„Wo ist Grönemeyer?“

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser fragt an:

Wo ist Grönemeyer?

Hallo Herr Danisch,

ist Ihnen auch aufgefallen, dass man von diesem Großmaul Grönemeyer,- der sich in bester Göbbels-Manier 2019 ausgerechnet in Wien wie folgt eingelassen hat: „Dann liegt es an uns zu diktieren, wie ‘ne Gesellschaft auszusehen hat. Und wer versucht, so eine Situation der Unsicherheit zu nutzen, wer rechtes Geschwafel für Ausgrenzung (sic!), Rassismus und Hetze, der ist fehl am Platze! Diese Gesellschaft ist offen und humanistisch.“ – keinen Mucks darüber hört, wie er zu den ganzen Gruppen steht, die uns momentan diktieren wollen, wie unsere Gesellschaft auszusehen hat?

Der könnte doch mal in Berlin ein Benefiz-Solidaritätskonzert für Israel geben, das würde ich mir gerne mal ansehen.

Grüße

Weiß ich nicht, wo der ist. Hier bei mir ist er nicht, und der setzt mich auch nicht in Kenntnis, wo der ist.

Aber diese Ansprache hatte ich auch schon irgendwann im Blog angesprochen, das war wohl diese hier:

Didn’t age well.

Ja, das ist ein guter Punkt. Die Frage, wer da gerade wem diktieren will, wie eine Gesellschaft auszusehen hat. Könnte etwas anders liegen, als von Grönemeyer behauptet.

Aber wenn man so einen Mist daherredet, ist es naheliegend, gerade mal wegzutauchen.

Es bewahrheitet sich aber gerade wieder einmal, dass das „gegen Rechts“ nur Fakerhetorik ist, um alle die per Nazi-Vorwurft aus dem Weg zu räumen, die noch etwas gegen den Einzug der Antisemiten sagen. Zumindest faktisch hat Grönemeyer damit am (Wieder-) Aufbau einer Gesellschaft mit Antisemitismus-Diktat mitgewirkt, und es fanden sich genug Dumme, die dafür noch Eintritt zahlten.

Ob Grönemeyer das selbst nicht merkt, ob er es durchschaut, oder sogar mit Absicht macht, das kann ich nicht einschätzen. Mir liegen einfach zu wenige Informationen und Leistungen vor, um dessen intellektuelle Kapazität beurteilen und einschätzen zu können. Aber es bleibt zu hoffen, dass solche Videoaufnahmen lange erhalten werden, damit man irgendwann in ferner Zukunft unter Historikern und in der Schule nachvollziehen kann, wie sich eine Gesellschaft als „antifaschistisch“ darstellt und „gegen Rechts“ macht, und trotzdem und gleichzeitig den zweiten großen Antisemitenstaat aufbaut. Man könnte mal untersuchen, ob es damals, so um 1933, auch irgendwelche Minnesänger gab, die sich so gut und gerecht vorkamen und doch dem Unheil seinen Weg bereitet haben.

Vielleicht aber ist Grönemeyer auch völlig unpolitisch, vielleicht ist ihm das alles egal, vielleicht ist der einfach nur Zyniker und erzählt einfach das, womit er seinen Saal mit den höchsten Eintrittskartenpreisen voll bekommt. Vielleicht hat der einfach nur gemerkt, dass es genug Linke gibt, die man abmelken kann, weil sie wirklich auf jeden springen, der ihnen das erzählt, was sie hören wollen.

Denn das ist etwas, worauf ich auch schon oft hingewiesen habe: Wenn in einem Raum jemand etwas Dummes sagt, dann ist es ein Denkfehler, daraus automatisch zu folgern, dass der, der es sagt, dumm wäre. Oft ist es umgekehrt, oft ist nicht der, der Dummes sagt, selbst dumm, sondern die, zu denen er es sagt.

Aber ja, ein Benefizkonzert von Grönemeyer, oder all den Zeitgeistsängern, die so gerne Konzerte „gegen Rechts“ machen, wäre toll.

Auch von „Feine Sahne Fischfilet“ oder den „Toten Hosen“ hört man gerade gar nichts, obwohl die doch so gerne „gegen Rechts“ singen.

Ein Konzert gegen Islamismus, das wäre mal was, wird aber nicht kommen. Diese gesamte linke Selbstgefälligkeits- und Moralszene ist völlig verlogen und opportunistisch. Die haben nur dann ein großes Maul, wenn es ihnen die Konzertsäle füllt. Und hinter der Fassade antisemitisch.