Menschenopfer, Menschenkasten, Menschenhierarchien
Wir sind die einzigen Schurken, die von ihren Opfern überrannt werden.
Eigentlich sollte man doch denken, dass es von Nachteil sei, irgendjemandes „Opfer“ zu sein, weil „Opfer“ doch irgendeinen Nachteil impliziert. Nicht erst mit dem Film „Die Maus, die brüllte“ kam es aber in Mode, sich als Opfer zu stilisieren, weil man auf die Kompensation für nicht ergangene Nachteile aus ist. Ich hatte es schon als das A-B-C-D-Schema beschrieben: Wenn A von B Schadensersatz dafür will, dass C von D einen Schaden erlitten habe, ohne dass ein Zusammenhang zwischen A und C oder B und D belegt wäre.
Es geht darum, ein Kastensystem zu errichten, ein Hierarchiesystem, in dem der weiße, heterosexuelle Mann ganz unten steht und vor allen anderen kuschen und sie bezahlen und finanzieren muss.
Und wenn Ataman mit ihrem Vorschlag durchkommt, dass
- die Staatsangehörigkeit verbotenes Diskriminierungsmerkmal wird,
- Diskriminierung nicht mehr bewiesen oder belegt, sondern lediglich behauptet und „glaubhaft“ gemacht werden muss,
- der Wohnungsmarkt darunter fallen soll,
faktisch also auf dem Wohnungsmarkt Ausländer Vorrang vor Deutschen bekommen sollen. Die ersten Vermieter gehen auf die Barrikaden, die FDP tut zumindest so, als ob:
„Gesellschaftlichen Sprengstoff“ haben die Liberalen in folgendem Ataman-Passus ausgemacht: „Die Erfordernis, eine Benachteiligung und Indizien nachzuweisen, sollte auf die Glaubhaftmachung herabgesenkt werden, das heißt, dass die überwiegende Wahrscheinlichkeit genügt.“
(An solchen Stellen ist man als Autor versucht, sich für ein derartig unverständliches und daher gegenüber dem Wähler respektloses, bürokratisches Kauderwelsch zu entschuldigen, obwohl man es nicht einmal selbst erfunden hat. Und auch nicht erfinden könnte.)
Wir sind nur noch Restbestand eines Tätervolks, das von einer Invasion von Opfern überrannt wird. Aus der ganzen Welt kommen Leute nach Deutschland, um endlich auch unser Opfer zu sein. #MeToo. Ich auch, ich auch! Jeder will unser Opfer sein. Wir sind die Täter, deren Opfern es besser geht, als ihnen selbst.
Falls noch jemand fragt, weshalb der Begriff Opferolympiade keinesfalls übertrieben ist. pic.twitter.com/eSEJPukozk
— Anna Schneider (@a_nnaschneider) July 22, 2023
Jeder, der es behauptet, soll als Opfer von Diskriminierung gelten. Es braucht keine Beweise mehr. So will es Ferda Ataman. Die FDP sagt dazu: „Das Papier von Frau Ataman ist gesellschaftlicher Sprengstoff“ – von @LVolkhausen & @ZaraRiffler https://t.co/0djteKxSZv
— Filipp Piatov (@fpiatov) July 20, 2023
Diskriminierungsbeauftragte der Bundesregierung Ferda #Ataman will Klagen gegen #Diskriminierung erleichtern – keine Beweise, sondern die "überwiegende #Wahrscheinlichkeit genügt". Das kommt einer #Beweisumkehrung gleich.https://t.co/arYbzCWpdy
— Alinacarabeyer (@alinacarabeyer) July 20, 2023