Ansichten eines Informatikers

„Die Welt wächst – Deutschland schrumpft“

Hadmut
25.7.2023 18:35

Was für eine geile Schlagzeile – leider nicht meine.

Ich musste gerade an die alte 3-Wetter-Taft-Werbung denken, dieser Tonfall: Rom. Die Sonne brennt. Die Frisur hält.

Die WELT: Die Welt wächst – Deutschland schrumpft

In der Wirtschaftsprognose des IWF landet Deutschland ganz am Ende der Tabelle, und auch weitere Daten deuten auf eine tiefe Krise. Die Ursachen sind vielfältig, eine Trendwende ist schwierig. Denn Deutschlands einstmals große Stärke wird jetzt zum Nachteil.

Das sitzt.

Die Schläge kommen inzwischen im Abstand weniger Stunden. Am Montag war es eine Befragung deutscher Einkaufsmanager, am Dienstagmorgen eine Umfrage in den Chefetagen der Unternehmen, am Nachmittag dann die Konjunkturprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF). Und alle senden eine Botschaft: Krise.

Für die deutsche Wirtschaft und insbesondere die deutsche Industrie geht es immer weiter abwärts, gerade auch im Vergleich mit anderen Ländern. Das hat viele Gründe, einige sind hausgemacht, einige brechen von außen herein. Vor allem aber gibt es keine einfachen Rezepte, um die Lage schnell zu ändern. Deutschlands wirtschaftliche Stagnation dürfte daher noch einige Zeit anhalten.

Leider sagen sie wenig zu den Ursachen, aber immerhin stehen wir damit allein:

Besonders beeindruckend sind die aktuellen Prognosen des IWF. Denn für das globale Wachstum hoben dessen Ökonomen die Zahlen leicht an, sie rechnen jetzt für dieses Jahr mit einem Plus von 3,0 Prozent. Bei der letzten Aktualisierung im April gingen sie noch von 2,8 Prozent aus.

[…]

Ganz anders Deutschland. Neben Saudi-Arabien ist es das einzige größere Land, für das die IWF-Experten die Prognosen absenkten. Die Wirtschaft hierzulande werde in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen. Im April waren sie noch von einem Minus von 0,1 Prozent ausgegangen.

Nun gibt es Leute, die gern daran erinnern, dass eine Koinzidenz oder Korrelation noch keine Kausalität ist. Der Kausalgedanke drängt sich aber auf, dass es wohl irgendwas mit Deutschland zu tun haben müsste.

Und das sehen die auch so:

„Deutschlands Wirtschaft ist im Abwärtsstrudel“, sagt daher Christoph Swonke, Konjunkturanalyst der DZ Bank, und er nennt mehrere Gründe: „Die US-Konjunktur schwächelt und die erhofften Nachfrageimpulse aus China nach dem Ende der Null-Covid-Politik fehlen bislang, zudem dämpfen die Zinswende und die immer noch hohe Inflation.“

Allerdings sind das Faktoren, die nicht nur auf Deutschlands Wirtschaft wirken. Sie belasten auch andere Länder, doch diese kommen damit offenbar besser zurecht. „In kaum einem anderen Land ist die Konjunktur derzeit so stark unter Druck wie hierzulande“, sagt Andreas Scheuerle, Ökonom bei der Deka-Bank.

Wir haben jetzt die Folgen von 20, 30 Jahren Ignoranz. Nicht nur, aber vor allem Merkels Ignoranz. Diese Kurzsichtigkeit, wenn es gerade läuft, dann ist alles gut. Wie aber im Artikel beschrieben wird, ging es uns lange nur deshalb gut, weil wir Industrieprodukte exportiert und die USA und China sie uns abgekauft haben. Ist aber nicht mehr so.

Und jetzt zahlt sich das – negativ – aus, dass wir die letzten 30 Jahre eine völlig technikfeindliche Grünen- und Frauenpolitik gemacht haben, in der überhaupt nichts mehr entwickelt wurde, sondern es nur noch darum ging, dass alle an irgendwelchen Einnahmen und Erträgen „teilhaben“ können, irgendwie mitzuwirken. Wir haben seit Jahren nur noch von der Substanz gelebt, weil es nicht mehr darum ging, uns irgendwie fortzuentwickeln, sondern nur noch die Einnahmen und Gehälter zu verteilen.

Jahrelang donnerten die Rundfunksender, die Presse, die Politik aus allen Rohren, „Gender Pay Gap“ – Gleicher Lohne für gleiche Arbeit, obwohl die Arbeit nie gleich war. Man baute auf dem sozialistischen Weltbild, dass alle Abschlüsse der gleichen Stufe „gleichwertig“ seien, dass also eine Kulturwissenschaftlerin, die noch nie gearbeitet hat, die gleiche Arbeit leiste wie in Ingenieur mit 20 Jahren Berufs- und Auslandserfahrung, weil doch beide ein Diplom haben.

Wir haben nicht nur – „Quality is a myth!“ – jede Bestenauslese und Qualitätsanforderungen abgeschafft, sondern auch jegliche Qualifikation. Es herrschte die feministische Doktrin, dass man erst einmal auf den Posten muss, das mit der Sachkunde kommt dann später irgendwann, und wenn nicht, sei es auch nicht schlimm. Und den weißen Mann – übrigens der, der die letzten 500 Jahre hier alles aufgebaut hat – hat man vertrieben und geächtet.

Und jetzt hat man das Ergebnis.

Ein ruiniertes Land, das auf lange, lange Zeit nicht mehr zu reparieren sein wird. Aber man wollte ja die Diversität, weil man meinte, dass danach alles besser würde, jede Firma davon prosperiere. Resultat: Untergang.

Zeigt mir mal Politiker oder Journalisten, die sich statt um Frauenquote um technischen Fortschritt gekümmert haben. Eine Dorothee Bär als Digitalstaatsministerin haben wir uns geleistet, die vom Digitalen weniger Ahnung hatte als ein Baum vom Fliegen, aber gerne von Flugtaxis faselte. Versucht mal unter rot-grüner Regierung mit einem Flugtaxi rumzufliegen. Digitaler Fortschritt: Null. Aber Frau auf dem Posten.

Man wird zwei Dutzend Dissertationen in Gender Studies darüber schreiben, dass der wirtschaftliche Absturz Frauen besonders benachteiligt.