Sozial frisst Gesellschaft
Woran unser Staat gerade stirbt.
Leserzuschrift zum Blogartikel über Neukölln in Geldnot:
Lieber Herr Danisch,
die Haushalte der Berliner Bezirke sind öffentlich über das Internet einsehbar.
Neukölln habe ich gleich einmal nicht gefunden aber hier Mitte: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/personal-und-finanzen/finanzen/artikel.669012.php
Wenn man sich in das kameralistische Kauderwelsch eingelesen hat, fällt man vom Glauben ab, insbesondere wie groß der “soziale” Anteil der Geldleistungen ist.Freundliche Grüße
Oh ja. Sieht man am besten in der Tabelle in der „Haushaltsübersicht“.
Das ist aber nicht neu. Aus dem Bundeshaushalt ist das ja bekannt, dass die Sozialausgaben der mit großem Abstand größte Posten sind.
Das Problem:
- Das hält keine Gesellschaft auf Dauer aus.
- Raus kommen wir da auch nicht mehr.
Unweigerlich kaputt. Und dann wundern die sich, dass die Leute nicht mehr arbeiten wollen.
Ich hatte das schon beschrieben: Der (oder ein) Schwachpunkt der Demokratie ist, dass man in die Tyrannei einer – absoluten oder auch nur effektiven, relativen – Mehrheit geraten kann. Und genau diesen Effekt hat man, wenn zuviele Leute auf Kosten anderer leben, wenn damit die Demokratie zur Gewaltbasis parasitärer Existenzmodelle wird.
Dann leidet die Gesellschaft an einer Parasitose, aus der sie sich innerhalb der Demokratie nicht mehr befreien und in der sie nicht überleben kann.
Wenn man es nicht schafft, diese Parasitose zu beenden, bleiben als Ergebnis nur Tod der Gesellschaft oder Bruch der Demokratie (was aber effektiv auf dasselbe hinausläuft).
Ich halte diesen Staat für nicht mehr überlebensfähig.
Und an den Einschränkungen, die Neukölln gerade vornehmen musste, wenn da schon die Spielplätze nicht mehr repariert werden, die Schulen nicht mehr ordentlich gereinigt, der Müll nicht mehr hinreichend abgefahren wird, dann ist das eine einsetzende Gesellschaftsnekrose.