Ansichten eines Informatikers

Noch ein BER-Konstruktionsfehler

Hadmut
28.6.2023 11:53

Ich hatte ja neulich schon eine Liste von Konstruktionsmängeln des Flughafens BER,

die meiner Einschätzung nach darauf beruhen, dass da Firmen am Werk waren, die normalerweise Bürogebäude bauen, überhaupt keine Erfahrung mit Gebäuden für Reisende haben, und denen auch völlig egal war, was sie da bauen, einfach nur blind irgendeinen Auftrag erfüllten, bis der Haken dran war. Schon allein die schwachsinnige Aufzugsteuerung, bei der ein Aufzug die Fahrt nach unten storniert, wenn der andere unten angekommen ist, weil nicht vorgesehen ist, dass mehr als die 5 Leute, die in einen Aufzug passen, aus einem angekommenen Zug steigen könnten. Völlig beknackt.

Ich warte ja immer noch darauf, dass irgendwer herausfindet oder erfährt, was eigentlich die Motivation dahinter war, beim Herrenklo zwischen dem Bereich der Waschbecken und dem der Urinale diese dämlichen Saloon-Schwingtürchen anzuschrauben, die keinen erkennbaren Zwecke haben und nur stören, im Weg sind und Bakterien von einem auf den nächsten übertragen.

Ich war das noch nie auf dem Damenklo, aber eine Leserin schrieb mir, dass das auf dem Damenklo etwas anders sei, da gabe es eine – ebenso überflüssige – richtige Tür, und sie habe den Fehler gemacht, die erste Kabine zu nehmen, die dann eben von der Tür blockiert werde, wenn man wieder raus will. Nur zur Anmerkung: Auf Zypern gibt es so einen Blödsinn nicht. Dort kann ich auf das Herrenklo gehen, das Urinal benutzen, mir die Hände waschen und trocknen, und wieder gehen ohne auch nur irgendetwas zu berühren (außer dem Boden, auf dem ich gehe, und der wird regelmäßig gewischt).

Zum Artikel über das Sunflower-Projekt schreibt mir ein Leser:

Hallo Herr Danisch,

als Stoma-Träger (künstlicher Darmausgang) suche ich unterwegs die Behindertentoilette auf, um den Beutel zu wechseln, da man hier entsprechend Platz und Ablagemöglichkeiten für sein Equipment und ein klassisches Waschbecken hat. Man bekommt schon auch vorwurfsvolle Blicke von Wartenden zugeworfen, weil man jetzt hier ohne Rolli an der Schlange für die normalen Toiletten vorbeispaziert.

In London-Heathrow hängen an den Türen hierzu Schilder mit der Aufschrift “not all disabilities are visible”, find ich gut. Ein Halsband von den Grünen würde ich mir natürlich dennoch nicht umhängen wollen.

PS: Am BER befindet sich der Türöffner für die elektrische Schiebetür meist gegenüber der Tür an der Wand, während sich an der intuitiven Position neben der Tür der Alarmknopf befindet. Gern bei der nächsten Reise mal drauf achten. Ein weiterer Punkt für Ihre BER-Planungspannen-Liste.

Der Türöffner an der Wand gegenüber der Tür, dafür der Alarmknopf an der Tür, wo man ihn nicht erreicht. Und das für Rollstuhlfahrer.

Da waren echte Kapazitäten am Werk.