Kollegen fürs Leben
Hähähä. Ossis und Wessis.
An der Grenze zur DDR lief es auch nicht immer Glatt und so klärte man Ärgernisse gleich vor Ort. Wie hier in Berlin 1986 pic.twitter.com/GRe5i2ydbL
— Die Retrokiste – Erinnerungen an Gestern (@DieRetrokiste) March 28, 2024
Fast wie an der Grenze zwischen Indien und Pakistan, nur etwas formeller und höflicher. Immerhin grüßen sie sich noch formal, und allen scheint klar zu sein, dass sie das nicht so persönlich meinen, sondern nur von oben vorgegebene Texte runterlesen. Zumindest beim Wessi ist der ja auch ganz kurz, und da habe ich den Eindruck, dass das sogar Absicht war, dass der Text wie vorgegeben und vorgelesen rüberkommt, damit das schön ministerial wirkt.
Was mir daran auffällt: Der Kassettenrekorder ist ein Philips N2212, genau so einen hatte ich als Kind.
Noch ein Detail, das auf Twitter aufgefallen ist: Polizei Ost ist glattrasiert, Polizei West trägt den obligatorischen Schnauzer.
Warum haben die eigentlich nicht angerufen oder einen Brief geschickt, sondern eher untere Dienstgrade da zum direkten Gespräch beordert? Es scheint ja auch westlicherseits der Mauer gewesen zu sein. War da nicht die Gefahr, dass die dann einfach im Westen bleiben? (Vermutlich durften nur die ganz ideologiereinen mit Familienbindung überhaupt an die Grenze.)
Von eher allgemeinem Interesse ist aber die Frage, die auf Twitter einer stellt: Genau die vier Leute müssen dann doch ab 1990 Kollegen geworden sein.
Das wäre mal überaus interessant zu wissen, wie da der Tonfall war, wenn die sich plötzlich ohne den Hintergrund der verfeindeten Staaten, vielleicht in der Umkleide am Spind, wiedergetroffen haben. Einfach wird das nicht gewesen sein.
Ich weiß noch, dass das bei der Bundeswehr und NVA nicht ganz einfach war, dass die, gegen die man gestern noch kämpfen sollte, jetzt die Vorgesetzten sein sollten und man plötzlich die Uniform des Klassenfeindes tragen sollte.