Ansichten eines Informatikers

Korrelation und Kausalität

Hadmut
5.6.2024 23:41

Altes Thema, neuer Exempel mit Würze.

Korrelation und Kausalität ist ein Dauerthema.

Ein Leser meint, dass die Medien sich gerade selbst ins Knie schießen.

Weil man nämlich ständig, wenn ein Linker oder Islamist Leute angreift, sofort – und ohne den Fall oder die Personen näher zu kennen – unterstellt, dass diejenigen „psychisch krank“ seien oder sein müssten. Egal, was passiert, man exculpiert sie sofort mit „psychisch krank“ – nicht zu verallgemeinern, nicht schuldfähig, hat nichts mit anderen Leuten zu tun.

Greift jedoch ein Rechter an, dann wird das nie erwähnt, dann wird immer unterstellt, dass er in voller Absicht und Verantwortung und voll vernetzt agiert. Man erklärt Rechte stets zu debilen Idioten, hält sie aber trotzdem immer für voll kontroll- und schuldfähig, für voll vorsätzlich und bewusst handeln.

Nach der Erfahrung neigen die Leute ja sehr dazu, eine Korrelation – besonders wenn sie offensichtlich ist oder wiederholt wird – für eine Kausalität halten.

Daraus würde man folgern müssen, dass Linke und Islamisten standardmäßig nicht alle Tassen im Schrank haben, und nur die Rechten voll bei Verstand seien.

Ob es nicht dringend ratsam wäre, dass die Medien ihre Narrative mal überdenken.

Ja, das ist richtig. Wenn man ständig behauptet, dass Rechte immer in voller Veranwortung und bei vollem Verstand handeln, und Linke und Migranten immer durch psychische Probleme exculpiert werden, hinterlässt man den Eindruck, dass das eben auch so ist.

Nur: Das verstehen Medienleute nicht.

Soweit denken die Leute nicht. Es geht immer um die Ausrede des Augenblicks. Es geht darum, die nächsten drei Sätze rhetorisch zu gewinnen. Von Stringenz und Konsistenz ist da nicht die Rede.

Aber der Hinweis ist schon sehr richtig.