Ansichten eines Informatikers

Die Selbstzerhassung des Humza Yousaf

Hadmut
29.4.2024 17:57

Die Schotten-Version von Streit mit den Grünen – oder Go woke, get broke.

Ich dachte heute morgen erst, da wäre bei einer Meldung etwas schief gelaufen. Der schottische Premierminister Humza Yousaf sei zurückgetreten. Ich wusste gar nicht, dass die Schotten einen dieser Namenskategorie als Premier haben.

Haben sie schon – also, sie hatten. Weil ja nun zurückgetreten.

So ganz durchkapiert habe ich es auch noch nicht. Das Fachblatt für schottische Innenpolitik, die BILD, schreibt etwa, dass er als Parteivorsitzender der schottischen Nationalpartei SNP zurücktrete, weil deren Koalition mit den Grünen geplatzt sei, nachdem er wegen eines Streites um die schottischen Klimazielen die Koalition mit den schottischen Grünen für gescheitert erklärt hatte, und die daraufhin ihrerseits erklärten, dass sie bei einem Misstrauensvotum, das wohl diese Woche stattfinden sollte, nicht mehr für ihn stimmen würden, und er seiner Abservierung durch Rücktritt zuvorkam. Geht also um Streit um Klima und Streit mit den Grünen.

So in etwa schreiben es auch viele anderen Medien, hört sich auch plausibel an, dass er einem Misstrauensvotum zuvorkommen wollte.

Gänzlich anders liest sich das dagegen auf Zerohedge: ‘Anti-White’ Scottish First Minister Quits After Disastrous ‘Hate Crime Law’

Da nämlich heißt es, er, Sohn pakistanischer Einwanderer, habe sich selbst mit einem katastrophal schlechtem ‘Hate Crime Law’ gegen die Wand gefahren.

Er sei nämlich durch und durch woke, für Immigration und DEI (Diversity, Equity and Inclusion), und er sei auch der – ach, ich erinnere mich, jetzt geht mir ein Licht auf – der sich im schottischen Parlament darüber beschwert hatte, dass da zu viele Weiße säßen:

Ach, der Vogel ist das. Zerohedge fragt, wie es auch sonst aussehen sollte, da die Schotten zu 96% „white“ seien. Mich würde ja mal interessieren, warum seine Eltern von Pakistan nach Schottland ausgewandert sind, wenn es da so schlimm und weiß ist.

Der nun also habe massiv Politik für Immigration und für Gaza gemacht, und behauptet, Schottland würde von Immigration wirtschaftlich profitieren, was sich nur nie habe belegen lassen.

Und der nun habe ein Gesetz gegen Hasskriminalität gemacht, das so ziemlich alles verbiete, darunter auch Kritik oder sogar nur Skeptizität gegenüber der Gender Fluid Theory oder der Trans Identity. Wer eine Transperson misgendere oder beim falschen Pronomen nenne, könne damit im Gefängnis landen:

Beyond his insistence on going against the growing public opposition in Scotland to more migrants being allowed into the country, Yousaf’s biggest mistake was the passage of his now wildly unpopular “Hate Crime Act.” The law which recently went into effect criminalized many forms of speech including criticism or skepticism of gender fluid theory and trans identity. Misgendering and misuse of a trans person pronouns could now land a Scottish citizen in jail.

Das nun habe die schottische Öffentlichkeit so empört, dass sie die Polizei mit – wohl auch falschen – Anzeigen nach diesem Gesetz gegen Politiker und Transaktivisten geflutet haben, und zwar so intensiv, dass gar nichts mehr ging.

Allein in der ersten Woche nach Inkrafttreten des Gesetzes – anscheinend war das Ende März oder Anfang April, als erst vor ein paar Tagen – habe es 8000 Anzeigen gegeben, mehr als das in den vergangenen Jahren jeweils im ganzen Jahr. Die Polizei habe kapituliert, weil diese Menge nicht zu bewältigen sei.

In der Folge dessen sei seine Popularität völlig abgestürzt und er einfach erledigt gewesen.

Die große Frage ist also: Wer hat recht?

  • die hiesige Presse, die es als Klimastreit mit den Grünen darstellt,
  • oder Zerohedge, wonach er als durchgeknallter woker Spinner und Migrationsaktivist mit einem bekloppten Gesetz die Polizei lahmgelegt und die Bevölkerung gegen sich aufgebracht habe?

Sagen wir es mal so: Wenn das zweite stimmte, würde unsere Propagandapresse trotzdem das erste behaupten, weil sie uns das zweite nie mitteilen würde.