Ansichten eines Informatikers

Ein Master in Gesellschaftstheorie

Hadmut
19.5.2024 13:09

Vom Absturz der Universitäten.

Es fing eigentlich damit an, dass mir Twitter/X aus irgendeinem Grund das da in die Timeline spülte:

Was mir unmittelbar als dummes Geschwätz auffiel, denn

  • Er ist laut Twitterprofile und Gehabe „Antifaschist“, aber weiß nicht, was Faschismus ist und merkt nicht, dass er sich selbst faschistisch benimmt, denn Faschismus ist eine Methodik und keine politische Auffassung.
  • Er weiß nicht, was das Wort „Artikulation“ bedeutet.
  • „Gesindel“ ist ein Diminutiv zu „Gesinde“ und erstmals im 16. Jahrhundert belegt. „Gesinde“ ist seit dem 8. Jahrhundert, in lateinischer Form ab dem 6. Jahrhundert belegt. Also erweislich kein „Nazisprech“.
  • Er meint, darüber entscheiden zu können, ob andere sich zu „verpissen“ haben.
  • Sein Profilbild macht einen ungepflegten Eindruck.
  • Es ist nicht erkennbar, worin seine Arbeit und sein Broterwerb bestehen, im Gegenteil steht da so etwas wie „Publizist, Umweltaktivist, Antifaschist“, doch weder von den Büchern, noch von den Verlagen hätte ich je gehört.

Deshalb hatte ich auch gefragt, welchen Beruf er erlernt habe, und woher er seine Kenntnisse über den Begriff des Faschismus beziehe. Denn anscheinend weiß er gar nichts darüber, hält es für ein allgemeines Schimpfwort ohne sachlichen Bedeutungsgehalt.

Auch andere Tweets geben beredt Auskunft über dessen Bildungsniveau:

Ich kenne den Mann nicht, aber er machte spontan den Eindruck nach diesem verhängnisvollen Gebräu aus einerseits Überheblichkeit, Narzissmus, Egozentrismus, Arroganz und andererseits völliger Bildungsferne, wie man sie so oft bei Linken findet, denen nur die eigene Unbildung erlaubt, sich mittels so vieler Denkfehler für schlauer als andere zu halten. Schon ab mittlerer Bildung merkt man, was für einen Unsinn dieses Milieu vertritt.

Ins Bild passt dann auch das:

So etwas kann man auch nur von sich geben, wenn man von Wissenschaft und Universitäten so gar keine Ahnung hat. Denn weder ist das beim Klima tatsächlich so einseitig, noch hätte Wissenschaft jemals nach dem Mehrheitsprinzip funktioniert. Nahezu alle großen wissenschaftlichen Entdeckungen der letzten 10.000 Jahre sind Erkenntnisse Einzelner, die sich gegen die Mehrheit gestellt haben. Erst seit wir hochkomplizierte physikalische Experimente betreiben, an denen viele Menschen jahrzehntelang bauen und zwangsläufig stark kooperieren müssen, sind das eher Teamerkenntnisse geworden.

Wissenschaft geht nicht nach Mehrheit. Wissenschaft geht nach Begründung und Beweis.

Außerdem hatte ich das ja schon mehrfach beleuchtet, wie diese Mehrheitskonsense heute gemacht werden. 90% der Konsensteilnehmer sind Ideologen, Quotenfrauen, Versorgungsempfänger, Gewerbsschwätzer, die vom Thema keinen blassen Schimmer haben und an einer Universität einfach gar nichts verloren hätten, und die einfach immer sagen, was die Mehrheit sagt. Und wer am Konsens nicht teilnimmt, der wird kaltgestellt, abgesägt, rausgeworfen oder wegen sexueller Belästigung eingeknastet.

