4,5 Prozent
Das wird sicher lustig.
Ich hatte vor einiger Zeit geschrieben, dass wir als Staat so kaputt sind, dass wir nur noch über die Zinshöhe die Wahl haben, ob wir an Inflation oder an Zinsen sterben.
Weil wir über die Niedrig-, Null- oder sogar Negativzinsen künstliches Geld ausgegeben haben, das wir nicht hatten. Weil die Idioten von der Modern-Monetary-Theorie behaupten, man könne als Staat endlos Geld drucken, solange nur genug Bevölkerung da ist. Die Kunst bestehe allein darin, den Leuten beliebig viel Geld zu geben, es ihnen aber dann, kaum dass sie es verdient und eingenommen hätten, wieder wegzusteuern, dass sie also viel brutto und kaum netto bekommen.
Das hat den Sozialisten gut gefallen, weil das das schon von Maggie Thatcher beschriebene Problem lösen sollte, dass den Sozialisten irgendwann das Geld anderer Leute ausgeht. Denn Sozialismus ist ja nichts anderes als Plündern, Rauben und Verheizen der Substanz als Staatsform. Und dann kamen so ein paar Idioten daher, die sich damit wichtig taten, dass sie das Märchen von der wundersamen Geldvermehrung erzählten, worauf die Sozialisten abfuhren, weil sie glaubten, damit unendlich viel Geld klauen zu können.
Das bedingungslose Grundeinkommen gehört in denselben Märchenwald.
Man hatte gewarnt. Vor zwei Effekten.
- Die Leute sind nicht so doof, wie vom Sozialismus unterstellt. Wenn sie zwar viel brutto bekommen, sich dafür aber nichts kaufen können, weil zuwenig netto übrig bleibt, und zuwenig Distanz gegenüber dem, der nicht arbeitet und trotzdem versorgt wird, werden sie das Arbeiten einstellen.
- Es gibt eine Inflation. Man hat zwar zahlenmäßig einiges auf dem Konto, kann sich davon aber immer weniger kaufen.
Davor hatte man gewarnt. Und beides ist bekanntlich eingetreten.
Oder: Geliefert wie bestellt.
Und nun schlägt das zu. Um die höllische Inflation zu bekämpfen, hebt die EZB die Zinsen wieder an. Und wir stehen als Land mit einem großen Haufen Schulden da. Weil man bisher dachte, dass geliehenes Geld geschenktes Geld sei. Noch vor kurzer Zeit, noch zu Anfang und während der Pandemie, dachte man, dass man mit Schulden sogar noch Geld verdiene, weil man aufgrund er Negativzinsen weniger zurückzahlen müsse, als man bekommen habe. Hau rein.
Jetzt haben wir die Schulden, und irgendwann laufen auch da die Festschreibungsfristen ab, kommt irgendwann die Refinanzierung allein schon der bestehenden Schulden. Und bis dahin könnte der Leitzzins auch gerne bei 5 oder 6 Prozent oder mehr liegen.
Funktional bestrachtet macht die EZB nämlich mit den hohen Zinsen nichts anderes, als die Geldmenge zu reduzieren und Geld abzuschöpfen, das sie vorher dummerweise zuviel verteilt hat. Weil man eben nicht beliebig drucken kann. Sondern zuviel Geld im Umlauf das Wirtschaftssystem zerstört.
Ich hatte sogar den Verdacht, dass die Migrationspolitik genau darauf (oder zumindest auch darauf) beruht, nämlich dass nach der Modern Monetary Theory beliebig viel Geld gedruckt werden kann, solange nur proportional viele „Fachkräfte“ bereit stehen, Leute, die arbeiten wollen. Dass man also versucht hat, die Staatspleite abzuwenden, indem man einfach die Zahl der Einwohner der Geldmenge angepasst hat.
Funktioniert aber nicht.
Im Gegenteil.
Wir sehen jetzt die Staatspleite mit Ansage. Sobald nämlich die Nenndauern der Anleihen abgelaufen sind und der Staat sich auf dem Finanzmarkt refinanzieren muss, wird er neue Anleihen nur zu deutlich höheren Zinsen bekommen.
Und dann macht’s *Batsch*.