Wie man sich selbst ins Knie schießt
Jemand von der Polizei erklärt mir, wie man das macht.
(Kontext: Der Fall des jungen Berliner Polizisten, der seinem kleinen Bruder seine Dienstwaffe zeigen wollte und ihm dabei in den Hals schoss.)
Es geht um eine – hier nicht näher genannte – deutsche Polizei.
Dort wurde Anfang der 2000er eine Dienstpistole mit “Handballensicherung” und im Zusammenhang damit das sogenannte Sicherheitsholster” eingeführt.
Der Hintergrund für die Pistole war, dass man den Dienstkräften einen Zeitvorteil verschaffen wollte. Die Waffe wird fertiggeladen geführt, frei gemacht, die Hand kräftig zur Faust geballt und los geht es. Ein weiteres Sicherungselement war nicht notwendig.
Das hieß – Waffe fertiggeladen, Handballensicherung gedrückt (was zwangsläufig der Fall ist, wenn man das Griffstück umfasst) und das Feuergefecht geht los.Der Hintergrund für das Sicherheitsholster war, dass die Kollegen bei der – wie heißt das heute so schön Neudeutsch – Aufruhrbekämpfung in der ersten Linie immer die Knarren geklaut bekommen haben. Ein Griff durch den Schildwall und weg war das gute Stück.
Das sollte mit dem Sicherheitsholster, das einen genau abgestimmten Bewegungsablauf forderte, vermieden werden. Um die Waffe frei zu machen, musste man sie nach unten drücken (Handballensicherung aktiviert), einen bestimmten Betrag um das Rohr nach innen drehen und dann gegen einen gewollten Widerstand aus dem Holster ziehen (=Schussauslösung).Das Ergebnis der Erhöhung der Sicherheit gegen Diebstahl war, dass sich die (Mehrheitlich) Kolleginnen reihenweise in die Stelzen geballert haben.
Auch nicht schlecht.