Kein Mensch, der jemals Wissenschaft von innen gesehen und nur entfernt verstanden hat, würde einen solchen Blödsinn von sich geben. Zumal es auch selbstwidersprüchlich ist: Denn sie schimpfen ja immer auf „Konservative“ und wollen „progressiv“ sein – die Mehrheit, der Konsens ist aber immer „konservativ“, und das Progressive stets eine Minderposition. Das ist also nicht nur unwissenschaftlich so zu denken, da steckt auch nicht für 20 Pfennig Grips dahinter.

Übrigens interessierte sie sowas bei Gender auch nicht. Bei Gender ist das auch so, dass die überwältigende Mehrheit weiß, dass es Männlein und Weiblein gibt, und ein paar Spinner nach Social Media Konsum mit dem Gender-Schwachsinn daherkommen. Es sind nicht die Maßstäbe, die mich so besonders ankotzen. Es sind die doppelten.

Da schickt mir doch einer in Beantwortung meiner Frage nach dem Beruf mit dem Hinweis „Nicht lachen…“ das da:

Da könnte ich ewig drüber spotten, auch über das Lebensalter des Erwerbs, aber das hieße Eulen nach Athen zu tragen, denn das wird auf Twitter schon verspottet. Viele Kommentare laufen darauf hinaus, dass man damit ja auch nicht mehr Sozialhilfe bekomme, dass das nur ein 4-Semester-Kurzstudium wäre, dass das zu keinem erkennbaren oder ausführbaren Beruf führe und so weiter.

Ich habe von dem Fach noch nie gehört, auch nicht als Studiengang. Würde ich „Gesellschaftstheorie“ als Begriff hören, würde ich das für den Titel irgendeines Alibiwerkes halten, das als Buch in irgendeiner Bibliothek ungelesen vor sich hin rottet. Studycheck sagt dazu:

Das Studium “Gesellschaftstheorie” an der staatlichen “Uni Jena” hat eine Regelstudienzeit von 4 Semestern und endet mit dem Abschluss “Master of Arts”. Der Standort des Studiums ist Jena. Das Studium wird als Vollzeitstudium angeboten. Insgesamt wurde das Studium bisher 2 Mal bewertet. Dabei hat es im Durchschnitt 3.8 Sterne erhalten und liegt somit unter dem Bewertungsdurchschnitt der Universität (4.0 Sterne, 1786 Bewertungen im Rating). Besonders gut wurden die Kategorien Studieninhalte, Dozenten und Lehrveranstaltungen bewertet.

Und dort die Bewertungen

Frankfurter Schule Reloaded
Gesellschaftstheorie (M.A.)

Wer Lust auf (kritische) Gesellschaftstheorie(n) hat, ist hier genau richtig aufgehoben. In der Module ist man bis auf wenige Pflichtveranstaltungen sehr frei, ich habe beispielsweise viele Seminare in der Philosophie belegt und konnte meine Kant- und Hegelstudien etwas ausbauen. Aber auch in der Soziologie gab es richtig viele tolle Kurse, z. T. zu sehr aktuellen Themen und mit großem Engagement der Dozierenden. Leider ist die Bibliothek schlecht ausgestattet, die ThULB hat kaum Lizenzen für Journals und e-Books. Dafür kann aber der Studiengang nichts.

Kritische Theorie reloaded
Gesellschaftstheorie (M.A.)

Über die Wahl, für mein Masterstudium nach Jena zu gehen und Gesellschaftstheorie zu studieren, bin ich mehr als glücklich. Ich denke, es gibt in ganz Deutschland keine bessere Möglichkeit, Lehrveranstaltungen zur Kritischen Gesellschaftswissenschaft nach Façon der Frankfurter Schule zu belegen. Zudem kann man aus einer vielfältigen Auswahl an Themengebieten ein individuelles Curriculum zusammenstellen.
Der Leseaufwand ist, erwartungsgemäß, sehr hoch und für gute Noten erfordern die meisten Dozierenden einiges an Leistung. Es handelt sich dabei v.a. um eigenverantwortliche Vorbereitung und um ein tiefgehendes Verständnis. Wer gerne auswendiglernt und wenig eigene Gedanken hat, ist hier eher fehl am Platz.
Die Betreuung des Studiums durch den Studiengangskoordinator ist einwandfrei. Leider ist die Bibliothek nicht so gut ausgestattet, Thüringen hat nicht so viel Geld wie andere Bundesländer.

