick kennt, führt das noch zu zwei, drei anderen Problemen:

  1. Auch die internen Screenshot-Funktionen der Browser orientieren sich an der Bildschirmauflösung, weil der Puffer das für den Bildschirm rendert. Zumindest war es früher mal so, als ich mir das mal näher angesehen habe. Man müsste da erst wieder zoomen, was zumindest damals, als ich das alles mal ausprobiert habe, keine Auswirkung auf den Screenshot hatte.
  2. Es nutzt einem bei dynamisch per Javascript erzeugten Webseiten, wie eben Twitter, nichts. Zumindest hat es das nicht, als ich das mal getestet habe. Denn beim Rauf- und Runterscrollen fragt der Browser per Javascript/Ajax im Hintergrund Twitter ab und setzt beim Runterscrollen neue Tweets unten in die Liste ein. Ich habe das aber nicht nur (zumindest früher mal, länger nicht mehr getestet) erlebt, dass die eingesetzten Tweets im Browserscreenshot nicht alle erscheinen, weil anscheinend der Puffer da nicht immer aktualisiert wird, sondern auch, dass oben Tweets fehlen, weil die Twitter-Javascript-Umgebung beim Runterscrollen nicht nur unten Tweets einsetzt, sondern auch oben welche löscht, und umgekehrt. Es hat dazu geführt, dass auf diesen per Browser erstellten Screenshots manchmal einfach Tweets fehlten, wenn die per Javascript aus der Liste entfernt worden waren.

    Es mag sein, dass sich das mit Browserversionen und Twitter-Webseitenversionen ändert, aber ich hatte das mal probiert, und es hat oft nicht funktioniert, Teile fehlten im Screenshot.

  3. Außerdem habe ich schon oft erlebt, dass Tweets, die ich eben noch gesehen habe, dann auf Twitter nicht mehr zu finden waren oder es manchmal auch Fehlermeldungen gab, dass da irgendwas nicht abrufbar ist, vor allem bei politisch heiklen Sachen oder Umständen, bei denen Twitter das schon wieder löscht. Es hat sich da bewährt, Screenshots direkt aus dem Bildschirmpuffer zu nehmen.

Ganz so einfach ist das nicht, wenn man da eine tolle Browserfunktion kennt. Das funktioniert nicht problemlos bei Seiten, bei denen der Inhalt während des Schauens per Ajax ergänzt/aktualisiert wird und gleichzeitig Teile der Seite oben entfernt werden, und dann nicht im Puffer sind.

Der Knackpunkt ist eben, dass man sich bei Seiten wie Twitter nicht sicher sein kann, dass im HTML- und Renderpuffer des Browsers mehr ist, als man gerade auf dem Bildschirm sehen kann. Denn der Browser arbeitet nicht kumulativ.