Großbritannien schafft Bullshit-Studiengänge ab
Von wegen „Fachkräftemangel“.
DIE WELT: „Ihr Geld nicht wert“ – Britische Regierung streicht ineffiziente Studiengänge
Das Thema hatten wir hier ja auch schon oft, dass immer mehr Teile der Bevölkerung sogenannte „Bullshit-Jobs“ hat, mit denen man nur über Staat, Quoten und so weiter irgendwie Geldempfänger ist und auf Kosten anderer lebt, aber nicht am Wertschöpfungsprozess teilnimmt, also keine Arbeit mit einem Nutzen für andere erbringt – oder zumindest keinen im Verhältnis zum Gehalt stehenden Nutzen.
Und das sind viele:
Doch fast 30 Prozent der Abschlüsse führen in Großbritannien auch 15 Monate nach der Qualifikation weder zu einem gut bezahlten Job, der eine höhere Qualifizierung voraussetzt, noch zu einem Anschlussstudium, belegen Daten der Aufsichtsbehörde für höhere Bildung Office for Students (OfS). Und 20 Prozent der Absolventen würden sich heute finanziell besser stellen, wenn sie auf den Besuch einer Universität verzichtet hätten, hat die Denkfabrik Institute for Fiscal Studies errechnet.
Universitäten in England, deren Studiengänge schwache Aussichten auf dem Arbeitsmarkt bieten oder bei denen überproportional viele Studierende aufgeben, bevor sie einen Abschluss erreichen, sollen daher künftig deutlich strengere Regeln unterworfen werden.
Da wird dann mal der ganze Orchideen-Mist abgeräumt, den man sich in knappen Zeiten nicht mehr leisten kann.
Im Klartext: Die stutzen jetzt die Bullshit-Universitäten zusammen:
Zu den Maßnahmen gehört eine Begrenzung der Personen in Studiengängen, in denen die Aussichten auf einen gut bezahlten Job oder eine erfolgreiche Selbständigkeit gering sind. 2015 hatte die damalige konservative Regierung den größten Teil der Beschränkungen für Studienanfänger in einzelnen Disziplinen aufgegeben.
„In Großbritannien haben wir einige der besten Universitäten der Welt und das Studium für einen Hochschulabschluss kann ausgesprochen lohnend sein“, sagte Premierminister Rishi Sunak. „Aber zu vielen jungen Menschen werden heute falsche Versprechungen gemacht, auf Kosten der Steuerzahler enden sie in Bildungsgängen von minderwertiger Qualität, der ihnen am Ende nicht einmal eine anständige Beschäftigung in Aussicht stellt.“
Gegen diese „Abzocke“ würde seine Regierung daher jetzt vorgehen, kündigte Sunak an.
Das hatte ich ja schon beschrieben, dass Universitäten keine Wissens- und Forschungseinrichtungen mehr sind, sondern besonders da, wo hohe Studiengebühren anfallen, regelrechte Betrugsunternehmen sind, die den Leuten teure Studiengänge andrehen wie faule Versicherungsverträge.
Ständig haben wir die Diskussion um einen Fachkräftemangel.
Dass wir aber eine regelrechte Fachkräftevergeudung haben und bis zu 80% der „arbeitenden“ Leute völlig oder weitgehend nutzlos, in der Kosten-Nutzen-Bilanz deutlich negativ sind, wird nicht betrachtet. Das Thema hatte ich ja schon vor Jahren: Wenn Geisteswissenschaftler Erdbeeren pflücken von 2016.
Gibt ja den alten Witz, was ein Soziologe ohne Arbeit zu einem Soziologen mit Arbeit sagt: „Die Pommes mit Mayo, bitte!“