Thematik super, alles andere naja
Gesellschaftstheorie (M.A.)

An sich bietet der Studiengang sehr interessante Inhalte. In den Seminaren jedoch sind viele viel zu oft einer Meinung, sodass kaum eine konstruktive Diskussion zu stande kommt. Das ist wirklich schade. Die Uni ist leider auch sehr überfüllt, der Studiengang hingegen hat eine angenehme Größe.

Aha. Es geht also nur um marxistisches Geschwätz und Gemecker, man sucht sich das Curriculum selbst aus, und alle sind einer Meinung, und glauben deshalb, dass sie recht haben.

Die Uni selbst hat auch Webseiten dazu, die den Studiengang so beschreiben:

Beschreibung

Im Zentrum des Masterstudiengangs Gesellschaftstheorie steht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Entstehung, Statik und Dynamik gesellschaftlicher Formationen. Hierbei wird das Institutionengefüge daraufhin befragt, inwiefern es in der Lage ist, die grundlegenden Bedingungen für soziale Kooperation bereitzustellen.

Der forschungsorientierte Studiengang vermittelt sozialphilosophisch zwischen den verschiedenen Bereichen Soziologische Theorie, Praktische Philosophie, Politische Theorie und Angewandte Ethik. So sollen für zeitdiagnostisch identifizierte Probleme der Steuerbarkeit und Organisation von Gesellschaften realisierbare Handlungsalternativen aufgezeigt werden.

Die Besonderheit des Studiengangs liegt in der methodischen Pluralität und dem multiperspektivischen Zugriff der beteiligten Fächer auf die Strukturen der Gegenwartsgesellschaft. In ihrem Studium beschäftigen Sie sich theoretisch fundiert mit Fragen und Problemen des sozialen Wandels, der Transformation der Geschlechterordnung, den Phänomenen sozialer Differenzierung, der Legitimität und Normativität gesellschaftlicher Ordnung(en) oder auch den Strukturmustern sozialer Ungleichheit. Damit ist eine Balance zwischen sozialtheoretischer und normativ-ethischer Herangehensweise gegeben, die den Studiengang in besonderem Maße auszeichnet.

Was Sie lernen …

Bei der vertieften, historisch und systematisch vergleichenden Auseinandersetzung mit gesellschaftstheoretisch relevanten Themen, erarbeiten Sie sich ein reflektiertes Verständnis fachwissenschaftlicher Forschungsdebatten und -befunde. Im Zuge dessen gewinnen Sie die Befähigung zur eigenständigen Entwicklung und adäquaten Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen. Sie erlangen die Fähigkeit zum Transfer von Kenntnissen, indem sie erworbenes inhaltliches und methodisches Wissen in neuen Lernsituationen zum Einsatz bringen. Überdies erwerben Sie die Kompetenz zur Verknüpfung gesellschaftstheoretischer Einsichten, Themen und Problemstellungen mit praxisbezogenem oder fachfremdem Wissen.

Auf Deutsch: Leeres Geblubber. Wenn ich das schon lese, „methodischen Pluralität und dem multiperspektivischen Zugriff der beteiligten Fächer auf die Strukturen der Gegenwartsgesellschaft“
, was man von den Gender Studies schon kennt, ist von vornherein klar, dass sie gar keine Methodik haben, sondern jeder schwätzt, was er gerade will, und vor allem, wie er will. Dass der Wissenschaftliche Anspruch exakt Null ist und sie auf ihre Unfähigkeit und Dummheit auch noch stolz sind. Es gibt überhaupt kein Curriculum, das Studium ist nur die Teilhabe am Palaver.

