Ansichten eines Informatikers

Die Zivilgesellschaft

Hadmut
29.1.2024 20:24

Aktuelles vom Kommunismus und einem dubiosen Begriff.

Ich hatte vor 2 Jahren etwas über den Begriff der „Zivilgesellschaft“ geschrieben. Der Begriff wurde vom Gründer der Italienischen Kommunistischen Partei, Antonio Gramsci, erfunden und ist außerdem falsch übersetzt, denn er müsste eigentlich „Bürgergesellschaft“ heißen.

Tatsächlich wird darunter verstanden, die Bourgeoisie, deren Entscheidungen, durch kommunistische Strukturen, durch Unterwanderung, durch Räte zu ersetzen. Zur Etymologie:

Bourgeoisie f. ‘wohlhabendes Bürgertum’, marxistisch ‘die in der kapitalistischen Gesellschaft die wichtigsten Produktionsmittel besitzende und deshalb herrschende bürgerliche Klasse’. Frz. bourgeoisie ‘Bürgertum, Bürgerstand’ gelangt in der 2. Hälfte des 18. Jhs. zunächst mit diesem hinsichtlich seiner sozialen Geltung nicht genau festgelegten Inhalt ins Dt.; im Anschluß an den durch die Saint-Simonisten ins Frz. eingeführten Gebrauch ‘kapitalistische Ausbeuterklasse’, der sich in der frühen sozialistischen Bewegung einbürgert, verwenden Marx und Engels Bourgeoisie seit der Mitte des 19. Jhs. als gesellschaftswissenschaftlichen Terminus. Das Substantiv ist eine Kollektivbildung zu frz. bourgeois ‘Bürger’, ursprünglich ‘Bewohner einer Stadt’ im Unterschied zu Adel und Landbevölkerung, das als Bourgeois m. ‘Bürger’ (vereinzelt seit Mitte 18. Jh.), dann namentlich ‘Angehöriger der Kapitalistenklasse’ (Mitte 19. Jh.) ebenfalls ins Dt. entlehnt ist. Zugrunde liegt frz. bourg ‘Marktflecken’, hervorgegangen aus spätlat. burgus ‘Burg, kleine Festung’, das wohl griech. pýrgos (πύργος) ‘Turm, Mauerturm’ und germ. *burg- f. ‘befestigter Platz, Fluchtburg’ (woraus dt. Burg, s. d.) in sich vereinigt.

„Zivilgesellschaft“ ist also der Angriff der Kommunisten auf die Bourgeoisie, die Bürgerschaft, die Demokratie. Ich hatte das ja vor ein paar Tagen schon, dass die Kommunisten um Rosa Luxemburg, und vor allem sie selbst, den Begriff der Demokratie ins Gegenteil verdreht haben. Dass man aus der europäischen, griechischen, bürgerlichen Demokratie, in der der Bürger die Gewalt gegen den Staat hat, das Gegenteil macht, nämlich die „sozialistische Demokratie“, in der der Staat – und damit die Partei – ihre „Rechte“ gegen den Bürger durchsetzt.

„Zivilgesellschaft“ kommt als Begriff so schön daher, aber es ist der Angriff der Kommunisten auf die Bürgerschaft, das Wahlrecht, die Demokratie.

Ich hatte damals gebeten, darauf zu achten, wo dieser Begriff eingesetzt wird. Gerade ist er mir über den Weg gelaufen:

Die „Zivilgesellschaft“ macht genau das, was Antonio Gramsci wollte: Die Gesellschaft als Wählerschaft wird durch kommunistische Funktionäre ersetzt, die Demokratie ausgebelt, durch die Partei übernommen.