Von Gutscheinen, Geschenken und Geldwäsche
Zum Stand und Niedergang Deutschlands.
Ein Leser hatte mir zu Weihnachten ein Geschenk gemacht. Weil ihm das mit dem Spendenkonto seit meinem Bericht über die Kontosperren und die Machenschaften der Deutschen Bank nicht ganz geheuer war, schickte er mir stattdessen einen Amazon-Gutschein. (An dieser Stellen noch einmal vielen Dank.)
Ich habe ein bisschen gebraucht, um ihn einzulösen, weil ich über Weihnachten krank auf der Nase lag, und ich Geschenke auch nicht einfach so beim üblichen Einkaufszeug durchverheizen will (was sich ja zum Jahresende auch immer etwas anhäuft), sondern ich immer warte, bis mir etwas Besonderes einfällt, damit es auch eine Geschenkwirkung hat und mich daran erinnert, dass das geschenkt war.
Gestern abend nun hat mich jemand auf eine gute Idee gebracht. Ein Leser nämlich schrieb mir zu der Sache mit der schwarzen Pilotin, dass er – im Gegensatz zu vielen meiner Leser – durchaus hört, auch wenn es nur sehr schwer zu hören ist, dass der Pilot links neben ihr zu ihr „…otate“ sagt. Das nun aber läge auch daran, dass er einen besonders guten Referenzkopfhörer hat, der sogar nicht mal sehr teuer ist, bessere bekäme man nicht. Was mich nun daran erinnert, dass ich tatsächlich mal einen Referenzkopfhörer einer anderen Marke hatte, der mir jahrelang gute Dienste leistete, bis irgendwann die Ohrmuscheln auseinanderfielen und es keine Ersatzteile dafür mehr gab, weil ich ihn halt auch so lange hatte. Was mich aber daran erinnerte, dass so ein Referenzkopfhörer eine nützliche Angelegenheit ist und man ihn jahrelang benutzt, eine persönliche Angelegenheit ist, die man unmittelbar benutzt, individuell, und nicht etwas, was man durchheizt wie irgendeine SSD oder einen RAM-Riegel.
Also habe ich auf den Gutschein noch etwas draufgelegt und mir gerade eben diesen Referenz-Kopfhörer bestellt. Das ist doch einen gute Idee für ein Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Den hat man lange, nimmt ihn persönlich in die Hand, und denkt immer dran, dass es ein Geschenk war. Macht ja auch was her und ist sehr nützlich. (Ich hatte ja auch erwähnt, dass mein neuer 4K-Monitor so miserablen Ton hat.)
Zwischendurch stand mir dann aber doch der Mund offen vor Staunen.
Nachdem ich bei Amazon den Gutschein-Code eingegeben habe, musste ich, obwohl eingeloggt, zusätzlich noch einmal bestätigen und bekräftigen, wer ich bin, mit Anschrift, weil das wegen Geldwäschekontrolle erforderlich sei. Anschrift konnte ich anklicken, Namen musste ich explizit eingeben.
So weit ist das mit Deutschland gekommen, dass selbst Geschenkgutscheine zu Weihnachten inzwischen durch die Geldwäschekontrolle müssen. Dass selbst Weihnachtsgeschenke ihre Unschuld verloren haben.