Ansichten eines Informatikers

Bilanz der Diversität

Hadmut
2.6.2023 13:48

Ich möchte noch eine Frage in den Raum stellen.

Seit Jahren, oder schon Jahrzehnten, aber besonders im letzten Jahrzehnt, wird uns von allen Seiten, von Politik, Medien und Hochschulen (also gerade von denen, die selbst nur schwätzen und nichts produzieren), aber auch von Beratungsunternehmen wie McKinsey eingehämmert, dass „Diversität“ so gut, so notwendig, so erfolgsstiftend sei, dass ein jeder und jedes Unternehmen an Diversität prosperieren werde, dass man die Leute geradezu zwingen müsste zu ihrem Glück, das mit Diversität unausweichlich eintreten werde. Kein Aktienkurs werde noch ohne Diversität auskommen, kein Vorstand sich noch rechtfertigen können. Wunderdroge Diversität.

Ich beschreibe seit Jahren, dass ich Diversität im Allgemeinen für einen Fehler halte, wenn nicht in der speziellen Form der Redundanz, wo sie erforderlich ist, weil sie das Hirn belastet und permanent unter Stress, im „unter Fremden“-Modus hält. Selbst wenn Männer und Frauen zusammenarbeiten, verändert sich sofort das Verhalten. Ich weiß es von Männern, wenn eine Frau anwesend ist, und Frauen haben mir bestätigt, dass es bei Frauen umgekehrt genauso ist.

Dabei ist das gar nicht mal eine Frage der Moral oder der politischen Ansichten. Es ist ein Sachverhalt. Das Gehirn ist nun einmal so, wie es ist, und es ist evolutionär auf Rudelverhalten ausgelegt. Unzählige Videos von Auseinandersetzungen und Konflikten in Nachrichten und Youtube zeigen nichts anderes als: Rudelverhalten. Wir tun immer so, als wären wir homo sapiens und damit etwas völlig anderes als Tiere, gerade auch weil die Marxisten und Genders ja immer gerne mit dieser blank-slate-theory kommen, dass wir alle als neutrale, eigenschaftlose Wesen geboren werden und uns die Eigenschaften dann erst ansozialisiert würden, etwa die fiese Hebamme uns ein Geschlecht „zuweise“. Man muss schon verdammt dumm und blind sein, um so etwas glauben zu können, geradezu so dumm, dass sie einen in den Sozial- und Kulturwissenschaften auf die Professur lassen. Die brauchen das aber, weil sonst ihr marxistischer Klassen-Hokus-Pokus nicht funktioniert. (Er funktioniert sowieso nicht, aber so glauben sie es.)

Es ist nun einmal, wie es ist, und es hängt nicht von moralischer oder politischer Bewertung ab: Diversität hält das Gehirn davon ab, zur Ruhe und aus dem Alarmzustand zu kommen, und sich kreativ zu befassen. Dabei ist längst bekannt, aus der Verhaltensforschung beim Menschen, also auch bei der Betrachtung von Zootieren im Vergleich mit ihren wilden Artgenossen, dass Ruhe, freie Zeit, besonders sogar Langeweile, intelligenz- und wissensstiftend sind, weil das Gehirn Zeit und Muße hat, sich mit Dingen zu befassen und sie zu erforschen, Fragen zu stellen und die Antworten zu suchen. Man meint immer, dass Tiere im Zoo dekadent würden, es stimmt aber nicht. Sie sind zwar faul und nicht so trainiert wie wilde Artgenossen, könnten vielleicht auch nicht mehr selbst jagen oder in der Windnis überleben, sind aber weit intelligenter, weit besser in Problemlösungen und darin, Neues zu verstehen. Weil sie den ganzen Tag Zeit haben, soviel, dass die Pfleger sich täglich irgendwas Neues ausdenken müssen, um sie zu beschäftigen. Neulich stand irgendwo über irgendeinen Zoo, dass die Pfleger bei irgendeiner Tierart jeden Tag das Gehege verändern müssen, jeden Tag irgendetwas neu machen müssen, damit die Tiere beschäftigt sind, das zu untersuchen. Ich hatte ja neulich das Video vom Orang Utan aus Dubai, der wie selbstverständlich mit einem Golf Cart auf dem Gelände rumfährt, und das nicht nur gut, sicher und ordentlich gesteuert, sondern besser als mancher Mensch.

Man sagt, die Entwicklung des Menschen, genauer, des menschlichen Gehirns, sei nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich gewesen. Beispielsweise durch die Bändigung des Feuers, das es erlaubte, gegarte Nahrung – Fleisch – zu verzehren und dadurch eine bessere Energieausbeute zu erreichen, die man braucht, um ein so energieaufwendiges Gehirn zu betreiben. Schon daher ist es fraglich, warum wir alle Veganer werden sollen, ob das energetisch überhaupt reicht. Ich hatte ja die Theorie beschrieben, dass das Gehirn zwischen zwei Betriebsarten wechselt, nämlich der Rudelbetriebsart und dem Einzelgängermodus. Im Rudel gibt es den Leithammel, dem alle folgen, das Denken an ihn abtreten, und damit Energie sparen, aber dafür starke Sozialverhaltensweisen entwickeln, wie etwa das Nachahmen und Hierarchien. Im Einzelgängermodus ist man auf sich gestellt, muss selbst denken, rational denken, braucht dafür den Sozialkram nicht.

