Frisch festgenommen: RAF
Ach, gar: [Nachtrag 2]
Die Polizei hatte ja zuletzt den Fahndungsdruck auf drei seit langem gesuchte Alt-RAF-Terroristen deutlich erhöht, die inzwischen nur noch als ordinäre Räuber unterwegs sein sollen. International sollen die unterwegs sein. Heiße Meldung: RAF-Terroristin Daniela Klette wurde festgenommen.
Wo? In Berlin-Kreuzberg.
Brüller 1: Die Morgenpost meint:
Die Festnahme am Montagabend erfolgte vor allem durch die Polizei aus Niedersachsen, die Berliner Polizei war nur als Unterstützung dabei.
Brüller 2: Die Straße, die auf dem Foto gezeigt wird, kommt mir sofort bekannt vor. Und tatsächlich: Laut Morgenpost ist es der Straßenname der nächsten Querstraße. Das ist nur rund 100 Meter von mir entfernt, an dem Haus bin ich schon unzählige Male vorbeigelaufen.
Auf der einen Straßenseite – wo früher die Mauer stand – sind schöne, ganz neue Eigentumswohnungen, das ist Berlin Mitte, auf der anderen Seite ziemlich alte und abgewohnte, schäbige Wohnblocks, die schon zu DDR-Zeiten dort, direkt an der Mauer standen, und mitten auf der Straße läuft die Pfastersteinlinie, die die frühere Lage der Mauer zeigt. Dort sind es nur ein paar Meter Abstand, ob man in Mitte oder Kreuzberg wohnt, aber es ist ein Riesen-Unterschied. Mitte ist halbwegs ordentlich, Kreuzberg ist vergammelt. Deshalb sieht man auf dem Foto auch zwei völlig unterschiedliche Straßenseiten.
Allerdings ist mir das Haus auch deshalb immer – negativ – aufgefallen, weil die da ihren Müll oft vor und neben die Müllcontainer werfen und deshalb da immer viele Ratten sind. Wenn man da so abends in der Dämmerung vorbeiläuft, kann das passieren, dass einem da zwei, drei Ratten vor den Füßen rumflitzen. Die haben überhaupt keine Angst oder Scheu vor Menschen, sind allerdings auch nicht aggressiv, greifen in keiner Weise an oder so etwas.
Nachtrag: Ich hatte ja schon mal erzählt, dass der spätere RAF-Terrorist Christian Klar in seinen Jugend-Tagen bei meinen Großeltern beim Einzug in ihr Häuschen in Karlsruhe damals geholfen hat, das Sofa reinzutragen. Irgendwo in der Nachbarschaft wohnten Verwandte von dem, und der war zufällig gerade da und hat meinen Großeltern spontan beim Tragen geholfen und von meiner Großmutter ein Stück Kuchen dafür bekommen. Sie fand, er sei ein sehr liebenswürdiger, hilfsbereiter junger Mann gewesen.
Als ich dann Jahre später in Karlsruhe studiert habe (dass meine Großeltern dort wohnten, war einer der Gründe für mich, nach Karlsruhe zu gehen), habe ich an der Uni erfahren, dass dort nicht nur sehr viel Linksextreme unterwegs sind, sondern die auch von der DDR geführt, angeleitet, finanziert wurden.
Das ist wohl kein Zufall, dass die wohl jetzt in Berlin Kreuzberg lebte, wo sich heute der Linksextremismus um alte Stasi-Kader herum verdichtet.
Nachtrag 2: Stirnrunzeln bekommt man aber von dem, was die WELT dazu schreibt. Denn normalerweise würde man ja erwarten, dass da da drei SEKs mit dem dicken Panzer kommen, wenn eine TOP-RAF-Terroristin festgenommen wird, weil ja damit zu rechnen wäre, dass die sofort schießt oder Bomben zündet. Erstaunlicherweise habe man aber nur einen einzelnen, gewöhnlichen Streifenwagen hingeschickt, mit normalen Polizisten. Um mal „die Adresse aufzusuchen“. Als ob man RAF-Terroristen nicht damit warnte.
Dazu heißt es, dass die RAF-Taten – außer Mord, der ihr aber wohl nicht vorgeworfen wird – verjährt seien und sie nur noch wegen der Raubüberfälle gesucht würde.
Als ob das die Leute weniger gefährlich und aggressiv machen würde, zumal die bei ihren Raubüberfällen ja auch mit hoher Kriminalität und Waffeneinsatz vorgegangen sind.
Zur Festnahme einer RAF-Terroristin, auch wenn das verjährt ist und sie nur noch wegen bewaffneter Raubüberfälle gesucht wird, einen einzelnen Streifenwagen zu schicken, der auch noch als solcher gut erkennbar ist, um sich mal umzugucken und die Adresse mal aufzusuchen, ist wohl äußerst diletantisch. Zumal man ja noch zwei weiterer Leute sucht.
Ich hätte da erwartet, dass man das erst einmal observiert, und sie dann beim Verlassen des Hauses auf der Straße festnimmt, um dann das Haus zu evakuieren und einen ferngesteuerten Roboter die Wohnung auseinandernehmen lässt.