Ansichten eines Informatikers

Attentat auf slowakischen Regierungschef Robert Fico

Hadmut
15.5.2024 19:22

Offener Kampf rechts-links?

Schon vor über einer Stunde ging die Meldung rum, dass auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico geschossen worden sei, er sich in höchster Lebensgefahr befinde und so schwer verletzt sei, dass er nicht mal mehr in die Hauptstadt habe transportiert werden können. Vier Schüsse seien gefallen, davon habe einer Fico in die Brust getroffen. Angeblich habe ein einzelner Täter geschossen, der auch festgenommen worden sei, ein 71-jähriger Mann.

Nun muss ich zugegeben, dass mir der Name Robert Fico bis vor einer Stunde gar nichts sagte, und mir die politische Lage in der Fragmenten der zerfallenen Tschechoslowakei auch nicht klar ist, weil sie mich auch nur am Rande interessierte, bei mir nur so ungefähr hängen geblieben war, dass sich Tschechien nach Westen/EU orientiere (und das Wort schwer auszusprechen ist, man aber keinesfalls mehr „Tschechei“ sagen dürfe, weil das Nazi-Sprech wäre), Prag sehr schön ist und ich da nette Leute vorgefunden habe. Viel mehr ist mir da jetzt nicht präsent.

Deshalb vermag ich dieses Attentat auch nicht aus eigenem Wissen einzuordnen.

Ein Leser schrieb mir jetzt aber, dass Fico EU-kritisch sei, und selbst die Tagesschau schreibt:

Ficos Kurs in der Kritik

Kritiker befürchten, dass die Slowakei unter Fico ihren prowestlichen Kurs aufgeben und sich an Ungarn und dessen populistischen Regierungschef Viktor Orban orientieren könnte. Zuletzt hatte es immer wieder Proteste in der Slowakei gegen die Politik Ficos gegeben.

Das drängt den Gedanken auf, dass es ein Attentat von links gewesen sein muss, Großraum Antifa. Von rechts nach dieser Lage wohl sicherlich nicht.

Fängt man jetzt also an, Politiker umzulegen, die nicht in die Euwjetunion wollen? Hat das mit der EU-Wahl zu tun?

Der Angriff löste international Bestürzung aus. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach auf der Plattform X von einem “feigen Attentat”, das ihn sehr erschüttere. “Gewalt darf keinen Platz haben in der europäischen Politik”, so Scholz weiter.

Das geht mir so auf die Nerven, dieses immer gleiche, immer dumme Kondolenz- und Mitgefühlgeschwätz. So ein Attentat hat mit Sicherheit einen ganzen Katalog verwerflicher Eigenschaften und Attribute, nur eines ganz sicher nicht: Feigheit. Auf einen Politiker in einem Pulk von Sicherheitsbeamten, in einem Rudel von bewaffneten Polizisten zu schießen, ist so ziemlich alles, nur eines eben nicht: „feige“. Man muss ja damit rechnen, entweder selbst erschossen oder für den Rest des Lebens im Keller eines Gefängnisses eingemauert zu werden. Und bei jedem Unglück sind dann auch unsere Gedanken bei den Opfern, obwohl keine Sau die Opfer kennt oder auch nur weiß, wer sie sind.