USS Gerald R. Ford
Ich hatte ja eigentlich gehofft, den größten Flugzeugträger der Welt an meinem Wohnzimmer vorbeifahren zu sehen. [Update]
Man hat ja die USS Gerald R. Ford in das östliche Mittelmeer verlegt. Welcher Ort auch immer damit gemeint sein könnte. Ich dachte, die verlegen den da vor die Küste von Israel und ich dachte, den sehe ich hier vorbeifahren.
Nun ist das so, dass man von Zypern solche Schiffe, die nicht nach Zypern sondern Richtung Nahost oder Suez fahren, zumindest auf den ersten Blick gar nicht sieht. Erst mit etwas Übung und wenn man weiß, wonach man optisch suchen muss, kann man bei gutem Wetter große Containerschiffe, Tanker und ähnliches in der Größenordnung mit bloßem Auge am Horizont ausmachen, aber das nicht nur sehr winzig, sondern vor allem sehr konstrastarm. Schiff und Horizont haben fast denselben Grauton. Fernglas oder Fernrohr helfen dabei natürlich enorm, dann sieht man das Schiff größer. Ob man dadurch schlauer wird, ist eine andere Frage. Der Erkenntnisgewinn darüber, dass auf dem Meer Schiffe rumfahren, ist überschaubar.
Aber die Gerald R. Ford habe ich nicht gesehen, und wäre überzeugt gewesen, sie leicht daran zu erkennen, dass Flugzeugträger ja immer im Pulk mit Begleitschiffen fahren.
Aber erstens war ich die letzten Tage sehr beschäftigt. Zweitens war heute, gestern, vorgestern das Wetter so diesig, dass man schon den Horizont nicht mehr erkennen konnte. Und dann nahm ich an, dass das Ding nach den Angaben nachts vorbeigekommen ist, hätte aber trotzdem erwartet, dass man etwas sieht, denn ein Schnellboot ist das ja nun nicht.
Mist, dachte ich, verpasst. Da fährt mal der größte Flugzeuträger der Welt am Wohnzimmer vorbei und ich sehe es nicht. In Berlin rennen da immer nur die vom Marathon und endlose Demos am Küchenfenster vorbei.
Ich hatte das mit „östliches Mittelmeer“ aber wohl nautisch falsch verstanden. Anscheinend stellen die ihre Flugzeugträger dem Gegner doch nicht als Zielscheibe vor die Nase. Obwohl das eine hübsche Tauchattraktion abgegeben hätte. Vor den Stränden von Zypern liegen einige Schiffe im Meer, die man da gelassen oder sogar absichtlich versenkt hat, sogar so ein komisches Schiff aus Berlin, um für Touristen Tauchattraktionen zu bauen. Irgendwo gibt es hier auch so etwas wie ein Unterwassermuseum, zu dem man runtertauchen muss.
Anscheinend aber halten die mehr Abstand und haben ihren Flugzeugträger zwischen Italien und Kroatien aufgestellt. Das ist wohl etwas sicherer. Aber auch ganz schön weit weg.
Update: Die sind wohl doch woanders. Einem Leser ist aufgefallen, dass die letzte Position vom 28.9. war, und dass die 30 Knoten fahren können. Also haben sie wohl das AIS zur Meldung der Position abgeschaltet und sind im Kriegsmodus, und könnten dann tatsächlich überall im Mittelmeer sein.
Ich werde nochmal aus dem Fenster gucken.