Sexuelle Halluzinationen: Frauen und Propofol
Wau. Vier Blogthemen prallen aufeinander: Frauen. Propofol. Falsche Beschuldigungen. Und Hirn.
(Das war ja wieder klar, dass Ihr bei so einer Überschrift draufklickt…)
Leserzuschrift:
Propofol – sexuelle Phantasien nur bei Frauen
Sehr geehrter Herr Danisch.
Mir persönlich war Propofol vollkommen unbekannt, und ich musste zuerst auf Wikipedia schauen. Dort fand ich ein interessantes geschlechterspezifisches Detail. Das Medikament ist dafür berüchtigt, dass NUR BEI FRAUEN in der Aufwachphase sexuelle Fantasien durchbrechen, und die Ärzte dann verklagt werden, sie hätten sie missbraucht. Von Männern die das Gleiche berichten ist offenbar in der Literatur nichts bekannt. Jedenfalls sichern sich anscheinend Ärzte deshalb grundsätzlich damit ab, dass in der Aufwachphase eine dritte Person bei Frauen anwesend ist.Ist natürlich eine Gender und #Metoo Thema warum nur Frauen die Phantasie durchgeht…
Ärzteblatt: Staatsanwaltliche Ermittlungen nach Propofol-Narkosen: Unerwünschte „Nebenwirkungen“
Gelegentlich treten in der anwaltlichen Praxis Fälle auf, in denen sich Ärzte im Anschluss an Propofol-Narkosen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und einem ungeheuren Verdacht ausgesetzt sehen: Patientinnen erheben den Vorwurf der sexuellen Belästigung oder gar des sexuellen Missbrauchs durch den Arzt im Aufwachraum. Die von den Patientinnen in logischer Abfolge sehr plastisch und überzeugend dargestellten (vermeintlichen) „Erlebnisse“ lassen sich indes auf eine in der nationalen und internationalen anästhesiologischen Fachliteratur beschriebene Nebenwirkung dieses Narkosemittels zurückführen: Unter der Wirkung von Propofol können sich zum Teil lebhafte sexuelle Fantasien entwickeln, die bei den Patientinnen den Eindruck eines authentischen Ereignisses hervorrufen.
Der beschuldigte Arzt befindet sich in einer äußerst ungünstigen Verteidigungsposition, da meist keine konkrete Erinnerung mehr an die Behandlung der Patientin besteht, sodass ein Widerlegen der belastenden Vorwürfe nur schwer möglich ist. […]
Ein Fall aus der anwaltlichen Praxis: Eine 15-jährige Patientin unterzieht sich in einer orthopädischen Praxis einer ambulanten arthroskopischen Operation am linken Knie. Der Anästhesist verabreicht der jungen Patientin eine Vollnarkose mit Propofol. Der Eingriff verläuft regelgerecht, die Patientin kann am frühen Nachmittag nach Hause entlassen werden. In der Folgezeit wirkt sie gegenüber ihrem Umfeld stark verändert; nach und nach vertraut sie sich ihrer Mutter an, welche mit ihrer Tochter zur Polizei geht. Dort erklärt sie, der Anästhesist habe sie nach der Operation sexuell missbraucht. Sie schildert glaubwürdig, sie sei aus der Narkose „daran aufgewacht“, dass der Arzt sie intim berührt habe. Sie habe sich dagegen nicht wehren können. Die Polizei leitet die Anzeige an die Staatsanwaltschaft weiter, die gegen den Anästhesisten ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen (§ 179 Strafgesetzbuch [StGB]) eröffnet. […]
Im Fall einer Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs widerstandsunfähiger Personen nach § 179 StGB droht dem Arzt nicht nur eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren, sondern auch der Widerruf der Approbation, die Einleitung eines berufsgerichtlichen Verfahrens, die Entziehung der kassenärztlichen Zulassung oder die Geltendmachung von zivilrechtlichen Forderungen.
