Indien und die UKW-Radios
Eine Diskussion, die eigentlich unbeachtlich und überflüssig wäre,
hätten wir nicht neulich erst Tote durch Hochwasser gehabt, weil nicht rechtzeitig gewarnt wurde.
Indien verlangt UKW-Radios in allen Handys
Indien will es zur Vorschrift machen, dass künftig alle Handys ein UKW-Radio eingebaut haben müssen. Damit die Armen auch Radio hören können (anscheinend sind die Armen in Indien so arm, dass sie Handys, aber keine Radios haben) und man sie auch im Katastrophenfall informieren kann.
Zumindest nicht völlig dumm.
Hätte bei uns nicht viel gebracht, weil die das im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk ja auch nicht hinbekommen haben, rechtzeitig Warnungen zu senden, und woher hätten die Leute auch wissen sollen, dass sie jetzt UKW einschalten sollen? Dazu müssten die Sirenen funktionieren, und das haben sie ja auch nicht.
Generell würde man erwarten, dass man die Leute über Internet und den Browser auf dem Handy besser erreicht, aber das würde erfordern, dass die Mobilfunkinfrastruktur noch funktioniert, während mit den UKW-Sendern eine zweite, unabhängige Infrastruktur bereitsteht.
Noch.
Denn eigentlich wollte man ja UKW zugunsten von DAB+ längst abgeschaltet haben. Mir ist aber kein einziges Handy bekannt, das DAB+ empfangen könnte. Allerdings habe ich durchaus zwei kleine, batteriebetriebene DAB+-Radios, die ich jetzt allerdings auch nicht ständig mit mir herumführe. Mein Handy habe ich immer dabei – und es würde mir gar nichts nützen, weil das nur funktioniert, wenn man Kopfhörer eingesteckt hat, weil das Kabel als Antenne dient. Und die Kopfhörer habe ich normalerweise unterwegs nicht dabei.
Was mir aber auffällt, ist: Indien kümmert sich zumindest um das Problem.
Bei Deutschland bin ich mir da nicht sicher. Außer gutgemeinten Ratschlägen hört man nicht viel. So empfange ich per DAB+ oder UKW ziemlich viele Sender, weiß aber nicht, welcher dann der mit den Notfallinformationen wäre. Irgendwie bekommen wir das in Deutschland nicht hin, eine ordentliche Notfallnachrichteninfrastruktur bereitzustellen.