Ansichten eines Informatikers

Ein Beispiel für Group Think – Konsensdenken – Rudelmechanik

Hadmut
23.6.2023 17:57

Ich hatte einiges dazu geschrieben

dass Menschen in diesen Konsensdenkermodus kommen können, in dem die Rationalität völlig abgeschaltet wird, und nicht mehr zählt, ob eine Aussage richtig ist, sondern ob sie rudelkonform ist und die Position innerhalb des Rudels erhält. Dieses „was würden die anderen von mir denken, wenn ich anderer als dieser Meinung wäre“.

Ich vermute sehr stark, dass das Konzept der „Ehre“ wesentlich – aber nicht nur, das hat auch gewaltökonomische und spieltheoretische Aspekte – auf genau diesem Rudeldenken beruht, es also bei Ehrenmorden nicht darum geht, ob die Tat an sich irgendeinen Sinn ergibt oder gut ist, sondern ob jedes andere Handeln die Position im Rudel beeinträchtigen würde.

Zufällig ein schönes Beispiel für Rudelkonsensdenken wider besseres Wissen gefunden:

Frenetischer Beifall für etwas, was alle für falsch halten.

Das erinnert mich an etwas.

Es gibt ein berühmtes Foto aus der Nazi-Zeit, auf dem man sieht, wie vor einer Bühne irgendeine Betriebsmannschaft oder so etwas steht, ganz viele Menschen, das ganze Bild voll, sehr gedrängt, alle mit Hitlergruß, alle mit erhobenem Arm. Nur ein Einziger steht mittendrin, der nicht mitmacht und die Arme verschränkt und sehr distanziert guckt.

Politik hat viel damit zu tun, Menschen in diesen Rudelzustand zu bringen und darin zu halten.

Ich habe vor Jahren schon geschrieben, dass meines Erachtens nicht nur das ganze Naziszeugs mit Uniformen, Hakenkreuz, Fackeln, und so weiter und so fort, sondern auch das Singen, erhobene Faust, Sprechweisen der Linken, Antifa-Flaggen und so weiter diesen Zweck erfüllen, das Hirn in den Rudelmodus zu bringen und darin zu halten. Nicht denken, nicht fragen, nur folgen.

Es geht nicht mehr darum, ob eine politische Auffassung richtig ist, sondern ob sie rudeltauglich ist.

Hier am Beispiel CDU.