Religion und Erdbeben

Eine Anmerkung.

Gerade auf Twitter gelesen:

Allahu Akbar. Heute in der Mannheimer Innenstadt.

Ich will mein Land zurück.
Und mein Geld. pic.twitter.com/pzRQnbozOn

— Ixora (@IxoraPaveta) February 14, 2023

Antworten:

Evet. Türkiye ve Suriye'deki sayısız kurban için dua ettik. Ve dua ederken yaptığınla aynı Tanrı'ya döndün. Tanrı birdir. Sadece insan kendisine bundan kendi kurumunu yapma hakkını verir.

Allah seninle olsun.

— Marijo_Bo (@bo_marijo) February 15, 2023

Automatische Übersetzung der ersten Antwort:

Hast du jemals etwas für deine eigene Religion getan, fragte ich mich?

Automatische Übersetzung der zweiten Antwort:

Ja. Wir beteten für die unzähligen Opfer in der Türkei und in Syrien. Und du hast dich an denselben Gott gewandt, wie du es getan hast, als du gebetet hast. Gott ist einer. Nur der Mensch gibt sich das Recht, daraus seine eigene Institution zu machen.

Gott sei mit dir.

Und dann habe ich noch die Aussage von Erdogan im Ohr, dass man das in einem Jahr wieder aufbauen werde „so Gott will“. Das Prinzip In schā’ Allāh.

Die Gebäude wären aber gar nicht erst zusammengefallen, wenn sie ordentlich gebaut gewesen wären. Es gibt ja nicht nur unzählige Berichte, dass das Zeug dort wie Sand zerbröselt, sogar eine kleine zierliche Frau zeigt das vor der Kamera, wie sie Trümmerteile aus Beton zwischen den Händen zerkrümeln kann. Und auf Videos von schwer einsturzgefährdeten Gebäuden sieht man, wie ein Schubs mit dem Bagger reicht, und das ganze Gebäude fast zu Sand zerfällt. In irgendeinem Kommentar hieß es böse, aber wohl treffend, dass die Leute dort in „Sandburgen“ gewohnt hätten.

Es gibt Fotos von einem Gebäude der Ingenieuers- oder Architektengewerkschaft, die die Mängel schon lange anprangert, das einfach stehen blieb. Angeblich unbeschädigt. Weil die ihr eigenes Gebäude ordentlich gebaut haben. Ringsum alles zusammengefallen. Es besteht also Anlass zu der Annahme, dass bei ordentlich gebauten Häuser keine oder nur sehr wenige Gebäude eingestürzt wären. Und das vielleicht auch nicht sofort, sondern so, dass man noch rausgekommen wäre.

Es hieß neulich irgendwo, dass man das Gebäude der Baubehörde wegen Einsturzgefahr abgerissen habe, obwohl Anwohner sagten, dass dieses Gebäude keineswegs einsturzgefährdet, sondern völlig stabil gewesen sei. Man habe es aber zerstört, um die Akten darin zu zerstören, um die Beweise für Korruption zu vernichten.

Es ist eine interessante Frage, ob die Bereitschaft zu solcher Korruption und solcher Bauweise nur kriminell ist, oder eben gerade auf dem Prinzip „so Gott will“ und der Überzeugung, dass Gott einen beschütze, wenn man nur fromm genug ist, beruht, und man sowas wie Bauvorschriften und genug Zement eigentlich nicht braucht, weil doch ohnehin alles nur von Gottes Wille abhängt.

Ob also die Zustände, die zu diesem Masseneinsturz von Gebäuden geführt haben, eine Folge von Religion und dem Gottvertrauen sind, dass Gott alles und wir gar nichts entscheiden. Und hinterher wird groß gebetet, und dann wieder weiter so.

Anders gefragt: Ob die Türkei gerade – im Wortsinn – an ihrer Religion zerbricht.