Ansichten eines Informatikers

Vom baldigen Untergang des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks

Hadmut
4.7.2023 16:23

Schöner Insider-Rant über den Rundfunk.

FOCUS: Mitarbeiterin rechnet gnadenlos mit ARD ab: „Dann geht das Ding unter“ Ist aber eigentlich nur eine Zusammenfassung einer Radiosendung im „Medienmagazin“ von „Radioeins“, was vermutlich die Ausgabe vom 1.7.2023 in diesem Podcast (dort auch zum Download) meint. Wenn ich das richtig sehe, ist das Ding tatsächlich 5 Stunden 20 Minuten lang, ich habe es noch nicht durchgehört. Aus der Podcast-Angabe:

RBB: Ein Jahr danach

(00:00) INTRO: Vorwürfe zurück gewiesen – Abendschau, 06.07.2022 | (01:04) Der rbb im Umbruch – Der Auslöser – René Althammer – Dr. Christoph Classen – Antje Kapek – Kayhan Özgenç – Gabi Probst | (23:21) Das Schadensbild | (33:12) Persönliche Sicht einer rbb-Mitarbeiterin | (46:11) Die Lehren | (48:22) BONUS: r1MM 09.07.2022 | (59:24) BONUS: r1MM 16.07.2022 | (1:08:47) BONUS: r1MM 23.07.2022 | (1:44:40) BONUS: r1MM 30.07.2022 | (2:23:58) BONUS: r1MM 06.08.2022 | (2:42:59) BONUS: r1MM 13.08.2022 | (3:30:55) BONUS: r1MM 20.08.2022 | (4:17:30) BONUS: r1MM 27.08.2022 | (4:38:38) BONUS: r1MM 03.09.2022 || Jörg Wagner

Da hat man was zu tun, bis man da durch ist, und ich habe erst den Anfang gehört aber anscheinend ist die Kernsendung die erste Stunde.

Die nachfolgend zitierte anonyme freie Mitarbeiterin ist ab 33:12 zu hören. Und der sollte man vollumfänglich zuhören.

Eine anonyme freie Mitarbeiterin meldete sich ebenfalls zu Wort und übte scharfe Kritik an ihrem Arbeitgeber.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei ein Riesen-Tanker. „Da wird immer noch ein Deck aufgezogen, oben, da kommt nochmal ein Sonnendeck und noch ein Sonnendeck. Und da oben steht man, trinkt Champagner, isst Canapés und fühlt sich sehr wichtig. Und unten, da sitzen die Galeeren-Sklaven und rudern um ihr Leben, bekommen immer mal ein bisschen Brot und Wasser.“

So ungefähr hatten mir das Rundfunkmitarbeiter auch schon dargestellt.

Moderator und Medienjournalist Jörg Wagner blickte in der Sendung auf das vergangene Jahr zurück und auf die Veränderungen seitdem – und ob es welche gegeben hatte. Auch die freie Mitarbeiterin vertrat dazu eine klare Meinung. Sie habe schon vor einem Jahr keine Hoffnung gehabt, es könne sich etwas verändern, zitiert sie Business Insider . „Das kann gar nicht sein, denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nicht reformierbar“, lautet ihr harsches Urteil.

Das läge ihrer Meinung nach auch zum Teil am ewig währenden Motto des Rundfunks: „Wir sparen, bis alles kaputt ist.“ Laut ihrer Aussage habe sich in ihren 25 Jahren Arbeit für die Sendeanstalt daran nichts geändert. Gleichzeitig sei niemand aus den höheren Rängen dazu bereit Privilegien abzutreten, was für eine Reformation und Neuerung notwendig wäre. „Sie sträuben sich so lange oder haben sich so lange gesträubt gegen wirkliche Reformen, gegen wirkliche Strukturveränderungen, dass sie das Ding lieber vor den Baum fahren lassen, als irgendetwas an ihren Privilegien zu ändern. […]“ So kommt die Mitarbeiterin zu ihrem drastischen Urteil: „Das wird jetzt nicht mehr lange dauern, und dann geht das Ding unter.“

Offenbar ist der Rundfunk wirklich so korrupt, wie ich ihn einschätze. Das ist eine korrupte dekadente Clique, die es sich mit den Zwangsbeiträgen und der Arbeitsleistung der Billiglöhner gut gehen lässt und da feist lebt wie die Made im Speck. Und auch von der Clique abgesehen haben da die Gewerkschaften anscheinend mitgespielt, enorme Mengen von Geld zu veruntreuen. Da wurden anscheinend Milliarden von Euro zweckentfremdet und abgepumpt.

Und was mich dann besonders freut, dass sie das gleiche sagt, was ich 2020 gegenüber dem Landtag von Sachsen vorgetragen habe:

Doch die freie Mitarbeiterin hat nicht nur Kritik in die Sendung mitgebracht, sondern auch relativ klare Vorstellungen, wie man die öffentlich-rechtlichen wieder salonfähig machen könnte. Laut ihr seien durch die zahlreichen technischen Neuerungen und dem veränderten Nutzerverhalten seit der Gründung des Rundfunks die vielen Landesrundfunkanstalten heute überflüssig. Diese würden bloß noch eine ganze Menge Geld verbrauchen, ohne dass eine große Nachfrage für alle Angebote bestehe. „Es reicht doch auch ein Informationssender.“

Darüber hinaus wäre ihr Ansatz ein Bezahlmodell einzuführen: „Für eine wesentlich geringere Gebühr einen Rumpf zur Verfügung stellen, auch in der Mediathek. Dann können die Leute dazukaufen.“ Für die Inhalte bezahlen, die man selbst sehen möchte – Ihrer Meinung nach würden die Menschen das sofort tun.

Ich hatte das ja etwas ausführlicher beschrieben, dass die Landesrundfunkanstalten nicht nur auf dem Stand der Technik in den 1950er und 1960er Jahren beruht, der heute ein gänzlich anderer ist, weil heute jedes Kind mit dem Handy in FullHD auf Youtube oder TikTok hochladen kann, sondern vor allem, weil die Struktur des Rundfunks auf den Besatzungszonen nach dem zweiten Weltkrieg beruhen.

Genau genommen hätte man die ARD-Sender nach der Wiedervereinigung mit dem 2+4-Vertrag abräumen müssen.