Propofol ist als kurz wirkendes, intravenöses Anästhetikum wegen seiner raschen Wirkung, guten Sedierung und Verträglichkeit geschätzt und wird häufig eingesetzt. Die Nebenwirkungen bei der Gabe von Propofol findet man in der anästhesiologischen Literatur beschrieben. So berichtet Canaday von sexualbezogenen Halluzina-tionen, die eine Patientin nach der Einnahme von Propofol im Aufwachraum hatte. Auch Kent et al. weisen auf diese Nebenwirkung hin: „The potential danger of legal action from patients who have hallucinated during anesthesia is very real.“ In der Fachinformation der Hersteller über Propofol heißt es ebenfalls: „In der Aufwachphase treten Übelkeit, Schwindel sowie Euphorie und eine Herabsetzung der sexuellen Hemmschwelle auf.“
Besonders akzentuiert hatte schon vor mehr als zehn Jahren die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft im Deutschen Ärzteblatt unter der Überschrift „Sexuelle Fantasien bei kurzen Eingriffen unter Narkose“ auf die Gefahr der Strafverfolgung nach Propofol-Narkosen aufmerksam gemacht (DÄ, Heft 12/1998).
Die Aussagen der betroffenen Patientinnen weisen übrigens bei der Schilderung der vermeintlichen Geschehnisse charakteristische Übereinstimmungen auf: In dem von Canaday berichteten Fall behauptete die Patientin – wie im Fallbeispiel –, sie sei in der Aufwachphase für die Dauer von fünf Minuten missbraucht worden, dabei aber unfähig gewesen, sich verbal oder aktiv dagegen zu wehren.
Sexual hallucinations have been reported since the introduction of chloroform. Newer agents such as midazolam and propofol appear particularly prone to producing them. Some practitioners have been the victims of allegations resulting from the hallucinogenic effects of these drugs. Other individuals, including doctors, have used the amnesic effects of midazolam and other drugs to sexually assault victims. Clinicians should be aware of the risks to which they may inadvertently expose themselves if these drugs are not used carefully.
Das mit der Herabsetzung der sexuellen Hemmschwelle hatte ich auch irgendwo gelesen. Aber nicht in Zusammenhang mit Narkosen gebracht, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man in dem Zustand an Sex denken könnte. Ich hatte das in Zusammenhang damit gelesen, dass es angeblich Leute gibt, die Propofol auch wegen seiner euphorisierenden Wirkung in dünner Konzentration als Doge einsetzen, auch als Sexdroge. Aber da geht keine Narkose mit einher, ist ja für den Sex auch nicht so praktisch, wenn man nicht gerade nekrophil ist.
Es erscheint mir auch in gewisser Weise plausibel. Ich habe vor vielen, vielen Jahren über Narkosen gelesen, und zumindest eine kurze Frage dazu hatte mir eine Anästhesistin mal bestätigt, dass das Gehirn bei einer Narkose nicht synchron einschläft und aufwacht, sondern – angeblich in der Reihenfolge der evolutionären Entwicklung – die Hirnteile unterschiedlich empfindlich sind und deshalb zuerst das Großhirn mit dem Verstand abschaltet, und dann erst andere Teile, und beim Aufwachen umgekehrt. Es gebe angeblich beim Einleiten der Narkose eine kurze Phase, in der Patienten um sich schlagen können, weil das Großhirn schon schlummert und irgendwas – weiß nicht mehr, Kleinhirn, Stammhirn, irgendsowas – mit der Situtation nicht klarkommt, einen Angriff annimmt und uralte Panikreaktionen – um sich schlagen, rennen – aktiviert. Das riecht wieder nach Amygdala. Ich zitiere mal dazu:
Die Amygdala liegt an der medialen Fläche des Temporallappens, rostral vom Ncl. caudatus. Sie ist in Frontalschnitten, sowohl am Präparat als auch in der Magnetresonanztomographie, sehr gut zu erkennen.