Ich vermute, dass nicht nur Energieverfügbarkeit und Hirnentwicklung zusammenhängen, sondern auch die Rudelbildung. Ich hatte das mal anhand einer Fernsehsendung über eine Affenart in Asien beschrieben, die irgendwann mal in einer kalten Gegend eingeschlossen wurde und sich an die Kälte anpassen musste um zu überleben. Sie haben nicht nur ein dickes Fell und Fettschichten entwickelt, sondern auch Rudelverhalten, das andere Affen nicht haben, etwa sich ähnlich wie Pinguine zusammenzukuscheln, um den Wärmeverlust zu minimieren, und stark zu kooperieren, während andere Affen konkurrieren. Das Rudelverhalten ist also stark mit der zur Verfügung stehenden Energie in Form von Wärme und Nahrung verbunden. Zugvögel fliegen ja auch in Formation, weil es energiesparend ist.

Man könnte also die Frage stellen, ob der Veganertrend etwas damit zu tun hat, dass die Leute sich alle in ein Rudel eingefügt und damit von der Notwendigkeit einer hohen Energieversorgung für das Hirn auf Dauer verabschiedet haben. Und ob nicht vielleicht die eine oder andere Fettleibigkeit darauf beruht, zu fressen wie ein Einzelgänger, aber nur zu denken und zu leben, wie ein Rudeltier. Ob vielleicht gerade deshalb Männer eher zum saftigen Steak und Frauen eher zu irgendwas „leichtem“ aus Gemüse und Salat tendieren.

Ich hatte schon oft geschrieben, dass mir kein einziger Fall bekannt sei, in dem „Diversität“ tatsächlich irgendetwas verbessert hätte. Mir fallen kaum Fälle ein, in denen man es mit Müh und Not geschafft hat, unter der Diversität sein Niveau zu halten. Fast überall führte es zu Verschlechterung, nicht selten auch Streit und Auseinandersetzungen.

Gut beobachten kann man das in der Opensource-Szene. Früher wurden die Softwareprojekte oft von Leuten geführt, die sich zwar nicht immer gerade gut benehmen konnten, aber Ahnung von der Sache hatten und sich um ihr “Baby“ gekümmert haben. Da lief die Sache. Dann kamen die mit dem „Code of Conduct“, mit dem man lauter unfähige Spinner in die Projekte rein- und die ursprünglichen Macher rausgedrückt hat. Und seither geht es mit der Opensource-Szene rapide bergab, ist die Softwarequalität drastisch abgestürzt. Die Guten sind weg, und an immer mehr Stellen merkt man, dass Leute übernommen haben, die eigentlich gar keine Ahnung haben. Statt Antworten auf technische Fragen bekommt man immer öfter nur noch Ermahnungen, Tadel, Sperren, weil der Tonfall irgendjemandes Vorstellungen nicht passt oder irgendeinem Code of Conduct nicht entspricht. Schon für „Dear Ladies and Gentlemen“ kann man Ärger bis zur Verbannung bekommen.

Ich habe in den letzten Jahren immer mehr Projekte mitbekommen, die von Quotenfrauen gegen die Wand gefahren wurden, die dann, wenn es anbrennt, auch oft notschwanger wurden und ihre Projekte, die sie unbedingt haben wollten, ganz schnell an männliche Vertretungen abgaben. Der Trend geht von der Schulung zu Events mit Wachsmalkreiden und lustigen Ratespielen auf Anfängerniveau. Sachkunde war gestern. Alles wird dysfunktional, blöd, aber mit Zwang zur Freundlichkeit.

Deshalb stelle ich mal eine Frage in den Raum stellen:

Wer kennt einen Fall, in dem die heilige Diversität tatsächlich einen erkennbaren Vorteil gebracht hat? Und welchen?

Bisher nämlich sehe ich von der Diversität nur großflächig angerichteten Schaden.

Ich sehe weder

  • warum Diversität irgendwelche Vorteile bringen soll,
  • noch welche,
  • oder einen konkreten tatsächlichen Fall, in dem das so war,
  • noch irgendeine greifbare Definition von „Diversität“, die irgendetwas bringen oder erklären würde, warum es pauschal und universell, ohne Kenntnis des Einzelfalles, ein Vorteil sein soll, irgendjemanden dabei zu haben, der in irgendeiner x-beliebigen, aber politisch geförderten Eigenschaft irgendwie anders sein soll.

Meine derzeitige Einschätzung von Diversität ist, dass es einfach ein so primitives Konzept ist, dass es selbst die Dümmsten nachschwätzen können. Es also nicht um die Diversität an sich geht, sondern um deren Dummenkompatibilität zu denen, die „Diversität!“ schreien sollen.

Bevor man also mal die Vor- und Nachteile abwägt, müsste man erst einmal überhaupt irgendwelche Vorteile finden.

Wer kennt welche?