Ansichten eines Informatikers

Klappt Südafrika gerade zusammen?

Hadmut
27.2.2023 14:28

Mmmh. Irgendwo zwischen seltsam und schade.

Südafrika hat mir zwar landschaftlich und in Bezug auf die Natur gut gefallen, tolle Frauen gibt es da auch, und viele sehr nette Leute habe ich dort auch kennen gelernt, aber so grundsätzlich betrachtet haben die da ein paar Probleme. Kriminalität. Infrastruktur. Politik. Rassenhass (jetzt Schwarze gegen Weiße), manchmal Trockenheit, riesige Slums, und manchmal kilometerweise Müll, der einfach rumliegt. Dazu unzählige Leute, die gar nicht erst die Absicht haben, an der Zivilisation teilzunehmen. Und es heißt, dass die Slums regelrechte Vergewaltigungsfabriken und HIV-Inkubatoren seien.

Die Innenstadt von Johannesburg ist für Weiße – zumindest, wenn sie nicht in von Schwarzen geführten Reisegruppen gehen – nicht mehr zu betreten. Allerdings gibt es auch nicht allzuviel Grund, sie zu betreten. Soweto hat mir allerdings gefallen.

Wo es mir eigentlich recht gut gefallen hat, ist Kapstadt. Da gibt es zwar auch Kriminalitätsprobleme und ein paarmal bin ich von Leuten angegangen worden, die wohl versucht haben, mich zu überfallen (was ich aber auch durch derbes Anbrüllen letztlich lösen konnte), aber insgesamt hat mir Kapstadt nicht nur sehr gut gefallen, sondern vor allem das Essen ist sehr, sehr gut und lecker. Man kann eigentlich blind überall reingehen, sie können überall kochen.

Und das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa wollte ich mir auch anschauen. Als ich das erste Mal in Kapstadt war, war das Gebäude noch ein alter gammeliger (Getreide?-)Silo, als ich das zweite Mal da war, gerade in Umbauarbeit. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, da mal hinzufliegen und mir das anzuschauen. Kapstadt ist – oder war – eine Reise wert, und hat noch den Vorteil, dass man keinen Jetlag hat, weil selbe oder benachbarte Zeitzone. Man fliegt über Nacht und ist dort. Und da gibt es viel zu sehen.

Allerdings schreibt mir gerade einer (RSA=Republic South Africa):

RSA: was ist aus dem schönen Land geworden

Hallo Herr Danisch,
Ganz aktuell:

SÜDAFRIKA IM ZUSAMMENBRUCH

1. Südafrika ist kollabiert. Die US-Botschaft warnt Reisende aus aller Welt, sich mit Lebensmitteln und Wasser einzudecken (Prepper-Style).
Vorräte auffüllen – US-Botschaft warnt vor Stromausfällen

Die US-Botschaft hat ihre Bürger, die nach Südafrika reisen oder dort leben, aufgefordert, angesichts der “anhaltenden Stromkrise” Vorräte an Lebensmitteln und Wasser anzulegen, und vor möglichen Unruhen gewarnt.
https://www.timeslive.co.za/sunday-times/news/2023-02-26-stock-up-us-embassy-issues-prepper-warning-on-load-shedding/#Echobox=1677381480-2

2. City Power hat eine durchschnittliche Bearbeitungszeit von 2 bis 3 Tagen für Netzreparaturen. Sie haben weder die Arbeitskräfte, noch das Material oder die Mittel. Und sie haben das diesjährige Budget bereits aufgebraucht.

3. Wir beobachten eine Zunahme von koordinierten Angriffen auf die Wasser-, Strom- und Kommunikationsinfrastruktur.

4. Plünderungen sind nicht mehr nur eine alltägliche Angelegenheit, sondern werden jetzt auch strukturierter und mit Guerilla-Planung durchgeführt.

5. Unsere Straßen existieren nicht mehr. Alles, was staatlich betrieben wird, bröckelt.

6. Polizei-, Feuerwehr- und Krankenhausressourcen für den Staat existieren nicht mehr und lösen sich ebenfalls langsam auf.

7. ESKOM – Südafrikas einziger Stromerzeuger – produziert im Durchschnitt 50% oder weniger Strom. Dadurch kommt es in weiten Teilen des Landes zu Stromausfällen.

8. Die Zahl der Subventionsempfänger übersteigt die der Steuerzahler etwa 10 zu 1. (Ich muss diese Zahl noch ausrechnen, aber sie liegt definitiv da oben. Sie leisten nichts für die Gesellschaft, sie sind nur Aussätzige.

9. Der allgemeine Verfall verblüfft selbst mich. Die Straßen sind kaputt. Die Infrastruktur kollabiert. Alles, was nicht festgeschraubt ist, wird gestohlen, und was festgeschraubt ist, wird abgeschliffen.

10. Die Lebenshaltungskosten sind wahnsinnig hoch. Treibstoff ist teuer. Medizinische Hilfe ist ein Luxus, den sich die meisten nicht leisten können. Die Lebensmittelkosten gehen durch die Decke. Ich selbst kann buchstäblich kaum eine neue verdammte Hose bezahlen.

11. Die südafrikanische Regierung will jetzt EBR und NHI durchsetzen. Enteignung ohne Entschädigung, bei der Land von rechtmäßigen und legalen Landbesitzern genommen und an die “zuvor Benachteiligten” verteilt wird. NHI ist ein nationales Gesundheitssystem, bei dem man die Regierung für medizinische Hilfe in Anspruch nimmt.