Sie besteht aus verschiedenen Kernen, die in zwei Gruppen unterteilt werden: die phylogenetisch alten kortikomedialen Kerne und die phylogenetisch deutlich jüngeren basolateralen Kerne. Intrakranielle Reizexperimente legen nahe, dass die kortikomediale Kerngruppe einen fördernden Einfluss auf aggressive Verhaltensweisen, den Sexualtrieb und den Fresstrieb hat, während die laterale Kerngruppe auf dieses Verhalten dämpfend wirkt.
Die Amygdala besitzt neurale Vorläuferzellen bzw. neurale Stammzellen, die sich zu Motoneuronen ausdifferenzieren können. Ihre Teilungsrate ist allerdings sehr gering.
Die Zellmasse der Amygdala nimmt mit zunehmendem Alter ab. Dabei scheinen einzelne Regionen eine bevorzugte Verringerung zu zeigen.
Aggression, Sex, Fressen. Das, wofür wir eigentlich auf der Welt sind, und worauf sich das Dasein so mancher Tierart reduziert.
Was mich daran erinnert, dass mir auf den linken und feministischen Veranstaltungen ja viele Leute so vorkamen, als fehlte ihnen ein Teil des Gehirns organisch oder zumindest funktionial, und die Frage, ob und wie die Amygdala in bestimmten Situationen aus Überlebensgründen die langsame Ratio im Hirn vorrübergehend aus- und wegschalten kann, hatte ich ja beleuchtet. Dass die Leute da gruppenmäßig spinnen und das Denken einem Leithammel oder einer Leitkuh überlassen, auch weil es zuviel Energie kostet.
Wäre es also denkbar, dass bei einer Narkose eine bestimmte Phase im Einschlafen und Aufwachen dieser Situation einer feministischen Konferenz ähnelt, nämlich indem die älteren Teile des Gehirns die Kontrolle haben und die Ratio weggeschaltet ist, nur aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Methoden? Dass die deshalb alle so sexuell fixiert sind? Hier im Blog ja immer unter dem Stichwort „Südpol“ und „Horizont auf Armlänge“ beschrieben? Ich habe genau zu diesem Punkt noch einen wichtigen Aspekt, den aber erst morgen oder übermorgen im Blog.
Könnte es also sein, dass sowohl Propofol, als auch feministische Veranstaltungen auf ähnliche Weise zu sexuellen Halluzinationen führen? Ich hatte mal von einer Konferenz der Piratinnen berichtet, in der sie ähnlich wie Scientology vorgingen und Hirnwäsche betrieben: Je drei Leute – zufällig gemischt, also auch Fremde – wurden zu Dreiergruppen zusammengesetzt und verpflichtet, dass jeder und jede über seine Erfahrungen mit sexueller Gewalt zu berichten hatte. Frauen als Opfer, Männer als Täter. Die waren höllenstinksauer, weil ich da nicht mitmachte und sagte, ich wolle das nur beobachten und zuhören. Da wird ein gewaltiger Druck aufgebaut, irgendwelche Stories zu erzählen, und wenn man etwas nur oft genug erzählt, glaubt man es am Ende selbst. Ich hatte die damals schon im Verdacht, dass das eine Art autogenes Training ist, das zum Ziel hat, dass danach alle überzeugt sind, irgendjemandes sexuelles Opfer geworden zu sein.
Denn verblüffenderweise lesen sich diese Beschreibungen, bei denen Frauen behaupten, sie seien sexuell missbraucht worden und hätten sich selbst nicht bewegen, nicht rühren können, exakt wie viele der feministischen Vorwürfe.
Was die Frage aufwirft, ob wesentliche Teile des Feminismus, seines Männerhasses und der Gender-Ideologie seine Ursache in der Einführung von Propofol in den 1970er Jahren und den damit einhergehenden sexuellen Halluzinationen hat, die sich dann als Erzählung verselbständigt haben.
Es ist eine interessante Frage, ob wesentliche, zentrale Teile des Feminismus einfach halluziniert sind.