Ansichten eines Informatikers

Leider erst 1527 gegründet

Hadmut
18.2.2023 2:24

Verdammt. Da habe ich jetzt schlechte Karten.

Mir unterstellt einer, wohl kein Leser, dem einer von meinen über 20.000 Artikeln nicht passt, den er zwar inhaltlich nicht versteht, aber Tippfehler drin gefunden hat, dass ich generell, so allgemein und von allem keine Ahnung hätte und es mir an an einfachsten Sprachkenntnissen gebreche. Ich hatte darauf erwidert, dass ich auf dem altsprachlichen Gymnasium war und das große Latinum und das Graecum habe. Weil inhaltlich mit dem nicht zu kommunizieren ist (auch stets ausfällig), dachte ich, es funktioniert vielleicht nach dem Prinzip, wie wir als Kinder mit Quartett-Karten gespielten haben. 8 Zylinder, 470 PS.

Dann kommt einer und hat mehr Hubraum oder so.

Dann hat er mich aber wohl doch gekriegt. Er argumentierte, dass er auf dem ältesten humanistischen Gymnasium war, das schon 1526 gegründet worden sei.

Da kann ich leider nicht mithalten, denn das Gymnasium, auf dem ich war, wurde leider erst 1527 gegründet. Und wenn das so ist, ist mein Blogartikel wohl überzeugend widerlegt, weil ich auf dem falschen Gymnasium war. Denn der vom 1526er-Gymnasium weiß natürlich alles besser als der vom 1527er. Auch wenn vielleicht nur eine Woche zwischen den Gründungen liegt.

Ich finde es erstaunlich, auf welchem Niveau der Argumentationsweisen dieses Land angekommen ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, komme zu der Überzeugung, dass unsere Gesellschaft so sehr spinnt, dass die Nicht-Spinner kein zusammenhängendes Netz mehr bilden können. Irgendwie sind wir in einen Zustand geraten, in dem wir nur noch um den Schwachsinn kreisen.

Ich suche seit Wochen nach positiven Themen und Meldungen, um auch mal irgendwas Positives, irgendwas Erfrischens, Konstruktives, Aufbauendes im Blog zu bringen. Aber da ist nichts. Es wirkt alles auf mich, als ginge es immer nur noch darum, jede Idiotie, jeden Irrsinn, jeden Klapsmühlzustand noch zu überbieten. Wenn man die Meldungen liest, die Medienorgane, was so passiert, selbst auf Twitter, es geht fast nur noch darum, wer wem welche Vorwürfe macht und wenn für was auch immer erklärt, alle gegen alle, Kampf, Schlägereien, Angriffe, Festnahmen. Nur noch Vorwürfe, Beschimpfungen, Unterstellungen, Halt’s Maul.

Es scheinen mir die Symptome einer Gesellschaft am Ende zu sein, vom Sterben dessen, was eine Gesellschaft im Wortsinn ausmacht.

Sorry, aber das war schon wieder negativ. Ich finde nur gerade nichts Positives.