Ansichten eines Informatikers

Plädoyer für Leggins

Hadmut
14.8.2023 1:18

Die Vorteile überwiegen die Geschmacksstandortnachteile.

Ich habe heute einen großen Haufen mitteleuropäischer – auch deutscher – Touristinnen gesehen, viele davon in Leggins, die wohl zunehmend wieder in Mode kommen.

Nun war ich von Leggins bisher nur sehr, sehr begrenzt begeistert, denn die Lebenserfahrung besagt, dass Kinder, Besoffene und Leggins nicht lügen. Auch wenn das manchmal für alle Betroffenen besser wäre.

Ich will gerne einräumen, dass es in den seltenen Fällen wohlgeformter Inhalte sportlicher Ausprägung durchaus zu einer gewissen Wirkung milder Attraktivität kommen kann, doch können die die gar zu oft gesehenen weiträumigen Unförmigkeiten keinesfalls wettmachen.

Konstatieren muss ich allerdings, dass die Modeindustrie gute konstruktive Fortschritte bei der wirksamen Bekämpfung der Wahrheitstreue hingelegt hat, und heutige Modelle sich doch erheblich von den strukturlosen ausleiernden schwarzen Strumpfwarenprodukte früherer Tage unterscheiden und ingenieurmäßige Anleihen beim Mieder nehmen, um so manche Form in Form zu bringen und besonders jene Rundungen, die zu verdecken Leggins gerade nicht gemacht, bestimmt und geeignet sind, entgegen der Schwerkraft nordwärts zu halten und in gefällige Geometrie zu bringen. Unter schluchtentiefer Betonung, Herausstellung und Ausformung des großen Grabens, jener Ritze voyeuristischen Interesses. Frühere Modelle hatten da nicht den Tiefgang heutiger Produkte. Da gab es, das muss man anerkennen, erhebliche Fortschritte, um die Sache zum Positiven zu wenden. Und auch die Akzeptanz scheint gestiegen zu sein, glücklicherweise vor allem bei denen, denen die Dinger stehen, und weniger bei denen, die das lieber lassen sollten.

Deshalb will ich nicht nur generell kundtun, dass sich meine Wertung jener eigentlich modischen Entgleisung deutlich verbessert hat. Mir ist bei der heutigen empirischen Betrachtung realer Gegebenheiten – selbstverständlich aus rein wissenschaftlichen Motiven und dem Ansinnen heraus, das Blog qualitativ hart an der Realität zu halten – ein nicht hoch genug einzuschätzender Vorteil aufgefallen, auf den ich früher nicht gekommen wäre: Man kann sich auf den ersten Blick, zuverlässig und sogar auf gewisse Distanz davon überzeugen, welche der Frauen keinen Penis haben. Das ist ja heute eine zentrale Frage. Und hier die klare Antwort auf die Frage.

Das ist von Vorteil.

Es erinnert mich an ein Foto, das ich neulich in den Social Media gesehen, aber nicht mehr wieder gefunden habe – vermutlich gelöscht. Irgendeine Sportlerin – Schwimmerin, Turmspringerin oder etwas in der Art – hatte sich auf ihren ohnehin schon sehr knapp und hauteng sitzenden Badeanzug aus Protest gegen die als unfair empfundene Teilnahme von Transfrauen an Frauenwettbewerben gleich über den Südpol einen Pfeil auf selbigen und einen Hinweis gemalt, dass sie eben keinen Dingdong und auch kein Geläut dort habe, wovon man sich durch den sonst verpönten Blick gen Süden überzeugen möge.

Ich frage mich deshalb, ob das nur Zufall ist, oder ob sich da – bewusst oder unbewusst – ein Modetrend hin zum Beweiskräftigen im Süden entwickelt.