Ansichten eines Informatikers

La-Niña – ein Unglück kommt selten allein

Hadmut
16.5.2023 15:22

Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu: Als ob die Klimaerwärmung nicht schon schlimm genug wäre, kommt jetzt auch noch eine Klimaabkühlung dazu und macht uns zusätzlich zu schaffen.

Nächste Klimakatastrophe.

FOCUS beschreibt, dass das mit dem Klima alles noch viel schlimmer sei, weil die Waldbrände in Australien zu einer Klimaabkühlung auf der Südhalbkugel geführt habe.

Als ob wir nicht schon genug Probleme mit der Klimaerwärmung haben. Jetzt kommt noch eine Abkühlung obendrauf.

Hinter dem mit drei Jahren ungewöhnlich langen La-Niña-Ereignis der letzten Jahre stecken womöglich die extrem schweren australischen Buschbrände im Winter 2019/2020. Aerosole in der Atmosphäre sowie mehr Wolken hätten die Südhalbkugel abgekühlt, insbesondere den subtropischen südöstlichen Pazifik, berichten John T. Fasullo, Nan Rosenbloom und Rebecca Buchholz vom US-amerikanischen National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado.

[…]

Für ihre jetzt in „Science Advances“ erschienene Analyse verglichen sie zwei Gruppen von globalen Klimamodellen – eine, die die australischen Waldbrände abbildete, sowie eine, in der Emissionen aus globalen Waldbränden dem langjährigen Mittel entsprachen, als Kontrolle. Darin zeigte sich, dass Ruß und Aerosole schnell die Südhalbkugel umkreisten und eine klimatische Kettenreaktion auslösten, die zu einem anhaltenden La-Niña-Zustand führte.

Der Rauch verteilte sich weitgehend auf der Südhalbkugel, so dass die besonders im Sommer 2020 weniger Energie erhielt. Durch dieses Ungleichgewicht zur Nordhalbkugel verschob sich die innertropische Konvergenzzone, in der die Tropen am wärmsten sind und deswegen feuchte Luft aufsteigt, deutlich nach Norden. Der tropische Zentralpazifik, dessen Temperatur über El Niño und La Niña entscheidet, blieb dagegen kühl und trocken, was einem La-Niña-Ereignis entspricht.

Tatsächlich zeigen die Kontrollsimulationen, dass die Region ohnehin auf dem Weg zu einem La-Niña-Ereignis war. Der Rauch der Brände verstärkte diesen natürlichen Trend noch einmal erheblich und verlängerte ihn laut den Simulationen bis weit ins Jahr 2022 hinein. Während die ENSO unter normalen Bedingungen 2021 zu neutralen oder gar El-Niño-Werten zurückgekehrt wäre, blieb La Niña auf Grund der kühlenden Feuer bestehen. Das Atmosphärenmuster beeinflusst unter anderem den indischen Monsun, die Regenzeiten in Ostafrika und Wirbelstürme in Australien. Wie die drei Fachleute in ihrer Veröffentlichung berichten, ist der Unterschied zwischen den Modellen erheblich und deutet stark darauf hin, dass der seltene Drei-Jahres-La-Niña ohne die schweren Waldbrände nicht entstanden wäre.

„Kühlende Feuer“.

Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass unsere Temperaturmessungen bullshit sind, weil sich die Südhalbkugel abgekühlt und deshalb die Tropen nach Norden verschoben haben? Weil die Wärme meint, dass es ihr auf der Südhalbkugel nicht mehr so gefällt, da geht sie lieber nach Norden, und deshalb wird es bei uns wärmer?

Wow.