Warum die Schulen in Deutschland vor dem Zusammenbruch stehen
Ein Referendar schreibt mir.
Und ich bin jetzt in einem Dilemma. Denn er hat mir eine sehr anschauliche Mail geschrieben, die ich so aber nicht wiedergeben kann, weil zuviele Informationen drin sind, die ihn identifizieren. Ich habe noch überlegt, wie ich das zur Anonymisierung zurechtschnitzen kann, da finde ich, was ich noch nie fand: Er setzt noch eine zweite, stark verkürzte Version für das Blog darunter:
Für den Blog können Sie die untenstehende Version benutzen oder auch Teile aus dem obigen Text, wenn Sie entsprechende Stellen anonymisieren.
Referendare in Mangelfächern finden teilweise keine aufnehmende/ausbildende Schule, da das Mangelfach gar nicht oder nur zu wenig an der Schule unterrichtet wird. Das betrifft beispielsweise die Fächer Wirtschaft und Technik. Selbst in Kombination mit Hauptfächern wie Mathematik, wird der Referendar nicht ausgebildet bzw. muss sich eine Schule suchen, an der auch die Mangelfächer angeboten werden. Dort gibt es dann aber zu viel Bewerber und die Referendare werden auch dort nicht zeitgerecht ausgebildet, sondern kommen auf Wartelisten.
Das Lehramtstudium dauert je nach Schulart, Bundesland, Universität und Abschluss zwischen 8 und 10 Semestern (Regelstudienzeit). Aus meiner Erfahrung brauchen meine Kommilitonen länger – 13 Semester sind keine Seltenheit. Diese Verzögerung wird auf zu wenig Zeit, zu viele Inhalte, zu viele Module, zu viel Stress und zu schwere Prüfung geschoben, obwohl die Prüfungen jedes Jahr leichter werden, was die Sammlung an Altklausuren zeigt. Eine Abbrecherquote von 50% ist in den Naturwissenschaften keine Seltenheit, obwohl es bei einigen Fächern eine Studienplatzbegrenzung / NC gibt. Nach meiner Einschätzung mangelt es bei den anderen Studenten an Lern- und Anstrengungsbreitschaft, was schwerwiegend ist, da sie später genau diese Eigenschaften in ihrer Vorbildfunktion als Lehrer verkörpern sollen.
Fazit: Wenn wir es schaffen 24.000 Lehramtstudenten für das Jahr 2035 an die Universitäten zu bringen, schafft nur die Hälfte den akademischen Abschluss und das sogar nur mit Verspätung. Dann fallen nochmals potenzielle Referendare raus, weil ihre Fächer an den Schulen nicht angeboten werden. Und dann sind diejenigen, die all das „durchstanden“ haben nicht vollumfänglich als Lehrer geeignet. Hinzukommt noch die Quote der jungen Lehrer, die nach wenigen Jahren wieder hinschmeißen oder berufsunfähig sind aufgrund der Belastung – da habe ich keine Statistik zur Hand, aber was man so hört, befindet sich im Bereich von 15% – 33% innerhalb der ersten 5 Jahre.
Das ist im Vergleich zum ersten Teil der Mail sehr nüchtern und reduziert.
Ich will trotzdem einen Teil der ersten Version bringen, weil etwas würziger:
Fazit: Das was an Lehrern nachkommt, ist aus akademischer Sicht mangelhaft bis ungeeignet, denn ein Lehrer stellt auch immer ein Vorbild (gerade im Bereich der Bildungseinstellung/Lernbereitschaft/…) dar. Alles was nachkommt, kommt aber auch statistisch zu spät aus der Uni – selbst wenn wir heute anfangen für 2035 24.000 Lehramtsstudenten einzustellen, kommen zunächst sowieso nur 12.000 durch und das auch noch später als geplant. Und diejenigen, die das Studium „überstehen“, sind wohl auch nicht stressresistent, denn sonst hätten sie ihre Studium rechtzeitig geschafft und nicht reihenweise Prüfungen (vor sich her) geschoben. Und dann wird der Lehrermangel in den nächsten Jahren dazu führen, dass nicht genügend Lehrer an den Schulen in Mangelfächern ausgebildet werden.
Wahrscheinlich bin ich der dümmste Lehramtstudent von allen, weil ich mich auf dieses System einlassen wollte. Ich werde wohl auch kein Lehrer mehr, weil ich mich nun bewusst dagegen entschieden habe und nach anderen Tätigkeiten suche.
Öhm … ja.
