Ansichten eines Informatikers

MeToo – Ich auch, ich auch, ich auch!

Hadmut
18.9.2023 17:14

Schon oft beschrieben: Das Schlimmste an der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ist, dabei übergangen zu werden.

Einige Zeit Dauerthema im Blog, als #Aufschrei und #MeToo so hochploppte: Auf einmal hatten es ganz viele Frauen in Politik und Showbusiness unheimlich eilig, zu verkünden, dass sie schon mal sexuell belästigt worden seien. Selbst die alten Schachteln behaupteten, dass ihnen vor 40 Jahren mal einer an den Hintern gefasst hätte.

War von vornherein klar, dass es hier nicht um Beschwerden, sondern um Marktwert und Rangordnung geht. Denn was wäre eine Frau im Weiberrudel auch wert, die sagt, sie wäre noch nie belästigt worden? Alte Jungfer, keiner will sie anfassen.

Ich kenne das Gefühl. Neulich sind sie hier mal in den Keller ein- und haben die Kellerverschläge aufgebrochen, meinen auch. Beim Nachbarn haben sie viel, teure Sachen, bei mir aber nichts geklaut. Nur durchsucht und rausgerupft. Da kommt man sich so richtig minderwertig vor. Stell Dir vor, sie brechen bei Dir ein und nehmen nichts mit.

So ähnlich muss das sein, wenn man als Frau ins Büro geht, und sie fassen der Kollegin an den Hintern, einem selbst aber nicht. Gab ja schon Frauen, die sich ihre Blumensträußen vom stillen Verehrer selbst schickten, weil sie keinen hatten. Und ich habe ja schon geschrieben, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass eine Menge Frauen derer, die großen Showtheater machen, weil sie „Hate Speech“ und „Dick Pics“ bekommen, diese selbst schicken oder von Fake-Agenturen schicken lassen. Manche Polizeien gehen ja von bis zu 90% Fakes bei den Vergewaltigungsanzeigen aus. Das ist halt immer irgendwie auch eine gewisse Eitelkeit und Selbsterhöhung, wenn man sich als irgendwie „begehrenswert“ darstellt.

Stell Dir vor, Du gehst halbnackt durch den Park, und keiner greift zu.

Lässt sich ergoogeln, stammt hieraus.

Sophie Passmann zu porträtieren, das bedeutet, sie auf all die Themen anzusprechen, auf die man eine Frau normalerweise nie ansprechen würde als Mann. Aber wie distanzlos darf man einer Autorin gegenüber sein, die sich einem in die Arme wirft?

Denn das tut Passmann mit ihrem neuen Buch.

Mit Anfang 20, schreibt sie, habe sie ihre Freundinnen dafür beneidet, dass diese deutlich häufiger sexuell belästigt worden seien als sie. »Es ist ein spezieller Schmerz, wenn man merkt, dass man für die Männer um einen herum nicht einmal wertvoll genug ist für Abwertung.«

Im Gespräch wird Passmann das später »die riskanteste Stelle« im Buch nennen, ihre Lektorin habe an den Rand notiert: »Sophie, willst Du das wirklich schreiben?« Sie wollte.

Sie sehe heute besser aus als damals, und sie wisse das, weil sie heute oft sexuell belästigt werde.

Endlich gibt es mal eine zu.

Nicht belästigt zu werden, ist schlimmer, als belästigt zu werden. Jedenfalls dann, wenn um einen herum die anderen belästigt werden.

Und das hatte ich ja schon lange als Motivation des Feminismus in Verdacht, wenn sich da die hässlichsten Vogelscheuchen über sexuelle Belästigung beschweren. Da fragt man sich immer, wer die denn belästigt haben könnte?

Aber es geht gar nicht um deren sexuelle Belästigung.

Es geht darum, und das hört sich so komisch an, wie es ist, dass die allermeisten Feministinnen schlicht anderen Frauen deren sexuelle Belästigung nicht gönnen. Sie ertragen es nicht, dass andere belästigt werden und sie nicht. Feminismus ist sehr oft einfach das blanke Nichtertragenkönnen des Neids auf die Attraktivere.

Gerade gab es die Studie, wonach Frauen dazu tendieren, sich gegenseitig negative Tipps zur Frisur zu geben, um zu verhindern, dass die andere attraktiver ist als man selbst.