Ansichten eines Informatikers

Korrelation und Kausalität

Hadmut
24.4.2024 23:00

Sie lernen es nie.

Frauen

Frauen sterben seltener, wenn sie von Frauen behandelt werden

Patientinnen könnten davon profitieren, im Krankenhaus von einer Frau und nicht von einem Mann behandelt zu werden. Denn: Laut einer Studie sinkt in diesem Fall die Sterblichkeitsrate. Dafür gibt es drei Vermutungen.

Ältere Frauen, die im Krankenhaus von einer Ärztin statt von einem Arzt behandelt werden, haben bei bestimmten Erkrankungen eine geringere Sterblichkeitsrate. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine japanische Studie, die im Fachblatt „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht wurde.

[…]

Laut dem Team von Forschern der Universität Tokio und der Universität von Kalifornien in San Francisco waren die Sterblichkeitsraten innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlung bei Frauen, die von Ärztinnen behandelt wurden, etwas niedriger. Insbesondere bei Nervensystemerkrankungen wie Demenz. Zudem mussten Frauen bei Erkrankungen der Nieren und Harnwege seltener ein weiteres Mal in die Klinik, wenn sie von Ärztinnen behandelt worden waren.

Entsetzlicher feministischer Quatsch. Eine Korrelation ist keine Kausalität. Ich habe ja früher viel darüber geschrieben und empfohlen, zur kritischen Prüfung immer mal die Kausalität umzudrehen. Machen wir das mal: Man könnte genauso gut herauslesen, dass Frauen, die nur leicht und nicht ernstlich krank sind, auch zu Ärztinnen gehen, während die schweren, ernsten Fälle, die wirklich einen Arzt brauchen, dann eher zu Männern gehen.

Aber es gilt mal wieder, dass wer eine Korrelation findet, sich eine Kausalität frei aussuchen darf.

Dem Leser zur Übung überlassen:

Arbeit

Der Mann beschreibt sich als ver.di-Chefökonom und ehem. Kandidat für den SPD Bundesvorsitz, und genau so schreibt er auch:

Der meint, dass kürzere Arbeitszeiten und Produktivitätssteigerungen miteinander korreliert sind, und deshalb Arbeitszeitverkürzungen notwendigerweise die Produktivität steigern würden, und wir mehr produzieren würden, wenn wir weniger arbeiten, weil damit eine höhere Produktivität erzwungen würde. Dass also die Arbeitszeitverkürzung durch eine über-reziproke Produktivitätssteigerung überkompensiert wird. Einfach so, weil es „Kapitalismus“ sei.

Nach der Logik müsste die Produktivität gegen Unendlich gehen, wenn wir einfach gar nicht mehr arbeiten.

Das ist natürlich marxistischer Schwachsinn, weil die Produktivitätssteigerungen ja nicht durch kürzere Arbeitszeiten erzwungen wurden, sondern umgekehrt der technische Fortschritt höhere Produktivität und damit kürzere Arbeitszeiten ermöglichte. Dampfmaschine, Motor, Strom, Computer, Internet, KI usw.

Der Knackpunkt ist, dass man nicht einfach auf Befehl die Produktivität erhöhen kann. Nicht nur, weil es dazu immer einen Technologiesprung brauchte, der gerade – außer vielleicht bei KI und teils in Robotik – nicht oder nicht in nächster Zeit abzusehen ist. Sondern auch, weil es viele Hinweise gibt, dass wir die Produktivität nicht nur nicht mehr steigern können, sondern gesellschaftlich schon nicht mehr in der Lage sind, sie auf dem aktuellen Stand zu halten. Die immer längeren Wartezeiten für Termine zeigen das.

Das ist also Quatsch aus dem Hause ver.di.