Jeder ist jetzt Fachkraft
Nächste Stufe der Gesellschaftsverblödung.
Das „Bildungsministerium“ unter Bettina Stark-Watzinger will laut Legal Times Online den „Fachkräftemangel“ bekämpfen, indem es einfach den Begriff der „Fachkräfte“ aufbohrt und auf Abschlüsse verzichtet, jahrelange Berufspraxis anerkennen will:
Menschen ohne formalen Berufsabschluss sollen erstmals einen Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Qualifikationen erhalten. Das sieht ein Gesetzentwurf von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger vor, den das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. “So wird aus einem verpassten Abschluss eine zweite Chance”, erklärte die FDP-Politikerin.
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Angesprochen sind Personen, die zwar keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, aber
mindestens das Eineinhalbfache der vorgeschriebenen Ausbildungszeit in dem jeweiligen Beruf gearbeitet haben. Auch berufliche Kompetenzen, die in Behindertenwerkstätten erworben wurden, sollen dadurch öffentlich-rechtlich zertifiziert werden. Menschen ohne formalen Berufsabschluss soll damit ermöglicht werden, ihre Berufserfahrung und ihre Kompetenzen sichtbar zu machen und wieder Anschluss an das Bildungssystem und den Arbeitsmarkt zu bekommen. Das sogenannte Feststellungsverfahren soll von den gleichen Gremien durchgeführt werden, die sonst am Ende einer Ausbildung die Prüfungen vornehmen. Daneben sieht das Gesetz unter anderem durch den Abbau von Schriftformerfordernissen die weitere Digitalisierung und Entbürokratisierung der beruflichen Bildung vor. Nun entscheiden Bundestag und Bundesrat über das Vorhaben.
Wie lange dauert ein Führerschein heute? Einen Monat? Es gibt Fahrschulen, die das in einer Woche als Steilkurs anbieten. Also so 6 Wochen Fahren ohne Führerschein, und dann bekommt man ihn auch ohne Fahrprüfung. Oder?
LKW 10 Wochen. Ich habe damals bei der Bundeswehr den LKW-Führerschein in 6 Wochen gemacht, also reichen dann künftig 10 Wochen LKW-Fahren ohne Führerschein, zack, bekommst Du den. Oder?
20 Jahre Medizinmann im Busch mit Voodoo und Zauber, geht als Chirurg durch?
Herrje, müssen die verzweifelt sein.
Aus dem Gesetzentwurf:
Die duale Berufsbildung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, die sich teilweise durch die Pandemie verstärkt haben:
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stagnierte zuletzt auf dem reduzierten Niveau der Corona-Pandemie. Betriebe stehen vor immer größeren Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Weniger junge Menschen entscheiden sich im langfristigen Trend für eine duale Berufsausbildung. Die Folge: Das Angebot an qualifizierten Fachkräften kann die Nachfrage in immer mehr Berufen nicht mehr decken.
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Zwei zentrale Themen für die Zukunft, Attraktivität und Integrationsfähigkeit der beruflichen Bildung, die im BBiG und in der HwO umzusetzen sind, waren 2020 noch nicht reif für eine gesetzliche Umsetzung:
1. berufliche Handlungsfähigkeit, die unabhängig von einem formalen Berufsausbildungsabschluss erworben wurde, aber einer Berufsausbildung vergleichbar ist, festzustellen und zu bescheinigen „Validierung“ und im System der beruflichen Bildung anschlussfähig zu machen sowie
2. die konsequente Ermöglichung von digitalen Dokumenten und medienbruchfreien digitalen (Verwaltungs-)Prozessen in der beruflichen Bildung.
B. Lösung
Beide Themen sollen entsprechend dem Auftrag des Koalitionsvertrages nun als Bestandteil der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung mit dem BVaDiG umgesetzt werden. Mit der gesetzlichen Verankerung des Feststellungsverfahrens wird zudem eine Vereinbarung aus der Nationalen Weiterbildungsstrategie umgesetzt
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Der Entwurf sieht daher im Einzelnen insbesondere vor:
1. die anschlussfähige Feststellung und Bescheinigung von individueller beruflicher Handlungsfähigkeit, die einer Berufsausbildung vergleichbar ist („Validierung“) im System der dualen Berufsbildung nach dem BBiG und der HwO,[…]
Weiß nicht mehr, wann wurden in Deutschland die Gewerke, die Handwerksrollen, die Berufsausbildung, der Geselle und der Meister erfunden? War das nicht so um 1500?
Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert nahmen die berufsständischen Regelungen, zum Beispiel zur Lehrzeit, zum Lehrgeld, dem Gesellenstück, der Walz oder der Meisterprüfung mit dem Ansteigen der Komplexität der Berufskonzepte und der fortschreitenden Spezialisierung weiter zu. Die zeitgenössische Ständeliteratur verzeichnete die wichtigsten Handwerke, Verrichtungen, Arbeitsgegenstände und Arbeitsmittel. Wandernde Gesellen erlernten, überlieferten und verbreiteten unterschiedliche Arbeitstechniken. Zudem erfolgte durch die Walz ein gewisser Arbeitsmarktausgleich. Arbeitszeugnisse der Handwerker waren häufig kalligraphisch kunstvoll ausgestaltete Handwerkskundschaften. Handwerk hatte sprichwörtlich einen goldenen Boden.[3] Berufswahl erfolgte zumeist standesgemäß nach der Ständeordnung. Frauen, Juden, unehelich geborenen Menschen und Nachkömmlingen von sogenannten Ehrlosen (zum Beispiel Henkerskinder) blieb der Zugang zu traditionellen Handwerken häufig verwehrt.
Männer haben unsere Gesellschaft in über 500 Jahren aufgebaut. rot-grün-feministisch haben sie in 50 Jahren wieder zerstört.