„Schämt Ihr Euch nicht?“
Übungsaufgabe in Medienkompetenz.
Ein Leser schickt mir das:
Diese Person fragt "uns" ob wir uns nicht schämen.
Die einzige die sich schämen muß, ist Frau #Faeser, @BMI_Bund die solche Leute überhaupt in unser Land läßt @BMISprecher !@Hadmut @Libra08101 pic.twitter.com/2pMJtt81kx
— Eddie Graf (@Eddie_1412) June 20, 2023
Echt oder Fake?
Gut oder schlecht?
Ist es eine Unverschämtheit oder im Gegenteil gut und wohlwollend, dass es uns einer mal ehrlich sagt?
Ist es verwerflich oder ein wohlwollender Hinweis?
Ist es eine Einzelmeinung oder Meinung einer größeren Gruppe?
Was ist davon zu halten?
Wie wäre darauf zu reagieren?
Ist überhaupt noch zu reagieren oder ist es dazu zu spät?
Und wofür wäre sich zu schämen?
Was ist Schamgefühl?
Ich komme zurück auf meine Hirntheorie, wonach es Moral und soziales Wohlfühlen, schlechtes Gewissen, Scham nicht als absoluten Wert gibt, sondern das die Art uns Weise ist, wie die unbewussten Teile des Gehirns über Belohnung und Bestrafung, über Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und so weiter dazu bringen, sich gemäß einem evolutionär entwickelten und genetisch vererbten Sozialverhalten, der Rudelmechanik, zu verhalten.
Liegt also in der Frage „schämt Ihr Euch nicht“ der Vorwurf, sich nicht nach dem importierten Sozialverhalten zu richten, weil Scham nichts anderes ist als das Kontrollregulativ zur Einhaltung sowohl genetisch bedingten, als auch erlernten Sozialverhaltens?
Anders gefragt: Verachten sie die Deutschen gerade dafür, dass sie links sind, weil gerade das Linkstum ein inkompatibles Sozialverhalten ist?
Wenn ja, dann wird das jetzt sehr schnell sehr lustig.
Dann sind wir jetzt in der Übergangsphase von „das wird sicher lustig“ zu „das ist aber lustig“ angekommen. Dann sollte ich meinen Spruch auf Präsens ändern.