Die Wendung des Kevin Kühnert
Ein Wendehals.
Ist Euch mal was aufgefallen?
Ja, zugegeben, die Frage ist dämlich. Natürlich ist jedem von Euch irgendetwas aufgefallen, aber die Frage ist völlig nutzlos, solange ich noch nicht gesagt habe, worum es hier geht. Jetzt wollt Ihr aber alle wissen, worum es eigentlich geht und was Euch aufgefallen sein soll.
Enteignungen.
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, neulich noch, war es hier in Berlin das ganz große Thema, die Wohnkonzerne zu enteignen. Ich hatte ja ja beschrieben, dass ich sogar einen dämlichen Hausbesuch der Enteignungssekte hatte. (Verdammt, ist das schon wieder fast zwei Jahre her? Wie die [Lebens-]Zeit verrinnt …)
Man hört nichts mehr von Enteignungen. Stattdessen wirbt Ricarda Lang dafür, dass man doch Maurer werden solle, die würden gebraucht. Und Kevin Kühnert kommt plötzlich damit an, dass die Investoren doch jetzt loslegen könnten, Häuser zu bauen und Lehrlinge auszubilden, jetzt sei alles bereit, jetzt könne es doch losgehen.
Ein Leser fragt an, woher dieser seltsame Sinneswandel Kühnerts denn käme. Denn 2019 habe der doch noch gesagt
„Ich finde nicht, dass es ein legitimes Geschäftsmodell ist, mit dem Wohnraum anderer Menschen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“
und
„Jeder sollte maximal den Wohnraum besitzen, in dem er selbst wohnt.“
Das haben sich Investoren und Wohnungsbaugesellschaften natürlich sehr genau angesehen und sich gut überlegt, ob sie in Deutschland noch Kapital in Wohnungen stecken.
Und vielleicht hat irgendwer der SPD inzwischen gesteckt, dass Wohnungen durch Enteignung auch nicht mehr werden, sondern hinterher noch genauso viele sind wie vorher, aber man dann das Geld nicht mehr hat, noch welche zu bauen.
Und jetzt kommt er und bittet die Investoren, möglichst viele Wohnungen zu bauen?
Könnte damit zusammenhängen: Bau-Alarm wegen Klima-Vorgaben – „Dann werden keine Wohnungen mehr gebaut“
Wohnungsalarm in Deutschland! „Der Wohnungsmarkt steht am Kipp-Punkt“, warnte am Donnerstag das Verbände-Bündnis Wohnungsbau.
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Wer profitabel Mietwohnungen bauen will, müsse 20 Euro oder mehr pro Quadratmeter an Kaltmiete verlangen, so Arge-Experte Walberg. Zum Vergleich: In Hamburg und Berlin lag der durchschnittliche monatliche Mietpreis 2022 bei gut 12 Euro pro Quadratmeter, in München bei gut 18 Euro pro Quadratmeter.
Die größten Probleme würden beim sozialen Wohnungsbau liegen, mahnt Lukas Siebenkotten, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes. Da „brennt es am meisten“.
„Wir bauen in Deutschland zu teuer, zu aufwendig, mit viel zu hohen Standards“, kritisierte Dirk Salewski, Präsident des Bundes der Freien Immobilien- und Wohnungsunternehmen.
War wohl nichts mit der sozialistischen Planwirtschaft, bei der man einfach in den Plan schreibt, wieviele Wohnungen zu bauen sind.
Und jetzt rächt sich das eben, das Bauen immer teurer und komplizierter gemacht zu haben und obendrein noch ständig von Enteignung geschwätzt zu haben.
Es gibt ja Leute, die davon reden, dass Kühnert regierender Bürgermeister von Berlin werden solle oder müsse. Das wäre dann der Rest.