Der Absturz von San Francisco
Geliefert wie bestellt.
Neulich habe ich noch irgendwo gesehen, wie sich irgendwer darüber lustig machte, dass sich die Situation am Wohnungsmarkt doch deutlich entspanne, weil in San Francisco inzwischen erstaunlich viele Wohnungen leer stehen und die Mietpreise im Sinkflug seien.
Die Daily Mail hat einen Artikel darüber, wie San Francisco unter linker Woke-Politik verreckt: Why San Francisco is in the grip of an apocalyptic DEATH LOOP: A boom in working from home has trashed the local economy, while drugs and homelessness spiral thanks to soft-touch policing. Will Britain pay heed to this disturbing warning?
Man stellt die Frage, ob England daraus irgendetwas lerne, bevor es zu spät ist. (Für Deutschland kann ich die Frage mit „Nein“ beantworten.)
The undeniably beautiful ‘City by the Bay’, which for years was the one destination on America’s West Coast that tourists missed at their peril, is now a must-see in a rather different way — as a bleak warning of what could kill cities around the world as they struggle to cope with the lingering economic legacy of the pandemic and the flight from offices.
For San Francisco is falling into what economists call an ‘urban doom loop’, essentially a vicious circle of interconnected trends and forces that send cities spiralling into economic and social ruin.
Although the trend of ‘remote working’ is the root cause of the city’s troubles, San Francisco’s woes have provided an alarming illustration of what can happen when an achingly progressive Left-wing local government turns a blind eye to crime, drugs and homelessness at the same time as encouraging an invasion by tech companies that forced many local people out.
With salaries that often started at $200,000 (£161,000), the techies (who’d been lured with tax incentives from Silicon Valley, centred on the city of San Jose 48 miles to the south) first made San Francisco too expensive for most people to live in by encouraging landlords to charge sky-high rents and have now left in droves to work from home.
While other industries regard it as essential that staff return to the office, tech companies have realised their line of work — involving large numbers of people devoted to the solitary occupation of writing code — relies less on people in an office.
And San Francisco depends financially very heavily on its technology industry and the Downtown area where it’s clustered. Although some 373,000 tech workers constitute 10.9 per cent of the jobs in the wider San Francisco Bay Area (almost triple the national average), they account for the lion’s share of the region’s tax income.
Two New York academics drew attention to the threat of ‘doom loops’ late last year in a report cheerily titled ‘Work From Home And The Office Real Estate Apocalypse’.
Their research described how death spirals have become a real possibility with a decline in people working in central business districts (such as the City of London and Wall Street) which led to less local spending.
Der ganze Mist beruhte bisher darauf, dass man im Silicon Valley einen Haufen Tech-Firmen hatte und die Gehälter dort bei $200.000 anfangen. Bei besonderen Steuervorteilen. Trotz dieser Steuervorteile haben die IT-Leute dort den Löwenanteil der Steuern gebracht, wovon der Staat und die Gegend bisher lebten.
Nun kommen drei Effekte zusammen: Zum einen ist das alles längst kriminell und vollgekackt. Zum anderen hat die Pandemie die Arbeitnehmer und teilweise auch die Arbeitgeber gelehrt, dass man für viele Tätigkeiten in der IT eben nicht im Büro sein muss, sondern von überall arbeiten kann. Und die hohen Gehälter haben zu absurd hohen Mieten und Immobilienpreisen geführt.
Deshalb gibt es nun einen Abfluss von IT-Fachleuten und damit von Steuerzahlern, und das und der Niedergang der Stadt verstärken sich gegenseitig und führen zu einer Abwärtsspirale. Das wird sicher lustig, denn wenn ich mich jetzt recht erinnere, ist Kalifornien schon ein paarmal hart an der Pleite vorbei und konnte seine Beamten nicht mehr bezahlen, als das Silicon Valley noch voll brummte. Das könnte jetzt sehr schnell in sich zusammenfallen. Irgendwer sagte mir, dass sich in Südeuropa, vor allem Portugal, gerade erstaunlich viele Amerikaner einkaufen, um dort einen Wohnsitz zu bekommen.
Würde Deutschland irgendetwas daraus lernen, dann würden sie begreifen, dass eigentlich keine IT-Fachkraft mit Verstand nach Deutschland kommt – oder in Deutschland bleibt, wenn es nicht andere zwingende Gründe gibt. Man kann den ganzen IT-Kram nicht nur vom Ausland aus erledigen, mit besserem Wetter, niedrigeren Mieten, niedrigeren Steuern und weniger grünem Schwachsinn, sondern auch mehr Angebot an Jobs – mit den international üblichen Gehältern.
Wir reden ständig davon, dass wir IT-Fachkräfte aus Afrika holen wollen (Viel Spaß, ich hatte mal einen Kollegen aus Afrika, der sagte aber, dass es ihm hier gar nicht gefällt, ihm alles zu stressig und zu teuer ist. Er ist nach einiger Zeit wieder zurück auf seine Farm in Afrika, auf der er außerdem einen besseren Internet-Anschluss hatte, weil er sagte, dort sei das Leben viel einfacher und unproblematischer, viel weniger Bürokratie, und alles, was er braucht, bekäme er dort einfacher und viel billiger. Hier kann er sich nicht mal eine kleine Wohnung leisten, in Afrika hat er eine große Farm mit viel Platz und Gelände und mehreren Gebäuden. Er müsse sich dort praktisch gar nicht mit Behörden rumschlagen.)
Vielleicht sollte man sich erst einmal überlegen, wie man IT-Fachkräfte hier halten kann. Denn wer wirklich etwas kann, Grips in der Birne hat und hier nicht aus irgendwelchen besonderen Gründen festgenagelt ist, wäre deutlich besser dran, sich ein Plätzchen im Ausland zu suchen.
Der Punkt ist nämlich nicht, dass Deutschland nicht nur bei den Brutto-Gehältern schon gegen viele andere Länder sehr schlecht da steht.
Der Punkt ist, dass Deutschland beim Netto-Gehalt und dem umgerechnet in Gegenwert völlig gegen viele andere Länder abschmiert, die noch dazu bessere Lebensumstände bieten. Und besseres Wetter.