Ansichten eines Informatikers

Das heißt jetzt nicht mehr „Plagiat“. Das heißt jetzt „unterzitiertes Schreiben“

Hadmut
4.1.2024 23:44

Aktuelles vom Klauen im Allgemeinen und den Geisteswissenschaften im Besonderen.

Ich habt doch bestimmt diese Posse um Claudine Gay mitbekommen. Schwarze Politikwissenschaftlerin, von der schon mangels Output nicht nachvollziehbar war, wie sie überhaupt Professorin werden konnte, und die dann Präsidentin der Harvard University wurde. Aber auch da irgendwie nur Blödsinn gebaut, Harvard zur Klapsmühle gemacht und als eine von drei Top-Universitäten ja neulich blamiert, weil die Suppe aus Linken und Palästinensern da gerade den großen Antisemitismus ausrufen und Juden sich nicht mehr auf den Campus trauen.

Wie auch immer man das politisch sehen mag, es führte dazu, dass einige jüdische und andere Geldgeber den Universitäten die Geldhähne abdrehten. Und das Geld abzudrehen ist das einzige Argument, was man vor allem in den Geisteswissenschaften noch versteht. Sonst gibt es da argumentativ nichts mehr. Wenn das Geld fehlt, hilft es auch nicht mehr so viel, Frau, schwarz, oder gar schwarze Frau zu sein.

Dann kam noch heraus, dass in ihren ohnehin schon dürftigen Publikationen noch Plagiatsstellen zu finden waren. So akademisch gesehen von ihr eigentlich gar nichts mehr übrig bleibt. Was viele nicht stört, denn Quality is a myth, und „gar nichts“ ja genau das ist, was man von Geisteswissenschaftlern heute noch erwartet.

Jedenfalls war es dann doch zu peinlich, und man hatte sie schon aufgefordert, stil- und fakultätsecht irgendeine Rücktrittserklärung zu plagiieren.

Nun ist sie vorgestern tatsächlich zurückgetreten.

Aber, ach.

Natürlich legt man das gleich wieder entsprechend aus. Nicht sie wurde beim Plagiat ertappt. Sondern die bösen Konservativen haben die Plagiatswaffe eingesetzt:

Watch: They’re going to start watering down punishments for plagiarism like they did for thefts, carjackings, and assaults

They can’t let conservatives retake their hard fought gains on college campuses

It will no longer be known as “plagiarism” – they’ll call it “undercited writing” or some other PC euphemism

They’ll say plagiarism is a construct of white supremacy and must be abolished for “equity”

Like all Marxists before them, they swarm like locusts to destroy every great American institution built by centuries of meritocracy and hard work

If they win, academia’s credibility will completely implode

Thankfully we started fighting back with strategic weapons just in time

Und deshalb nennt man Plagiate jetzt nicht mehr Plagiate, das hört sich so negativ an, sondern “undercited writing”. Underzitiertes Schreiben. Zitatarmes Schreiben oder sowas.

Was mich an die Humboldt-Universität erinnert, diese Peinlichkeit für ihren eigenen Namen. Ich hatte doch mal eine Anleitung aus deren Gender-Studies zum „Wissenschaftlichen Schreiben“ analysiert, aus der hervor ging, dass sie wirklich gar keine Anforderung an „Wissenschaftliches Schreiben“ stellen, keine Verifikation, keine Definition, wirklich gar nichts außer der einen: Man muss alle Quellen angeben. Egal, was man abliefert, jeder Schwachsinn gilt als „wissenschaftlich“, man muss ihn nicht einmal selbst verstanden haben, es muss nichts stimmen und nichts zusammenpassen, man muss keinen Satz selbst schreiben – solange man nur alle Stellen angibt, von denen man abgeschrieben hat. Das reicht. Quality is a myth.

Der Plagiatsvorwurf ist jetzt eine neue Waffe der Konservativen.

Mag sein. Seine Texte selbst zu schreiben ist ja auch konservativ. Und bei Linken trifft die Waffe ja auch erstaunlich oft, eigentlich fast immer.

Was meint ihr, was los gewesen wäre, wenn man Donald Trump ein Plagiat nachgewiesen hätte.