Beamte
Drei Zuschriften und eine Homeofficeleiche aus dem Reich der Beamten.
Zum seltsamen Verhältnis von Beamten zur Arbeit:
Erste:
Hallo Herr Danisch,
ich war selbst eine zeit lang Beamter bis ich von selbst gekündigt habe. Im weiteren Verlauf meines Lebens hatte ich es auch hin und wieder mit
Beamten zu tun. Meine Erfahrungen mit Beamten dies gilt auch für Angestellte im öffentlichen Dienst:
- wenn die nicht wollen dann geht nix. Kein Dienstherr greift da durch. Mag wohl an der Macht der roten Gewerkschaften und deren
Klüngeleien liegen.- nur ganz wenige haben Spaß und Freude an der Arbeit, die rocken
dann im wahrsten Sinne den Laden.
Diese wenige haben auch in dem Gebiet das sie betreuen ein sehr
gutes Fachwissen.
Der (faule)bequeme überwiegende Rest ruht sich auf deren
Lorbeeren bzw Leistung aus.
Die Anzahl der fleißigen Beamten ist so ungefähr einer auf zehn
bis fünfzehn.- Das Jammern wg Arbeitsmenge etc pp ist unglaublich. Schon ein
Blatt Papier in die Ablage zu legen ist ne Meisterleistung.- Fleißige Beamte werden nicht bzw ungern befördert. Die halten den
Laden/Dienststelle am laufen, die kann man nicht gehen lassen.
Einsatz und Leistung wird bestraft. Die werden ausgebremst.Mit freundlichen Grüßen
Den letzten Punkt kenne ich aber auch von Universität und teils sogar aus der Industrie: Wehe, Du kannst was. Dann bleibst Du für immer auf dem Posten. Wer dagegen gar nichts kann oder sogar schadet, wird hochbefördert oder fortgelobt.
Zweite:
Lieber Herr Danisch;
mit Bahnbeamten in der Verwandtschaft kann ich sagen, dass die solange nichts tun müssen, bis ihnen eine gleichwertige Aufgabe gegeben wird. Bei meinen Verwandten war das zB Aushilfe im Arbeitsamt.
Es gab speziell an der Ecke das interessante Rechtsproblem, dass ja früher die Gesellenprüfung als Schlosser oder Elektriker Einstellungs- und damit Verbeamtungsvoraussetzung beim Lokpersonal war. Was heisst nun gleichwertig? Darf er nun als Schlosser oder Elektriker eingesetzt werden?
Reine “studierte” Beamte, zB Lehrer, Juristen etc., kann man natürlich nicht zu irgendwas umschulen, da zu dämlich und auch unwillig. Die bleiben dann sitzen.
Das gleiche Thema haben wir übrigens im Angestelltenbereich bei der Elternzeit oder längerer Krankheit. Auch dort soll am liebsten derselbe Schreibtischstuhl wieder besetzt werden, was aber oft nicht klappt. Die Folge: Arbeitsgericht.
Die ehem. Bundespost hat das bekanntlich durch (freiwillige) Entlassung aus dem Beamtenverhältnis mit Auszahlung des Pensionsanspruchs gelöst; damals gingen ja die horrenden Abfindungen durch die Presse, 50.000DM bei Werkstudenten, bis zu 1Mio bei Längerdienenden (das war damals ein gut erhaltenes 6-Parteien-Mietshaus, also eine ziemlich gute Annäherung an die zu erwartende Pension).
Dritte:
Moin Herr Danisch,
Ihnen ist vollumfänglich zuzustimmen.
Ein hautnah Bekannter war – vor etwa [vielen] Jahren – im öffentlichen Dienst auf eine Projektstelle angestellt. Nach ca. [zweistellig] Dienstjahren unkündbar. – Dann fiel er aus politischen Gründen beim Dienstherrn in Ungnade. Der wollte ihn vom Projekt entfernen, was aus vertraglichen Gründen nicht ging, weil er nicht wollte. Da hat der Dienstherr ihm das Beamtentum schmackhaft gemacht und ihn nicht nur verbeamtet, sondern- gleich nach der Verbeamtung gegen seinen Willen- schwuppdiwupp in ein anderes Referat versetzt und ihn mit anderen Tätigkeiten betraut.
Weiter: Als Letzeres im Zuge einer Umstrukturierung aufgelöst wurde, mußte er gegen seinen Willen ( Disziplinarmaßnahmen drohten) wieder umziehen und erneut eine andere Tätigkeit ausführen. Es ging also noch vor 10 bis 15 Jahren.
Der Weigerungsschlendrian setzte kurz nach der Wende ein, als höhere Bundesbeamte nur gegen die sog. „Buschzulage“ (doppelte Besoldung) sich bereit erklärten, für eine befristete Zeit in den Osten zu gehen, um dort bei der Umgestaltung der Bundesbehörden mitzuwirken. Damit war die Büchse der Pandora geöffnet.
Was das heute mental bewirkt, können Sie bei Blogger Danisch nachlesen…Viele Grüße
Und einen Hinweis habe ich noch bekommen: Beamter im Westerwald jahrelang im Homeoffice vergessen
Über fünf Jahre lang soll der Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain in Rheinland-PfalzGehalt bezogen haben – ganz ohne zu arbeiten. Laut einem Gutachten der Kommunalaufsicht des Kreises Altenkirchen, über das mehrere Medien berichten, sei der leitende Beamte für diese gesamte Zeit im Homeoffice gewesen, für das ihm niemand eine Aufgabe zuwies.
Wie die Kommunalaufsicht in einer Mitteilung schreibt, die unter anderem dem SWR vorliegt, hatte sie den Fall wochenlang geprüft und sei zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen: Der Schaden für die Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain durch den untätigen Beamten beläuft sich auf 600.000 Euro. Demnach setze sich die Summe sowohl aus dem Gehalt als auch aus weiteren Kosten, wie der Krankenversorgung sowie Pensionsansprüchen zusammen.
Steht auch bei der Westfalenpost.
Das Beamtentum ist auch zu einer Methode linker Staatsplünderung geworden.