Das Fluchtschrumpfen von Berlin
Warum die Hauptstadt gleichzeitig wächst und schrumpft.
Ein Leser fragte
Berliner Wahl – weniger Wahlberechtigte?
Hallo Hadmut!
2016 gab es in Berlin 2.485.379 Wahlberechtigte, 2021 waren es 2.447.600 und 2023 nur noch 2.431.772
Also innerhalb 16,x Monaten hat die Zahl der Wahlberechtigten um 37.779 abgenommen. Corona? Landflucht? Was könnte die Ursache sein.
Nett ist auch die Zahl der Einwohner in Berlin (1. Halbjahr 2022) von 3.821.881 also nur ca. 63% dürfen überhaupt zur Wahl. Das reduziert den Stimmenanteil der Grünen an der Gesamtbevölkerung nochmal.
Quellen:
2016 & 2023: https://www.wahlrecht.de/news/2023/abgeordnetenhauswahl-berlin-2023.html#prognosen-hochrechnungen
2021: https://www.bundeswahlleiter.de/service/landtagswahlen/land-11.html
Einwohner: https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/a-i-5-hj
Ach, gar. Berlin platzt aus allen Nähten, ist rappelvoll, immer mehr Menschen – aber die Zahl der Wahlberechtigten sinkt. Also derer mit deutscher Staatsbürgerschaft.
Eine Verdrängung?
Hatten die etwa recht, die von einer Umvolkung und Verdrängung sprachen und dafür als Nazis und was alles beschimpft wurden?
Die Morgenpost hat gerade einen Artikel darüber: Warum viele Berliner nicht mehr in Berlin leben wollen
Finanzielle Gründe sind demnach der Hauptgrund dafür, aus den Großstädten wegzuziehen. „Die Befragten nennen gestiegene Kaltmieten und höhere Energiepreise als wesentliche Kostentreiber“, so der Forscher. Im Mai 2021 wurden die Wohnkosten noch von zwölf Prozent der Befragten als eine große finanzielle Belastung wahrgenommen. Dieser Anteil steigt bei den im Herbst 2022 Befragten auf 20 Prozent. Zwölf Prozent der Personen, die in den kommenden zwölf Monaten umziehen wollen, nennen die finanzielle Belastung als wichtigsten Umzugsgrund.
13 Prozent der befragten Berliner planen zeitnah einen Wegzug aus der StadtGefragt nach Plänen für die kommenden zwölf Monate gaben zehn Prozent der Großstädter an, einen grundlegenden Umzug zu planen. In Berlin liegt der Anteil noch deutlich höher: Rund 13 Prozent der befragten Personen aus Berlin planen innerhalb der kommenden zwölf Monate aus der Bundeshauptstadt wegzuziehen.
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Personen, die zumindest teilweise (mindestens einen Tag pro Woche) im Homeoffice arbeiten, haben höhere Umzugswahrscheinlichkeiten als jene, die nicht im Homeoffice arbeiten können oder wollen. „Die Wahrscheinlichkeit, einen grundlegenden Umzug innerhalb der kommenden zwölf Monate durchführen zu wollen, steigt für Großstadtbewohner, die zumindest teilweise im Home-Office arbeiten, um zehn Prozentpunkte“, so Dolls.
Ja, das ist so in Berlin. Die Deutschen können sich das Wohnen in der Stadt nicht mehr leisten. Die Zugezogenen dagegen schon:
Berlin wächst – durch Zuzug aus dem Ausland
Gerade erst in dieser Woche hat das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Zahlen veröffentlicht, die den Trend zu bestätigen scheinen. Demnach ist Berlins Bevölkerung im vergangenen Jahr um 75.329 Personen beziehungsweise zwei Prozent gewachsen. Doch das Wachstum speist sich vor allem aus dem Zuzug aus dem Ausland, während die Zahl der Deutschen um 13.481 Personen abgenommen hat.
Das ist allerdings eine deutlich geringere Zahl, als der Leser da schreibt. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen Weggezogenen und Gestorbenen?