Früher war alles besser
Viele machen sich heute lustig darüber, wenn man sagt, dass früher etwas besser war, so als ob jede Veränderung und Zukunft immer und unausweichlich eine Verbesserung darstellen müsste.
Komischerweise sind die, die immer über die spotten, die sagen, dass es früher besser war, dieselben, die so sehr auf die Nazis schimpfen. 1933 war auch eine Veränderung, aber keine Verbesserung. Es ist eben nicht so, dass immer alles besser wird. Manchmal wird es auch schlechter, und die Nazis fanden sich zweifellos auch „progressiv“, „fortschrittlich“.
United States:
1960
Median family income: $5,600
Median cost of a house: $11,9002023
Median family income: $70,700
Median cost of a house: $416,000— World of Statistics (@stats_feed) August 18, 2023
Nun muss man fairerweise auch sagen, dass Häuser in den USA um 1960 kaum mehr als einfache Holzhütten waren. Aber immerhin, man konnte drin wohnen.
Als ich damals mit der Uni fertig war und eigentlich vor hatte, in die USA zu gehen, so um 1998 herum, hieß es noch, dass man als Informatiker mit seinem einzelnen Einkommen ein ordentliches bis schönes Haus samt Grundstück in 2 bis 4 Jahren abbezahlt haben kann. Zwar die typischen amerikanischen Holzbauten ohne Keller, aber auch die halten so um die 30 bis 50 Jahre. Und warum auch nicht, so schlecht ist Holz ja nicht, wenn das ordentlich vor Wetter geschützt ist.
Aber es reichte eben auch. Denkt mal an die Bude von Al Bundy. Holzbau, Wohnzimmer mit Sofa und Fernseher, Küche mit Kühlschrank, Herd und Waschmaschine, Bad und ein paar Schlafzimmer mit einer Glühbirne. Garage für das Auto. Fertig. Mehr brauchte man nicht. Mehr hatte man nicht. Das war relativ einfach zu finanzieren.
Vergleicht mal mit der Flut von Gesetzen und Anforderungen, denen Häuser in Deutschland heute genügen müssen. Was faktisch kaum oder gar nicht mehr zu erfülllen ist. Und noch weniger zu bezahlen.
Was ich nicht verstehe: Wenn man doch – zumindest vorgeblich – Energie sparen und die Welt und das Klima retten will, warum analysiert man dann nicht, wo auf der Welt man am billigsten, einfachsten, nachhaltigsten und klimaschonendsten leben kann, weil das Wetter, die Klimazone eine möglichst einfache Bauweise mit möglichst ökologischen Baumaterialien ermöglicht und möglichst wenig Energie zum Heizen (und ggf. Kühlen) braucht. Um dann die Flüchtlinge dahin statt nach Deutschland zu schaffen?
Es widerspricht sich doch selbst, wenn man einerseits den Klimanotstand ausruft und trötet, dass wir vier Erden bräuchten, wenn jeder so lebte wie die Deutschen, und dann unbegrenzt Leute heranholt, um eben so zu leben wie die Deutschen.
Warum habe ich in diesem ganzen Klimaaffentheater noch nirgends eine Landkarte gesehen, in der dargestellt wurde, wo man am
- klimafreundlichsten
- billigsten
sicher leben kann?
Will man das nicht, weil beides eben nicht Deutschland wäre? Sondern irgendein Land, in dem man mit einem einfachen Holzbau auskäme? Vielleicht Mexiko oder Teile der Türkei?
Warum holt man die Leute mit Gewalt dahin, wo wir das Bauen so teuer gemacht haben, dass wir es uns selbst nicht mehr leisten können?