Physik und Baukunst: Schlangenlinien
Komisch. Das habe ich noch nie gesehen. Das sehe ich zum ersten Mal:
A crinkle crankle wall is an unusual type of garden wall built in a serpentine shape typically found in the UK. It economizes on bricks because it can be made just one brick thin. If a wall this thin was made in a straight line, it would easily topple over https://t.co/ImTolQqcLC pic.twitter.com/Olg9mbsrCD
— Massimo (@Rainmaker1973) May 5, 2023
Das Prinzip an sich ist freilich schon bekannt, kennt man von Wellblech, dem Flugzeugbau, allen Wabentechniken. Selbst viele Möbel sind heute nach dem Prinzip gebaut, um Material zu sparen. Gibt ja noch weiteres, was man im Zickzack aufstellt, damit es nicht umfällt.
Aber dass man eine Mauer in Schlangenlinien baut, um sie mit möglichst wenig Materialaufwand stabil zu bekommen, ist zwar plausibel und nachvollziehbar, und entspricht dem Zickzack-Prinzip, aber ich habe es noch nie gesehen, dass man eine Mauer so gebaut hat.
Ich habe aber mehr und mehr das Gefühl, dass solche alten Kenntnisse und Fertigkeiten mehr und mehr verloren gehen. Heute müsste da irgendwas aus Beton oder Maschendrahtzaun stehen.
Stellt Euch vor, jemand würde heute so eine Mauer bauen. Man würde fragen, ob er spinnt oder besoffen ist. Man müsste schon erklären, dass gerade Linien ein Unterdrückungsinstrument der Weißen seien und für die binäre Teilung der Welt in zwei Geschlechter stehe, gegen die man protestiere, und dass man damit symbolisieren wolle, dass das Leben kein gerader Weg sei, und natürlich in Regenbogenfarben anmalen.