Recycling-Muster
Das auch noch.
Ich habe besagten Monitor gerade ausgepackt und für einen Moment gedacht, der wäre so günstig und im Angebot gewesen, weil ein Ausstellungsstück, denn der wirkte verstaubt. Ich dachte etwas verärgert kurz, man müsse ihn erst sauber machen.
Aber nein, der ist fabrikfrisch und tadellos sauber, aber das Gehäuse ist nicht reinweiß, sondern so „Eierschalenweiß“ mit lauter kleinen Fusselfasern anderer Farbe, wie ich das von Recyling-Putzlappen aus Werkstätten kenne. Das ist im Kunststoff drin, das kann man nicht abwischen.
Komisches Design. Sieht zwar, zugegeben, nicht ganz so langweilig aus wie rein weiß, und man sieht den echten Staub darauf dann nicht, aber so richtig gefallen tut es mir auch nicht. Ich mag Dinge, die auch dann sauber aussehen, wenn sie dreckig sind. Aber ich mag keine Dinge, die auch dreckig aussehen, wenn sie sauber sind.
Dann ist mir etwas eingefallen. Ich habe die Tage die „Leaked“-Ankündigung zur GoPro 12 gelesen. Kurz: Nix Neues außer weniger Stromverbrauch und einem gesprenkelten Gehäuse. Nicht mehr rein schwarz, wie bisher, sondern mit hellen Sprenkeln. Es stand dabei, dass man darin erkennt, dass Gehäuse aus Recycling-Material gemacht sind. Es stand aber nicht dabei, ob das eine Folge des Recycling-Prozesses ist, oder ob man das absichtlich macht, um zu zeigen, dass es Recycling-Material ist, oder sogar als Marketing-Maßnahme bei der ins links-grüne abkippenden Gesellschaft, dass man denen Geräte also nur noch verkaufen kann, wenn sie gesprenkelt sind, damit sie gut fürs Klima aussehen.
In der Computertechnik gab es lange Jahre das Büro-/IBM-graubeige. Dann waren sie mal in schwarz in Mode. Dann auch mal in weiß. Seit Apple dann auch gerne in Aluminiumoptik.
Jetzt also steht uns wohl das Zeitalter der gesprenkelten, politisch korrekten Geräte bevor.
Und wehe, man lässt sich noch mit einem normalen blicken.