Ansichten eines Informatikers

Til Schweiger

Hadmut
1.5.2023 0:08

Ein Thema, das mir rundum auf die Nerven geht.

Zufällig als Tweet gesehen, was mir schon seit ein, zwei Tagen, seit das Ding so hochpoppt, durch den Kopf geht:

Ich mag Til Schweiger auch nicht. Ich finde den fürchterlich, der ist mir sehr unsympathisch, und ich halte ihn für einen lausigen Schauspieler. Ich wundere mich schon seit Jahren, wie der das eigentlich macht, einen Film nach dem anderen zu drehen. Anscheinend ist da irgendwem bei den Filmfirmen und Geldgebern alles egal, und die sagen sich, solange er Geld bringt, gehen wir mit. Was die nächste Frage aufwirft, warum die Leute diese Filme mögen. Habe ich auch nicht verstanden.

Aber bitte. Es stört mich auch nicht, ich muss ja nicht in die Filme reingehen. Wenn den Leuten das gefällt und sie dafür Eintritt zahlen, warum nicht. Die Geschmäcker sind verschieden, und das sollen sie ja auch sein. Meinen Segen haben sie, solange sie mich da raushalten. Ich schaue es mir vielleicht höchstens mal im FreeTV an.

Wenn die Vorwürfe stimmen – was aber noch zu prüfen wäre, man sollte da ja beide Seiten hören und immer sehr vorsichtig und skeptisch sein, wenn da jemand so demonstrativ öffentlich zerstört wird, denn gerade diese Frauenopferschiene war bisher zu oft der reine Schwindel und Betrug, oft die blanke Verleumdung – dann hätte ich auch da kein Verständnis. Das geht einfach nicht, dass jemand besoffen an den Arbeitsplatz kommt oder die Leute angreift. Ich habe sowas auch mal in der IT miterlebt, ein Kollege, der, wie sich herausstellte, immer zwei Flaschen Sprit in der untersten Schreibtischschublade hatte, und der hat nur Super getankt. Sowas ist für mich ein absolutes No-Go. Ich sehe das ein und glaube das gerne, dass das ein echtes Problem ist und man da von selbst nicht wieder rauskommt. Es gibt aber auch Hilfen, und gerade, wenn man so reich ist wie Schwaiger und soviel Zeit hat, dann müsste es auch drin sein, sich Hilfe zu suchen. Sowas aber dann als Film- und Produktionsfirma noch mitzumachen, das ist dann außerhalb meiner Toleranzgrenze.

Egal, nicht mein Problem. Ich habe damit ja nichts zu tun.

Was mir aber so richtig auf den Sack geht: Der Zeitpunkt.

Denn jetzt wird ja, um das alles möglichst schlimm erscheinen zu lassen, gerne gesagt, der würde das schon seit 10 Jahren so machen. Warum hat man dann 10 Jahre nichts gesagt und holt das jetzt raus, nachdem er die Grünen kritisiert hatte? Express, 30.3.2023:

Til Schweiger – Schauspieler wütet gegen die Regierung und Klima-Kleber: „Das sind Vollidioten“

[…]

In einem Interview mit der „Bild“ wütete Til Schweiger nun gegen Klima-Kleber, die Grünen und vor allem Wirtschaftsminister Robert Habeck (53). Was steckt dahinter?

[…]

Auch gegen die Bundesregierung und die deutsche Politik allgemein feuerte der „Keinohrhasen“-Star: „Fast die ganze Regierung würde in der freien Wirtschaft niemals dieses Geld verdienen – deswegen sind sie ja Politiker geworden. Die Vorsitzende der Grünen hat noch nicht mal ein abgeschlossenes Studium. Und die kriegen 20.000 Euro im Monat. Und wer bezahlt das? Das Volk.“

[…]

Weiter sagte Schweiger im Gespräch mit der „Bild”: „Dann sagen die Politiker: Das Volk ist uns scheißegal. Die müssen einen Eid schwören, dass sie dem Volk dienen, weil wir sie bezahlen. Deshalb sind sie nicht unsere Könige, sondern unsere Angestellten.“

Besonders von Wirtschaftsminister Robert Habeck hält Til Schweiger wohl nicht allzu viel. „Ich fände es toll, wenn Robert Habeck sich selber festkleben würde. Dann könnte er nicht so viel Mist verzapfen. Der soll weiter Kinderbücher schreiben, hat von Wirtschaft keine Ahnung“, behauptete der Schauspieler.

Schweiger hin oder her, da hat er wirklich recht. Das stimmt.

Und offenbar wird er deshalb nun exekutiert. Da hat jemand den Kompromatkoffer geöffnet. Wer die Grünen kritisiert, wird umgelegt. Und es kann mir keiner erzählen, dass man das 10 Jahre lang hingenommen hat, und keiner sagte was, jeder wusste angeblich davon, und jetzt plötzlich soll das ein Riesenskandal sein. Vor allem dann, wenn das dann auch noch in der links-feministischen Mistschleuder SPIEGEL passiert, die gerne Leute exekutiert und die feministische Nummer macht. Der wird dafür abgestraft, die Grünen zu kritisieren.