Da stellt sich doch die non-binäre Mutternde aller Fragen: Wozu soll’n das gut sein? Aber auch darauf findet sich dort eine Antwort:

Was sie mit dem Master machen können…

Sie empfehlen sich für die sozialwissenschaftliche und -philosophische Forschung, etwa in den entsprechenden Promotionsstudiengängen, aber auch für die gesellschaftstheoretisch und sozialphilosophisch angeleitete Konzeptarbeit in Politik, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Auf deutsch: Gar nichts. Snake Oil. Schlangenöl. Den Master kann man sich in den Hintern stecken und damit krähend einmal um den Sozialwissenschaftsbau hüpfen. (Was dort sicherlich als wissenschaftliche Qualifikation bereits Anerkennung fände.)

Aber sie haben ja noch eine zweite Webseite, zum Inhalt:

Inhalt und Aufbau

Den Kernbereich des interdisziplinären Masterstudiengangs Gesellschaftstheorie bilden vier Teildisziplinen: die Soziologie, die Politikwissenschaft, die Philosophie und die Angewandte Ethik. Besonderes Merkmal dieses Studiengangs ist die Einbeziehung verschiedener Perspektiven, Konzepte und Methoden der beteiligten Disziplinen mit dem thematischen Fokus auf gesellschaftstheoretische Fragen. Damit ist eine Balance zwischen sozialtheoretischer und normativ-philosophischer Herangehensweise gegeben, die den Studiengang in besonderem Maße auszeichnet.

Besonderheiten in Jena

Mit dem Masterstudiengang Gesellschaftstheorie wird ein Studium angeboten, das durch seine methodische Pluralität und dem multiperspektivischen Zugriff der beteiligten Fächer auf die Zerbrechlichkeit gesellschaftlicher Ordnungen ein einzigartiges Angebot darstellt.

Die Zerbrechlichkeit gesellschaftlicher Ordnungen. Aha. Verstehe. Zielgruppe Antifa, damit die gleich lernen, an welcher Stelle sie draufhauen müssen, um die gesellschaftlichen Ordnungen zu zerbrechen. Denn das ist ja das Ziel der Marxisten und der Frankfurter Schule. Denen geht es ja um nichts anderes als jegliche gesellschaftliche Strukturen zu zerstören. Und da kann man jetzt Kaputtmachen auf Master studieren.

Da ist sicherlich ein Lichtblick, dass es „einzigartig“ sei. Drei davon wären schon nicht mehr auszuhalten. Letztlich aber ist das offenkundig, dass aus vier Fächern, die alle schon akademisch nutzlos und zum reinen Geschwätz verkommen sind, das darin noch jeweils seichteste substanzloseste Geschwätz abgeschöpft zu einem komplett anspruchslosen dünnen Brei verrührt wird.

Und damit machen die nicht nur Geld, weil Universitäten ja nach Abschlüssen finanziert werden, und deshalb ein Interesse haben, selbst einem kaputten Bügeleisen noch einen Master zu verpassen (sieht man sehr gut in den USA, wo man massenhaft Leute ohne Bildung und IQ unter 90 mit per Stipendium tarnfinanzierten Mastern behängt, weil es Geld bringt), sondern man zieht sich da auch seine marxistischen Aktivisten, und redet ihnen noch ein, dass sie gebildet und etwas Besseres wären.

Das Schema kennt man schon vom Feminismus. Das sind dann die, die über Gender Pay Gap meckern, und „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ fordern, weil sie der Meinung sind, dass „gleiche Arbeit“ sich daran bemesse, die gleiche Abschlussstufe zu haben, dass also irgendeine Dummtussi mit Master in veganem Blumengießen einem Ingenieur mit 15 Jahren Berufserfahrung gleichwertig sei, weil doch beide einen Master haben.

Und so produzieren die sich ihre marxistischen Vandalismustruppen heran.