Frisch erschossen
Zwei Männer bei Mercedes erschossen:
Im Mercedes-Werk Sindelfingen hat ein Mann zwei andere Männer erschossen.
Warum, das weiß man noch nicht.
Aber die Berichterstattung beim SWR ist ziemlich bekloppt.
- Schon dieser gegenderte Satz:
Wie die Polizei mitteilte, haben Mitarbeitende des Werksschutzes den Tatverdächtigen kurz nach den Schüssen überwältigt.
„Mitarbeitende“. So ein Scheiß.
Wenn man schon Polizei schreiben kann, und nicht Polizeiende oder Mitarbeitende der Polizei, und „Mitarbeiter“ partout nicht übers Herz (nein: Hirn, das Hirn ist schuld) bringt, warum schreibt man dann nicht einfach, dass der vom Werksschutz überwältigt wurde?
Mercedes-Interne reden immer nur vom „Werksschutz“. Der Werksschutz macht dies, der Werksschutz verbietet das.
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Was ist denn das für eine Aussage (liest man aber in letzter Zeit öfter so):
Ein 44-jähriger Mann wurde tödlich und ein weiterer schwer verletzt. Dieser erlag wenig später seinen Verletzungen.
Ach, und dann war es nicht tödlich, wenn er erst „wenig später“ daran stirbt?
Das liest man häufiger, dass Journalisten Verletzungen nur dann für tödlich halten, wenn jemand sofort tot umfällt. Alle anderen sind nur schwer verletzt und erliegen dann ihren Verletzungen. Wozu ja noch kommt, dass es gängige Praxis ist, dass Leute schon aus juristischen Gründen und wegen der vielen Vorschriften und des Papierkrams nie im Rettungswagen sterben. Das tun sie schon, aber formal wird der Tod immer erst im Krankenhaus festgestellt, und dann gemeldet, dass einer im Krankenhaus erst verstorben sei. Könnte also auch sein, dass die gleichzeitig gestorben sind und das bei einem nur später festgestellt wurde.
Ich halte es aber für bescheuert, wenn man Verletzungen nur dann als tödlich beschreibt, wenn derjenige bei Eintreffen des Arztes – egal, wie lange der brauchte – schon tot war.
- Das ist echt süß, dass die einen Bericht über zwei Tote im Mercedes-Werk Sindelfingen, wo die normalen PKW gebaut werden, mit einem Mercedes-Leichenwagen aufmachen.