Richtig dreckig finde ich, wie dann Nora Tschirner sofort nachtritt:

Im direkten Vergleich wäre mir ein Säufer immer noch lieber als eine heimtückische Giftmischerin. Aber diese Wesenszüge findet man ja auch in der Justiz beim Mord: Männer morden oft aus dem Affekt heraus, ohne lange Absicht, aus spontaner Wut und Gewaltanwendung heraus. Bei Frauen gibt es sowas fast gar nicht. Die machen immer einen langen Plan, wo, wann und wie sie dann heimtückisch zuschlagen können, irgendwo ein Gift reinrühren. Deshalb begehen Männer oft nur Totschlag, Frauen aber fast immer Mord.

Ich halte auch Nora Tschirner für eine lausige Schauspielerin. Wie eingeschlafene Füße. Der Graupapapgei einer Bekannten hat eine weit größere darstellerische Bandbreite. Es gibt so eine Gattung von Schauspielern, die eigentlich gar nicht schauspielerin, sondern immer nur sich selbst darstellen. Tschirner ist so eine. Ich fand die noch halbwegs originell als analoge Halluzinelle in Ijon Tichy, weil die zwar da schon ziemlich hölzern und steif gespielt hat, es aber wenigstens zur Rolle passte, einer holografischen Darstellung eines Computerprogramms. Das ist gerade so deren schauspielerische Schulterbreite. Zumal das eine schräge Komödie war, in der sowieso alles schräg und billig war, das Raumschiff von innen eine Berliner Altbauwohnung und von außen eine Kaffeemaschine. Daran war sowieso nichts ernst zu nehmen, das war alles Berliner Hinterhof. Danach habe ich von der nichts mehr gesehen, was ich schauspielerisch über Null fand. Keine Ahnung, wie die in den Tatort reinkam.

Und wenn man sich mal deren Filmographie anschaut, dann war die ja bis 2007 auch nur Kleinst-, Neben- und Billigdarstellerin, bis die eben durch Schweiger in „Keinohrhasen“ kam. Der hat die damit (relativ) groß gemacht und in der Folge fraglos auch sicherlich wohlhabend oder reich. Beim Tatort verdient man ja bekanntlich schon recht fett für recht wenig Arbeit. Paar Tage Dreharbeiten im Jahr und dicke Kohle, die für das ganze Jahr gut reicht.

Deshalb sollte die eigentlich ziemlich dankbar dafür sein, dass sie mit so bescheidenen schauspielerischen Fähigkeiten – und Miss Universum ist sie ganz sicher auch nicht – von Schweiger in eine Schauspielkarriere bugsiert wurde und nicht in der Berliner Amateurszene versumpft ist.

Und wenn man das dann 10 Jahren oder sowas schweigend mitmacht, um dann, wenn die passende Gelegenheit kommt, den Dolch zu ziehen und hinterrücks zuzustechen, dann rangiert das in meiner Wertschätzung am untersten Ende.

Ich hätte es verstanden, wenn sie damals gleich gesagt hätte, dass sie sowas nicht erträgt oder nicht leiden kann, und deshalb die Klappe aufmacht. Das wäre in Ordnung gewesen. Das kann man machen. Immer raus damit, wenn einem etwas nicht passt.

Aber das erst hinzunehmen, mitzuspielen, zu kassieren, bis das Konto und die Karriere stimmen, und dann bei Gelegenheit hinterrücks zuzustechen wie Merkel Kohl meuchelte, sowas geht meines Erachtens gar nicht.

Wäre ich eine Filmfirma, dann würde ich Schweiger vermutlich rauswerfen, wenn sich die Vorwürfe als wahr erweisen – was erst zu prüfen wäre.

Vor Schweiger würde ich aber Tschirner rauswerfen.

Die Logik dahinter ist eigentlich dieselbe wie im Prüfungsrecht für Hochschulprüfungen: Man hat Mängel sofort zu rügen. Man kann nicht erst den Mangel hinnehmen, die Prüfung mitmachen, und sich dann später beschweren, wenn man es sich anders überlegt hat. Dasselbe gilt juristisch, wenn man im Restaurant etwas am Essen auszusetzen hat: Man muss sich sofort beschweren. Wenn man erst aufgegessen hat, ist das Ding vorbei, weil man es dann nicht mehr prüfen und nicht mehr ändern kann.

Eigentlich kann da fast alles weg. Der deutsche Film ist sowieso weitgehend lausig und meist nur dazu da, um Filmfördermittel abzugreifen.

Und sollten sie jemals einen dritten Teil „Kein-Ei-Männer“ drehen, dann sollten sie da lieber irgendeine Transe besetzen.

Was bleibt ist die Erkenntnis: Wer die Grünen kritisiert, wird öffentlich und vor allem beruflich hingerichtet. Hat man bei mir ja auch gemacht oder zumindest probiert.

Sie sind eben Bolschewisten. Mao-Bolschewisten.