Ansichten eines Informatikers

Explosionen in Berlin

Hadmut
10.8.2023 13:55

Immer mehr Mietpreise explodieren.

Die BZ beklagt, dass die Mietpreise explodieren.

Immobilienexperten sehen Berlin bei den Angebotsmieten schon als zweitteuerste Stadt Deutschlands. Die Kaufpreise halten sich derweil trotz des Abwärtstrends bei Immobilien auf hohem Niveau, wie neue Daten zeigen. Knapper Wohnraum, hohe Zuwanderung, hochschnellende Mieten: In Berlin zeigen sich die Probleme am deutschen Wohnungsmarkt wie unter einem Brennglas.

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Demnach sind die Mieten in der Hauptstadt im zweiten Quartal um satte 9,5 Prozent zum Vorjahreszeitraum geklettert – der größte Zuwachs unter den sieben deutschen Metropolen. Im Bundesschnitt lag das Plus bei 6,2 Prozent.

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In Berlin werden schon seit Jahren zu wenige Wohnungen gebaut gemessen am Zuzug“, sagt vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. „Die Stadt hat schon lange eine sehr geringe Leerstandsquote.“

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Der Großmakler Jones Lang LaSalle (JLL) beobachtete bei den Angebotsmieten im ersten Halbjahr enorme Zuwächse in Berlin. Bei den Neuvertragsmieten wurden demnach in der Hauptstadt 17,50 Euro je Quadratmeter in Inseraten aufgerufen, damit lag Berlin auf Platz zwei hinter München (22,50 Euro) und vor Frankfurt und Stuttgart. Zwar bedeuten Angebotsmieten noch keine Abschlüsse. Doch auch das Portal Immowelt meint: Berlin sei binnen weniger Monate bei den Angebotsmieten zur zweitteuersten Stadt Deutschlands geworden. „In Berlin explodieren die Mietpreise.“

Ein Grund: die starke Zuwanderung. Ende 2022 hatte Berlin gut 3,8 Millionen Einwohner – so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. Zudem hat die Hauptstadt wegen ihrer Lage im Nordosten Deutschlands besonders viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen. Im Februar, rund ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges, lebten laut Sozial- und Integrationssenatorin Katja Kipping (Linke) etwa 60 000 Ukraine-Flüchtlinge in Berlin.

Zudem hinkt der Neubau dem Bedarf hinterher. Allein 2022 wanderten laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg unterm Strich fast 77 800 Menschen in die Hauptstadt zu. Derweil seien aber nur gut 17 000 Wohnungen fertiggestellt worden, sagt JLL-Wohnimmobilienexperte Roman Heidrich.

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Doch die nun stark steigenden Preise bedrohen aus Sicht mancher Beobachter die soziale Durchmischung der Stadt.Jahrzehntelang hatte Berlin mit seinen günstigen Mieten eine besondere Anziehungskraft auf Menschen mit niedrigen Einkommen und oft alternativen Lebensentwürfen. „Aus historischen Gründen lag die Wirtschaftsleistung pro Kopf deutlich unter dem Durchschnitt der Nation, was sehr ungewöhnlich für Hauptstädte in Europa ist“, sagt Kreuzinger von der Berlin Hyp.

Das ist ein interessanter Aspekt.

Westberlin war mauerhistorisch eine Versagermetropole, weil man hier nur eine künstliche Stadt auf eigentlich verlorenem Posten durch massive Finanzspritzen künstlich am Leben gehalten hat, etwa indem man Wehrdienstverweigerer nach Berlin gelockt hat, weil man hier nicht zum Wehrdienst musste.

Die Substanz war marode, die Stadt runtergekommen, die Mieten ein Witz, aber das Nachtleben sehr intakt, weil man ganz absichtlich eine lebende, pulsierende Stadt haben wollte, deren Feierlärm man nachts in der DDR hören konnte und sollte. Der Außenposten wurde aus politischen Gründen am Leben erhalten. Und zog deshalb eine sozial dysfunktionale linke gesellschaftliche Bodenschicht an, die an sich nicht lebensfähig war, aber dafür links. Links unten.

Ich kann mich noch erinnern, wie wir damals auf Klassenfahrt in Westberlin ist und die in den Bus geholte Reiseführerin uns erzählt hat, wie man in Berlin lebt, ohne zu arbeiten, welche niedrigen laufenden Kosten man da haben und welche Zuschüsse und Gelder man alle abholen kann, und am Schluss gut lebt, ohne den Finger zu rühren. Ich kann mich noch an den Spruch erinnern, den sie zum Kindergeld machte „Mit dem dritten Kind haben wir uns gesundgestoßen“. Dreckiges Lachen im ganzen Bus. Das war die Klientel in Westberlin.

In Ostberlin gab es natürlich die „Elite“ der DDR, also links oben. SED, Stasi, Humboldt-Universität. Auch linksextrem, aber anders.

Und aus dieser Mischung ist dann mit der Wende Berlin entstanden: Links unten traf auf links oben, unter permanenter Geldzufuhr aus dem Westen.

Das Ergebnis war ein übles linkes Gebräu, dumm wie links unten, diktatorisch wie links oben, an die Geldversorgung gewöhnt, die Arroganz durch den Hauptstadtstatus aufgepimpt.

Und diese Mischung hat sich nun selbst den Lebensraum abgedreht. Sozusagen selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen.

Plötzlich können sich nur noch solche eine Wohnung in Berlin leisten, die mit gutem Einkommen arbeiten.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob das zur dringend notwendigen Entlinksung Berlins führt, oder ob Berlin ganz abstürzt und zur reinen Migrantenstadt wird.