12. Unsere Marine, Armee und Luftwaffe sind erledigt. Die Truppen kaufen ihre eigenen Stiefel. Armeestützpunkte werden für Kupfer geplündert. Fahrzeuge und Maschinen werden für Teile geplündert.

13. Unsere Mordrate ist höher als die Todesrate im aktuellen Konflikt in der Ukraine. Höher als in einem aktiven Kriegsgebiet. 100′ Vergewaltigungen pro Tag… Tausende von Entführungen jeden Monat. 90 Entführungen pro Tag. Bauern werden wie die Fliegen auf brutalste Weise ermordet.

14. Das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das noch funktioniert, ist das Taxigewerbe. Ihre mafiösen Methoden haben dafür gesorgt, dass sie im Laufe der Jahre die Einzigen sind, die noch fahren. Sie verbrennen und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt.

15. Unsere Eisenbahn ist tot. Fast das gesamte südafrikanische Schienennetz ist nicht in Betrieb.

Quelle: https://seemorerocks.is/south-africa-in-collapse/

übersetzt von deepl

Mmmh.

Höre ich zum ersten Mal, dass da aktuell sowas angebrannt sein soll.

Mir ist zwar bekannt, dass die da knapp mit Strom sind und es deshalb Abschaltungen gibt, die man gnädig „Lastabwürfe“ nennt, die aber, so war mein Wissensstand, immer noch den Vorteil haben, dass sie angesagt werden und man davon zumindest nicht überrascht wird, die Leute sich die Zeit einteilen können, wann sie kochen und Wäsche waschen.

Was mir allerdings bekannt ist, dass es dort schon lange zu Übergriffen auf weiße Farmer kommt, die – je nachdem, wer gerade kommt – davongeprügelt oder gleich totgeschlagen werden, weil man meint, dass die Weißen ihnen das Farmland genommen hätten, die dann aber in kürzester Zeit verroten und vergammeln und gar nichts mehr produzieren oder nur noch soviel, wie die neuen „Besitzer“ selbst verspeisen. Und genau darauf würde Punkt 11 passen.

Vor 20 Jahren saß ich mal auf Reisen mit einem australischen Verkehrspiloten zufällig beim Abendessen am Tisch und habe mich mit dem darüber unterhalten, dass ich so gerne Pilotenscheine gemacht hätte, mir das aber nicht leisten konnte. Der hatte mir daraufhin den Tipp gegeben – und ich habe dann auch viele Bestätigungen gefunden – dass die beste und billigste Ausbildung zum Piloten in Südafrika, um Kapstadt herum geboten werde. Würde man sich die Zeit nehmen können, dort einige Monate zu verbringen, würde man samt Unterkunft deutlich billiger als anderswo wegkommen, etwa in den USA (und selbst die galten ja damals noch als billig im Vergleich zu Europa), und trotzdem statt irgendwelchem Amateuerkram gleich die Berufspilotenlizenz machen, also beim Hubschrauber auch gleich sowas wie Winschen und Lasttransport lernen. Und eine schöne Zeit mit bestem Essen und tollem Meer hätte man zum Sparen noch obendrein. Die hatten damals unter den Berufspiloten so einen richtig guten Ruf.

Und ich habe damals dort in Kapstadt auch mit vielen Leuten gesprochen, in den Läden, den Museen, einfach irgendwelchen Leuten, die neben einem auf der Parkbank saßen, weil man damals dort so betont die Rassentrennung wegdrückte, indem sich Schwarze zu Weißen mit auf den Bank setzten, auch wenn nebendran frei war. Sehr nette Leute, darunter auch so totale Topmodel-Superfrauen, die auf jedes Cover könnten. Wahnsinn, was da für Geräte rumlaufen.

Allerdings sagte mir damals auch ein schwarzer Taxifahrer, dass er die Apartheid besser fand. Damals habe er nicht nicht auf jeder Parkbank sitzen dürfen, aber dort, wo er durfte, konnte er einfach in Ruhe sitzen. Heute dürfe er auf jeder Parkbank sitzen, werde aber auch auf jeder Parkbank überfallen. Aus seiner Sicht habe er deshalb nicht das Recht gewonnen, auf den Parkbänken der Weißen zu sitzen, sondern das verloren, auf denen der Schwarze zu sitzen. Er habe jetzt gar keine Parkbank mehr, auf der er sitzen könne, obwohl die Stadt voll davon sei.

Er sagte auch, dass Leute dort schon allein deshalb mordeten und dann stehen blieben, bis die Polizei kommt, um ins Gefängnis zu kommen, weil man im Gefängnis weit besser lebe als in den Townships: Dach, Bett, Heizung, Wasser, Essen, medizinische Versorgung, Fernsehen, Kleidung. Der ANC habe dafür gesorgt, dass Gefangene das bekommen, Township-Bewohner dagegen nicht. Also muss man nur einen umbringen, und das Leben und die Altersversorgung sind gesichert.

Dass Südafrika einen unguten Weg geht, war klar. Selbst dort sagte man, der ANC sei vor allem kriminell und korrupt. Die Sozialisten Südafrikas.

Jetzt muss ich mal schauen, ob dieser Bericht da so stimmt, dass das gerade angebrannt ist und hochkocht.

Macht schon mal ein paar Wohnheime für Südafrika-Flüchtlinge frei.