Timing: Beckenbauer und der Bayerische Rundfunk
Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.
Ein Leser fragt an, wie es möglich sei, dass heute abend um 20:15 (wegen Brennpunktes zu den Bauernprotesten auf 20:30 verschoben) eine Dokumentation über Beckenbauer erscheint und genau an diesem Tag bekannt wird, dass er am Tag zuvor, gestern, am Sonntag, verstorben sei.
Weiß ich nicht.
Aber was für ein Timing.
Ich hatte zuerst vermutet, dass das eine ältere Doku ist, die sie jetzt schnell ins Programm gesetzt haben, aber in der Mediathek kommt am Ende der Doku Copyright 2024. Was insofern verblüfft, als es das „Copyright“ und das ©-Zeichen im deutschen und europäischen Recht so nicht gibt, aber immerhin zeigt, dass es eine Erstaustrahlung eines neuen Filmes ist.
Nun heißt es zwar in Berichten, dass er schon seit einiger Zeit schwer krank gewesen sei und ein Arzt ihm vor einiger Zeit nach einer Herzoperation gesagt habe, dass ein Herz so etwas nur noch ein halbes Jahr aushält, außerdem soll er als Folge anderer Krankheiten eine einsetzende Demenz gehabt haben, insofern war wohl nicht nur frühzeitig klar, dass er nicht mehr lange leben wird, ihm wohl auch selbst, er soll sich dazu ja auch geäußert haben, aber das Timing ist schon verblüffend.
Meine Vermutung wäre, dass die Doku, die vom Bayerischen Rundfunk kommt, da auf politischem Wege veranlasst wurde und der FC Bayern München dafür gesorgt hatte, dass da zum Abschied noch eine Doku kommt, weil die ja auch gewusst haben werden, wie es um ihn steht, das quasi so eine Art Abschiedsgeschenk hätte sein sollen, das er noch selbst sehen kann, und er dann doch etwas früher gestorben ist, als man vermutet hatte.
Das sieht jetzt zwar verblüffend nach exaktem Timing aus, aber ich habe eher den Eindruck, dass das Timing da schief gegangen ist, weil es auf mich so wirkt, als hätte er das selbst noch zum Abschied sehen sollen. So knapp vorbei ist auch daneben.
Wirft aber die Frage auf, wer genau eigentlich über das Programm der ARD entscheidet. Denn harmlos erscheint mir diese Koinzidenz nicht. Es riecht zumindest danach, als könnte der FC Bayern München oder die Bayerische Regierung beim Bayerischen Rundfunk Sendungen bestellen.