„German free“ statt „Made in Germany“
Über Größenwahn, Moralsuppe, Bürokratie, Olaf Scholz im Allgemeinen und Annalena Baerbock im Besonderen.
Das Thema hatte ich neulich auch schon mal: Deutschland ist sein eigener Standortnachteil geworden.
Es gab mal eine Zeit, da war „Made in Germany“ noch ein Qualitätsmerkmal, da wollten die Leute unsere Produkte noch kaufen.
Inzwischen ist das nicht mehr so. Inzwischen wollen die Leute mit „Germany“ eigentlich nichts mehr zu tun haben. Ich hatte neulich mal einen Artikel dazu geschrieben: Mehr grüner Niedergang: „German free“ statt „Made in Germany“
Zu viel Moral, zu hohe Preise, zu wenig Technologiekompetenz: Wie die deutsche Politik es der Wirtschaft immer schwerer macht, mit der Weltspitze mitzuhalten. […]
Nun schreibt die WELT: Von wegen Rüstungsriese Deutschland – wie „Made in Germany“ plötzlich zum Makel wird
Der Begriff „German free“, also Produkte oder Projekte ohne deutschen Anteil, macht die Runde und wird inzwischen als Angstszenario der Branche diskutiert.
Nur wenige wollen sich dazu zitieren lassen. Eine Ausnahme ist der Chef von Airbus Helicopters Deutschland, Stefan Thomé. „Bei Kunden und in bestimmten Märkten wird mehr und mehr darüber nachgedacht, ob sie sich bei der Auswahl ihrer Produkte in die Abhängigkeit der Entscheidungshoheit Deutschlands begeben wollen“, sagt er im WELT-Gespräch.
Es gebe bereits Kunden, die explizit erklären: „Ja, das Produkt nehmen wir, aber es muss German free sein, also unabhängig vom deutschen Entscheidungsprozess“, so der Manager. Dies sei eine sehr bedenkliche Entwicklung. „Märkte fangen an zu reagieren. Wir sind dadurch bereits erheblich behindert und ich bin alarmiert.“
Zur Sorgenfraktion gehören auch die am Eurofighter beteiligten Unternehmen. Der Stopp aus dem Kanzleramt für weitere Lieferungen von 48 Eurofighter-Kampfjets nach Saudi-Arabien wegen der Einbindung in den Jemen-Konflikt schürt Ängste.
Riad könnte sich nunmehr dazu entscheiden, stattdessen vom französischen Dassault-Konzern den Kampfjet Rafale zu kaufen, lautet die Befürchtung. Sogar über einen Alleingang bei der nächsten Kampfflugzeuggeneration im Zukunftsprojekt FCAS wird spekuliert.
[…]
„Wenn Deutschland dabei mehr Restriktionen vornimmt als unsere Partner nachvollziehen können, werden unsere europäischen Partner nach Wegen suchen, Rüstungsgüter ohne deutsche Anteile zu produzieren.“ Dann folgt seine Warnung: „Der Dominoeffekt auf den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Glaubwürdigkeit des Bündnispartners Deutschland wäre gravierend.“
Das ist ein gefährlicher Effekt.
Nun kann man sich durchaus auf den Standpunkt stellen, dass man mit Rüstungsexporten vorsichtig und zurückhaltend sein soll. Das ist noch nicht per se unvertretbar. Man kann sich da durchaus neutral verhalten. Machen ja viele Länder. Aber wenn das nach Willkür aussieht, dann macht das eben einen ganz blöden Eindruck. Und wenn man beispielsweise Grüne hat, die vor der Wahl mit „keine Rüstungsexporte in Kriegsgebiete“ Wahlkampf machen und dann sofort die Ukraine mit Kriegszeug vollpumpen, macht das nun einen ganz komischen, vor allem unvorhersagbaren Eindruck.
Und das schlägt dann auch auf alles andere durch, weil es natürlich schrecklich unzuverlässig wirkt.
Bei einem wehrtechnischen Kongress der CSU Ende November in Donauwörth wurde Klartext geredet. Die Presse darf nur unter der Prämisse berichten, dass nicht identifizierbar ist, wer es gesagt hat. So warnte dort ein Branchenexperte vor einem Trend bei neuen Vorhaben wörtlich: „Inzwischen werden deutsche Anteile rausdesigned.“ Der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) warnte bereits im Herbst, dass Souveränität und Verteidigungsfähigkeit nicht gelingen können, wenn sich „unsere Bundesregierung beim Rüstungsexport einen allzu ‚schlanken Fuß‘ macht“.
Dieser Satz: „Inzwischen werden deutsche Anteile rausdesigned.“
Und das heißt im Klartext: Rot-Grün, besonders Scholz und Baerbock. Und deren rot-grün-linkes Moralgehampel. Das, was ich schon von der Konferenz beim NDR berichtet hatte: Der Tagesdiskurs bestimmt, nicht die Regel. Man weiß heute nicht, was morgen gilt. Entscheidungen so volatil wie das Geschlecht einer Sozialistin.
Nun könnte man ja sagen, wir sind Pazifisten und pfeifen auf die Rüstung. Gleichzeitig geben sie aber das Geld aus, das damit verdient wird. Und es schlägt eben auch auf alles andere durch.
Kommt davon, wenn man Leute wie Scholz und Baerbock, oder auch Leute wie Habeck und Kühnert auf solche Posten setzt, die über keine praktische Berufserfahrung verfügen. Und die dann unter doppeltem Größenwahn leiden:
- Persönlicher Größenwahn, weil die mit Null Erfahrung und ohne Befähigung daherkommen und meinen, sie könnten jedes Amt ausfüllen, einfach indem sie es sich „zutrauen“, so wie Baerbock erklärte, dass sie sich auch das Kanzleramt „zutraut“, obwohl sie zu dem Zeitpunkt über keinerlei Regierungs-, Führungs-, Berufserfahrung verfügte. Die konnte einfach gar nichts, und meinte, sie könnte gleich ganz nach oben auf die obersten Chefsessel. Frauenquote, Quereinsteiger, Quality is a myth. Und gleichzeitig gab es Unterstützungsgehampel von Frauen in Politik und Presse, die jubelten, dass sie es sich „zutraue“, die Frau von heute mehr ja auch nicht brauche.
- Moralischer Größenwahn, weil sie sich einbilden, besonders Baerbock, dass sich die ganze Welt Klein-Deutschland unterordne, weil wir die moralische Autorität schlechthin seien, wie der Papst, nur religionsübergreifend, und alle vor unseren Erkenntnissen erzittern und in Erfurcht erstarren werden.
Merkel war ja schon schlimm. Aber was rot-grün in nur zwei Jahren an Schaden angerichtet hat …