Ich habe es nicht so mit Lehrern, weil ich ja keine (Schul-)Kinder und deshalb schon lange keinen direkten Kontakt mit Lehrern mehr habe, nur indirekt, weil mir viele (zeitgeistkritische) Lehrer und Eltern schreiben.
Ich habe aber schon lange den Verdacht, dass so viele Lehrer, vor allem weibliche, aus demselben Grund so intensiv auf Gender und Trans und Queer und Links machen wie Universitätsprofesorinnen: Weil sie für alles Fachliche schlicht zu doof sind.
Man neigt immer dazu, den ganzen Gender-Müll für Ideologie zu halten. Ist es auch. Wir haben aber, besonders durch Frauenquote und Frauenförderung, einen riesigen Haufen von eigentlich unpolitischen und ideologielosen, aber eben völlig unfähigen und gleichermaßen natur- wie zwangsopportunistischen Posteninhaberinnen, die das, was auf dem Posten gefordert wird, schlicht nicht können. Das war ja sogar das feministische Ziel, dass Frauen auf die Posten kommen, auch wenn unfähig, weil erst einmal der Posten da sein müsse, die Sachkunde dann später komme, und wenn nicht, sei es auch nicht schlimm. Man war ja der Überzeugung („quality is a myth“), dass es so etwas wie Befähigung und Kompetenz gar nicht gibt, und das immer nur eine soziale Zuschreibung von außen ist, und die Leute sich einfach nur an Frauen auf Professorenposten gewöhnen müssten, damit die dann für Professorinnen gehalten werden. Ist aber nicht so. Jedenfalls nicht so, wie geplant. Man gewöhnt sich schon an Quotenfrauen auf Professorenposten, aber das Ergebnis ist eben nicht, wie gewünscht, dass man sich an Frauen auf Professuren gewöhnt, sondern daran, dass die Professorenschaft so doof ist. Und was bleibt denen dann anderes übrig, wenn sie auf so einem Posten sitzen, vielleicht noch einem mit Lehrdeputat, und eine Sach- und Fachkunde wie ein Küchenhandtuch haben? Die machen dann Gender. Denn die wichtigste Eigenschaft von Gender ist, dass es so kreuzdämlich ist, dass wirklich jeder ab der geistigen Stufe ein Trittmülleimers das nachplappern und sich darüber beschweren kann, wie diskriminiert man doch sei.
Deshalb ist gerade diese Frühsexualisierung an den Schulen, der ganze Genderkram und das Rumgetranse, zwar schon ein Zeichen von Ideologisierung, aber meines Erachtens eben auch von einem intellektuellen Absturz. Viele sind einfach zu doof, ihr Fach noch zu lehren, wie ja auch der Leser hier bestätigt. Und Dildo kapiert dann eben doch noch fast jede.
Man wird dann wohl in 5 bis 10 Jahren keine Schule mehr haben, wie wir sie kennen.
Meine Vermutung wäre, dass man aus der Not versuchen wird, einen Massenunterricht per Video anzubieten und Lehrer durch KI zu ersetzen.
Im Prinzip war ja schon die Sesamstraße in den USA eine Art Ergänzung oder Substitut zum Kindergarten, weil es in der Sesamstraße ja immer auch um Elementarwissen wie Buchstaben und Zahlen ging. Etwa Graf Zahl (der im Original ja einfach nur den genial doppeldeutigen Namen „The Count“ hatte), der jede Zahl besprach, oder Schlemil, der heimlich unter seinem Mantel als Schwarzhändler ein P anbot. Grobi, der spielerisch lernte.
Man wird, wohl oder übel, die Schule durch eine Art Fernstudium ersetzen (müssen), und die Resultate werden verheerend sein. Denn damit werden nur noch die klarkommen, die entweder sehr intelligent und lernbegierig sind, oder deren Eltern die Zeit haben, sie intensiv zu betreuen und den Ersatzlehrer zu spielen, oder die sich Privatschulen leisten können. Das Nachhilfelehrertum wird stark aufblühen, und ich könnte mir vorstellen, dass Leute, die Zeit haben, dann versuchen werden, den Kindern der Nachbarschaft und der Bekannten, zu helfen.
Ständig beklagt man von linker Seite, dass der Bildungserfolg vom Umfeld, vom Elternhaus abhänge, und keine Gleichheit bestehe. Das aber wir damit sehr, sehr, sehr viel schlimmer werden. Im Namen der Gleichheit und Gerechtigkeit hat man dann ein extrem ungleiches und ungerechtes System erschaffen.